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Bratches verteidigt schwere Geburt von F1 TV: "Halten unsere Versprechen"

Formel-1-Marketingchef Sean Bratches erklärt die Pannen beim Start von F1 TV, und wehrt sich gegen den Vorwurf, man verkaufe ein fehlerhaftes Produkt um viel Geld

Sean Bratches, Formula One Managing Director, Commercial Operations

Sean Bratches, Formula One Managing Director, Commercial Operations

Jerry Andre / Motorsport Images

Mit großer Spannung wurde vor der Saison 2018 die Einführung des offiziellen Formel-1-Streamingdienstes F1 TV erwartet. Doch der Start wurde zum Fiasko: In Melbourne vertröstete man die Zuschauer auf den Europaauftakt in Spanien. Dann war das OTT-Produkt (Over-the-top-Content, also der Verkauf von Video- und Audioinhalten über das Internet, unabhängig vom Provider) zwar verfügbar, allerdings dermaßen fehlerhaft, dass es den Usern unmöglich war, die Liveberichterstattung zu verfolgen.

Doch nun verteidigt Formel-1-Marketingchef Sean Bratches den Pannenstart der Plattform. "Wir haben das wahrscheinlich komplexeste OTT-Produkt gestartet, das je von einer einzelnen Sportart ins Leben gerufen wurde", erklärt der US-Amerikaner gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Wir mussten dafür vier oder fünf Firmen in unterschiedlichen Teilen der Welt dazu bringen, harmonisch zusammenzuarbeiten, um dieses Produkt abzuliefern."

Was er damit genau meint? "Das Signal wird in North Carolina eingespeist, wo einige Dinge damit gemacht werden. Das geht dann nach Las Vegas, wo wieder etwas damit passiert. In Palo Alto wird es von zwei Firmen bearbeitet, sie fügen alles zusammen und stellen es den Nutzern zur Verfügung. Das alles parallel durchzuführen, ist eben kompliziert."

Pannenstart: Bratches sieht Formel 1 nicht als Einzelfall

Außerdem sei man nicht die erste Sportart, die diesbezüglich auf Hindernisse stößt. "Man muss sich nur die La-Liga-Plattform anschauen", verweist er auf den spanischen Klubfußball. "Sie hatten am Anfang Probleme. Bei der World-Surf-League gab es Probleme, das gilt auch für den AC Milan. Es handelt sich um ein kompliziertes Geschäft. Wir verstecken uns nicht davor, sondern sind da sehr transparent. Wir wollen es richtig machen."

Doch selbst deutlich nach Saisonmitte ist noch nicht alles perfekt bei F1 TV. Das Archiv historischer Rennen wird zwar ständig erweitert, und auch die Liveberichterstattung läuft inzwischen meist stabil, dafür muss man aber damit leben, dass das Livetiming nicht im Paket inkludiert ist und der Kommentar nicht immer mit den Bildern synchron ist, da zum Beispiel RTL oder Sky mit eigenen Kameras vor Ort sind, während über F1 TV nur das Weltsignal empfangen werden kann.

Und während man zwar Zugang zu den Onboard-Kameras aller Piloten hat, sind diese nicht parallel zum Weltsignal abrufbar - auch die versprochenen Rahmenrennen fehlen noch im Angebot. Und all das für 7,99 Euro pro Monat. So mancher Formel-1-Fan hat F1 TV Pro da bereits als F1 TV Amateur verspottet.

 
Wie F1 TV nun erweitert werden soll

"Hört zu", holt Bratches aus. "Das Produkt ist stabil, und wir halten aus Marketingsicht unsere Versprechen. Wir liefern 24 Livefeeds und haben nie gesagt, wir würden 48 liefern. Und diese Livefeeds sind stabil und halten, was sie versprechen. Wird das Angebot besser werden? Ja. Ist es bereits gut? Ja! Jeder hat andere Erwartungen, aber ich habe das Gefühl, dass der Markt ermutigt reagiert, dass solche Produkte und Dienste, die es früher nicht gegeben hat, nun verfügbar sind."

Der misslungene Start rund um Europaauftakt habe die Formel-1-Macher gelehrt, nichts zu überstürzen und ihr Produkt Schritt für Schritt zu verbessern. "Wir hatten in Spanien ein gutes Gefühl, aber die Nachfrage hat dann für Schwierigkeiten gesorgt, mit denen wir nicht gerechnet hatten", gibt er zu. "Deswegen haben wir es am Anfang nur für das Internet zur Verfügung gestellt. Jetzt, wo das stabil läuft, kommen iOS und Android dazu. Und wenn es dort stabil läuft, erweitern wir das Angebot auf mit dem Internet verbundene Fernseher. Dann kommen die Spielekonsolen dran und so weiter."

Außerdem werde man schon kommende Saison die Anzahl der Videospuren von derzeit 24 auf einen unbestimmten Wert erweitern. Das gelte auch für die Audiokommentarspuren. "Wir werden ständig neue Elemente hinzufügen", verspricht Bratches. "Schon in drei Wochen wird es besser als jetzt sein - und dieser Prozess ist fortlaufend. Ich denke, dass wir den Fans schon jetzt ein besseres Produkt zur Verfügung stellen als zu dieser Zeit im Vorjahr."

Abo-Zahlen laut Bratches "sehr ermutigend"

Damals hätte man F1 TV nicht einmal anbieten können, offenbart der Formel-1-Marketingchef: "Das hätten unsere Verträge aus TV-Sicht nicht erlaubt. Und jetzt sind wir in 51 Märkten vertreten. Wir haben also Abkommen ausgehandelt oder feststehende Abkommen außer Kraft gesetzt, um die Einführung unseres Produktes zu erleichtern."

Doch wie wurde F1 TV bislang auf dem Markt angenommen? Auf die Frage nach der Anzahl der Abonnenten hält sich Bratches bedeckt: "Das ist vertraulich." Als er darauf angesprochen wird, dass selbst der Online-Filmanbieter Netflix offenlegt, dass man 101 Millionen Abonnenten habe, meint der US-Amerikaner bloß: "Stimmt, aber das ist ihre Sache. Irgendwann werden wir vielleicht auch Zahlen nennen, aber wir haben uns bislang dagegen entschieden." Liegt das daran, dass man die eigenen Vorgaben nicht erreiche? "Es läuft ganz gut", verneint der Liberty-Media-Manager. "Sehr ermutigend."

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