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Bestes Karriere-Qualifying: Ericsson mit Knaller-Runde auf P7

Sauber-Fahrer außer Rand und Band: Marcus Ericsson startet zum ersten Mal in seiner Karriere aus Reihe drei - Charles Leclerc gegen Team- Anweisung in Q3

Marcus Ericsson, Sauber C37

Marcus Ericsson, Sauber C37

Mark Sutton / Motorsport Images

Man vergisst schnell, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass Sauber stets die rote Laterne im Formel-1-Starterfeld hielt. Marcus Ericsson und Charles Leclerc wuchsen im Qualifying zum Großen Preis von Brasilien 2018 über sich hinaus und waren mit den Plätzen sieben und acht "Best of the Rest". Dank der Strafe gegen Daniel Ricciardo starten die beiden Sauber-Piloten sogar von den Plätzen sechs und sieben. Da staunen Fahrer und Teamführung gleichermaßen.

Ericsson, der die Formel 1 zum Saisonende verlassen wird, ließ es sich nicht nehmen, im vorletzten Rennen das beste Qualifying seines Lebens zu fahren: In 1:08.296 Minuten war er nur eine halbe Sekunde langsamer als die Red-Bull-Piloten. "Natürlich ist es toll, Charles zum vierten Mal geschlagen zu haben, aber die Hauptsache ist, dass wir beide das Mittelfeld anführen", spielt er ganz den Teamplayer. Er hat Platz sieben mit einer sonderbaren Taktik geholt: In Q3 fuhr er - wohl aus Sorge vor Regen - gleich auf seinem frischen Reifensatz raus und knallte die Runde hin. Sie sollte ausreichen.  

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Oder war es persönlicher Ansporn? "Nach Abu Dhabi verlasse ich das Team, möchte das aber mit einem Erfolg tun. Ich will ihnen zeigen, was sie verpassen! Die letzten beiden Wochenenden habe ich Punkt geholt, heute haben wir Platz sieben - so kann es gerne weitergehen. Ich möchte wirklich mit einem Erfolg abtreten."

Fahrer oder Auto Schuld an Leistungsexplosion?

Wahrscheinlich war schlussendlich beides dafür verantwortlich, dass die Sauber-Piloten dem Team das beste Qualifying seit ganz langer Zeit bescherten. Und das kommt überraschend, denn eigentlich sah es bis zum Qualifying so aus, als wäre Haas stärkstes Mittelfeldteam. "Haas war an diesem Wochenende ein bisschen stärker als wir, aber uns ist ein Schritt gelungen", verrät der Schwede.

Er ließ eine Set-up-Änderung am Fahrzeug vornehmen, mit der er deutlich konkurrenzfähiger war. Was es genau war, wollte er nicht sagen, verrät jedoch: "Es ging um Feintuning, keine großen Dinge. Gestern hatten wir unsere Probleme im Mittelsektor, deshalb mussten wir dort etwas Zeit finden. Mit den kleinen Änderungen ist es uns gelungen, das Auto im Mittelsektor stärker zu machen. So sind wir an allen Mittelfeldteams vorbeigezogen. Das gepaart mit ein paar guten Runden im Qualifying, als es drauf ankam, hat den Unterschied ausgemacht, würde ich sagen."20. Stoffel Vandoorne, McLaren MCL33

Leclerc hat da eine andere Theorie: "Marcus war von Beginn des Qualifyings an beeindruckend stark und hat mich ganz schön angespornt. Ich denke, wir haben uns gegenseitig so gepusht, dass wir mehrere Zehntelsekunden gefunden haben. Eigentlich hatten wir das Gefühl, dass Haas vor uns wäre. Wir haben keine großen Änderungen am Auto vorgenommen: Meins war genau dasselbe wie gestern und bei Marcus gab es eine kleine Änderung, aber im Grunde war es auch dasselbe Fahrzeug. Wir haben nicht mit einem so positiven Ergebnis gerechnet."

Der künftige Ferrari-Fahrer, der anders als Teamkollege Ericsson seinen frischen Reifensatz in Q3 erst ganz am Ende verwendete, weiß genau, wo er die Zeit verloren hat: "Ich habe nicht den perfekten Job gemacht, als ich auf dem zweiten Satz unterwegs war. Ich habe einen Fehler in der letzten Kurve gemacht." Doch auch da lag er schon hinter Ericsson: Dessen zweiter Sektor war 0,128 Sekunden schneller als der von Leclerc, im ersten war Leclerc drei Hundertstel flotter.

 

Wurde der Monegasse vielleicht vom Toro Rosso von Pierre Gasly blockiert? "Nein", winkt er ab. "Der Fehler in der letzten Kurve lag nicht daran, dass ich zu dicht an ihm dran war. Ich hatte keine andere Möglichkeit, weil sich relativ dicht hinter mir ein anderes Fahrzeug befand. Deshalb konnte ich nicht zu viel Abstand lassen und bin relativ dicht hinter ihm in meine fliegende Runde gegangen."

Leclercs Q2-Wunder

Sein Erfolgserlebnis war, dass er überhaupt an Q3 teilnehmen durfte. Das war nämlich alles andere als sicher, als er bei einsetzendem Regen in Q2 auf Rang elf lag. Doch irgendwie brachte er eine Chaos-Runde zusammen und schob sich noch unter die Top 10 - sehr zum Leidwesen von Kevin Magnussen, der damit draußen war. Dabei hätte er, wenn es nach dem Team gegangen wäre, eigentlich schon an der Box sein sollen: Als er meldete, dass die Strecke schlechter wurde, orderte ihn das Team an die Box zurück. Doch er widersetzte sich: "Nein, ich will draußen bleiben, falls es besser wird."  

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Und tatsächlich: Allen Widrigkeiten zum Trotz quetschte er aus dem rundenalten Reifensatz noch eine Topzeit heraus und fuhr sich im letzten Moment auf Rang acht, was deutlich zum Q3-Einzug reichte. "Ich hatte bereits einen Bremsplatten im Reifen, als der Regen eingesetzt hat. Ich bin zurück an die Box, habe darauf gedrängt, dass sie mich auftanken, und bin auf demselben Satz wieder raus. Es war realistisch betrachtet kaum möglich, mit einem gebrauchten Reifensatz inklusive Bremsplatte noch ins Q3 zu kommen."

 

"Aber am Ende haben wir es geschafft. Ich glaube, ich habe noch nie so in den Helm geschrien wie heute in dem Moment, in dem ich gesehen habe, dass es für Q3 gereicht hat. Um ehrlich zu sein, wäre ich von meinem Gefühl für den Grip her an die Box gekommen. Es war an manchen Stellen wirklich sehr rutschig. Ich denke, das war eine große Überraschung für alle - nicht nur für das Team, sondern auch für alle Zuschauer. Niemand hätte das erwartet. Ich wollte es noch einmal versuchen, weil ich es nicht mag, aufzugeben."

Großer Aufschwung vor Abschied beider Fahrer

Für Sauber war das Qualifying ein großer Erfolg: Prozentual gesehen war der Rückstand auf die Spitze in dieser Saison noch nie so gering wie im Autodromo Jose Carlos Pace. (Grafische Analyse der Sauber-Qualifying-Performance 2018) "Wir sind jetzt in einer wirklich guten Position, nicht nur im Kampf gegen Force India, sondern generell", freut sich Leclerc, obschon auch er sich aus dem Team verabschieden wird.

 

"Wir setzen uns immer hohe Ziele und geben alles, sie zu erreichen, auch wenn es extrem schwierig sein mag. Wir haben die Saison als bestenfalls zweitschlechtestes Team begonnen. Jetzt sind wir an Toro Rosso vorbei und kämpfen mit Force India. Schön, das zu sehen."

Ericsson bestätigt: "Es geht weiter in die Richtung, die wir schon in Mexiko mit dem Auto hatten. Wir haben das Auto das ganze Jahr über immer weiter verbessert und große Schritte gemacht. Und wir machen sie noch immer. Wir verstehen das Auto immer besser und wissen, wie man es optimiert. Und diese Strecke scheint unserem Auto wirklich zu liegen."

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