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Historie

Brasilien 2001: Als Montoya die Formel-1-Welt und Schumacher verblüffte

Das freche Manöver gegen Michael Schumacher in seinem erst dritten Formel-1-Rennen sollte für Juan Pablo Montoya der Knackpunkt seiner Karriere werden

Juan Pablo Montoya, BMW Williams FW23; Michael Schumacher, Ferrari F1 2001

Sutton Images

Es war der 1. April 2001, der die Formel-1-Welt in Staunen versetzte. Da war dieser freche Neuling aus Kolumbien, der sich in seinem erst dritten Grand Prix gleich mit den ganz Großen anlegte. Das Manöver gegen Weltmeister Michael Schumacher im Senna-S machte Juan Pablo Montoya auf einen Schlag berühmt und sollte das bekannteste in seiner Karriere sein.

Es waren gerade einmal zwei Runden vorbei, als das Safety-Car in die Box fuhr und das Rennen wieder freigab. Montoya bremste sich innen neben Schumacher und ging in einem knallharten Manöver am Ferrari vorbei - inklusive Feindberührung. "Für mich war es eine goldene Gelegenheit", erinnert sich Montoya im Podcast "Beyond The Grid".

Der BMW-Williams-Pilot kam damals gerade frisch aus der amerikanischen CART-Serie, wo Restarts quasi zum Alltagsgeschäft gehörten. "Dort konnte ich immer alle bei den Restarts überholen. Warum sollte es also anders sein?", sagt er. Mit seinem frechen Manöver überraschte der damals 25-Jährige die Fachwelt - und sicher auch Schumacher. "Vielleicht hat er gedacht, dass ich ein kompletter Idiot bin oder ein dummer, verrückter Kolumbianer. Ich weiß nicht", lacht Montoya.

 

Es war der Anfang einer ganz besonderen Rivalität. Nicht nur einmal gerieten der Kolumbianer und der Deutsche aneinander. Wenige Wochen später in Österreich schickte Montoya seinen Widersacher nach einem Zweikampf ins Kiesbett. Damals lag Montoya in Führung, hatte aber mit starkem Graining an seinen Michelin-Reifen zu kämpfen. Er wusste aber, dass die Reifen wieder besser werden würden.

Österreich 2001: Ohne Rücksicht auf Verluste

Schumacher lag genau hinter ihm, und Montoya wusste, dass es gut aussieht, wenn er ihn aufhalten kann. "Ich habe alles Mögliche getan, um ihn hinter mir zu halten, bis ich mich in verbremst habe." Schumacher zog in Kurve 3 außen daneben, doch Montoya blieb auf seiner Linie und nahm in Kauf, dass er Schumacher mit abräumt. Und so kam es auch: Beide fuhren in den Kies und verloren eine Menge Zeit. "Wir sind beide weit rausgekommen, full drama, aber es hat Spaß gemacht", lacht er rückblickend.

Im Nachhinein muss er zugeben, dass beide in ihren Zweikämpfen gerne auch mal zu weit gegangen sind. Ansonsten sei zwischen den beiden aber komplette Eiszeit gewesen. Gesprochen habe man nie miteinander. "Niemals hieß es: 'Gute Arbeit' oder so. Nichts. Heute mit Social Media hat es sich etwas mehr geöffnet. Aber damals war es null", so Montoya.

Auch das Manöver in Brasilien 2001 sei dabei keine Ausnahme gewesen. Gefragt, ob Schumachers Einstellung ihm gegenüber nach dem Angriff anders war, winkt er ab: "Nein, wir hatten weder davor noch danach eine Beziehung zueinander."

Trotz Verstappen-Crash: Montoya happy

Heutzutage, glaubt Montoya, sind solche Manöver wie damals vom Aussterben bedroht. Heute fährt man einfach mit offenem DRS am Gegner vorbei, das ging damals nicht. "Du warst auf eine Sekunde dran, musstest aber eine weitere Sekunde aufholen. Und dann musstest du dir noch überlegen, wie du einen guten Run bekommst", erzählt er. "Du musstest quasi eine Divebomb machen und hoffen, dass du die Kurve schaffst und dich nicht gegenseitig rausnimmst. Es war komplett anders als heute."

 

Übrigens: Sein spektakuläres Manöver von damals blieb unbelohnt. Souverän in Führung liegend wurde der BMW-Williams-Pilot nämlich beim Überrunden von Jos Verstappen abgeschossen - 17 Jahre bevor Sohn Max auf der gleichen Strecke ebenfalls von einem Hinterbänkler um den Rennsieg gebracht wurde.

Enttäuscht sei Montoya damals aber nicht gewesen - im Gegenteil! "Ich wusste, dass ich in der Formel 1 Rennen gewinnen kann. Das Rennen hat mir die Zuversicht gegeben, dass ich am Ende des Jahres nicht gleich wieder draußen sein würde", sagt er. Zuvor hatten Alex Zanardi und Jenson Button jeweils nur ein Jahr bei Williams bleiben dürfen. "Ich wollte aber nicht nur ein Jahr da sein", so Montoya. "Und als das passierte, spürte ich, dass ich eine Karriere in der Formel 1 haben würde."

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