Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland
Analyse

Charles Leclerc und Haas: Keine Anfrage von Ferrari

Von vielen wird Charles Leclerc schon ins Haas-Cockpit geschrieben, doch laut Günther Steiner hat Ferrari diesbezüglich noch nicht angefragt

Maurizio Arrivabene, Ferrari Team Principal and Guenther Steiner, Haas F1 Team Principal

Foto: : Sutton Images

Weil inzwischen davon ausgegangen wird, dass Kimi Räikkönen ein weiteres Jahr bei Ferrari dranhängen darf, ist die Zukunft von Charles Leclerc in der Formel 1 unklar. Der Ferrari-Junior könnte ein weiteres Jahr bei Sauber fahren, was aufgrund der Verbindung zu Alfa Romeo aus Ferrari-Sicht logisch wäre. Oder er könnte beim zweiten Kundenteam Haas geparkt werden, weil Haas sportlich besser dasteht als Sauber.

Doch während von verschiedenen Medien berichtet wird, dass ein Wechsel von Leclerc zu Haas wahrscheinlich sei, wurde das Team offenbar noch nicht angefragt, ob es denn überhaupt ein Cockpit frei hätte. "Ferrari ist nicht zu uns gekommen", sagte Technikchef Günther Steiner bereits am vergangenen Wochenende in Spa-Francorchamps. Und daran hat sich seither nichts geändert.

Leclerc sei "ein ernsthafter Kandidat", räumt Steiner zwar ein. Aber: "Ich weiß nicht, was er tun wird - ob er bei Sauber bleibt oder zu Ferrari geht. Er macht einen tollen Job, finde ich, hat sich gesteigert. Vergangenes Jahr hatten wir ein bisschen Angst, weil er noch ein Rookie war. Aber das hat er inzwischen hinter sich gelassen. Ich habe großen Respekt vor dem Kerl."

Ob Ferrari wirklich so großes Interesse daran hat, Leclerc zu Haas zu "befördern", wie viele meinen, sei dahingestellt. Die Verbindung zu Sauber ist wegen der Marke Alfa Romeo enger als jene zu Haas, und mit Simone Resta soll ein Ex-Ferrari-Techniker das Hinwiler Team auf Vordermann bringen. Nicht ausgeschlossen, dass Sauber 2019 dann das stärkere der beiden Ferrari-Kundenteams ist.

Und Haas befindet sich in der komfortablen Position, aus mehreren Fahrern wählen zu können: "Am Anfang war es noch schwierig, jemanden zu finden, der für uns fahren will. Jetzt gibt es einige, die für uns fahren wollen. Das hat sich ziemlich gedreht", lächelt Steiner und ergänzt: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir nächstes Jahr zwei gute Fahrer haben werden. Wir haben da keine Eile."

Theoretisch könnte die Bekanntgabe schon in Singapur erfolgen, darauf festlegen will sich Steiner aber nicht - zumal er betont, selbst noch nicht zu wissen, welche Fahrer es letztendlich sein werden. Aber: "Gene (Haas; Anm. d. Red.) und ich wissen, was wir wollen. Und momentan reden wir ziemlich viel über die Fahrer."

Die Verträge mit Kevin Magnussen und Romain Grosjean könnten jederzeit verlängert werden. Da steht Magnussen höher im Kurs als Grosjean, der sich sportlich zuletzt aber etwas erholt hat. Leclerc ist ebenso ein Thema wie ein weiterer Ferrari-Junior, Antonio Giovinazzi. Letzterer hat bestenfalls Außenseiterchancen.

Und dann ist da seit dem Ricciardo-Wechsel zu Renault und den damit zusammenhängenden Schockwellen noch Esteban Ocon auf dem Markt. Zweifellos ein Talent der Zukunft, aber eines mit Mercedes-Verbindung.

Ein No-Go für ein Ferrari-Kundenteam? "Das ist eine philosophische Frage", antwortet Steiner. "Wir haben mit Ferrari einen guten Partner. Ich respektiere Ocon, er ist ein sehr guter Fahrer. Aber warum sollten wir uns auf so eine kontroverse Geschichte einlassen?"

Dabei gibt es zumindest kein grundsätzliches Verbot, einen Fahrer eines anderen Kaders unter Vertrag zu nehmen, stellt Steiner klar: "Wir könnten ihn nehmen, wir könnten ihn nicht nehmen. Das entscheiden wir selbst, nach unserem Ermessen. Niemand sagt uns, was wir zu tun haben."

Und wenn es stimmt, was Steiner sagt, nämlich dass Ferrari noch nicht wegen Leclerc angefragt hat, dann erscheint ein solcher Wechsel inzwischen zunehmend unwahrscheinlich. Denn das Ferrari-Team steht kurz davor, seine eigenen Fahrer bekannt zu geben, und danach sollte die Leclerc-Zukunft rasch geregelt werden. Das hätte man inzwischen vorbereiten müssen.

Nur eines würde alle Überlegungen und Spekulationen ad absurdum führen: Wenn Räikkönen doch wider Erwarten seine Karriere beendet und Leclerc zu Ferrari geholt wird. Der Monegasse hat dieses Jahr schon den 2018er-Ferrari getestet, bei einem Filmtag in Monza. Zu dem Zeitpunkt war ein Wechsel zu Ferrari wahrscheinlicher als jetzt.

Denn der verstorbene Ferrari-Präsident Sergio Marchionne war kein Räikkönen-, sondern ein Leclerc-Fan - und hatte das Sauber-Team schon davon in Kenntnis gesetzt, dass Leclerc 2019 voraussichtlich zu Ferrari abberufen wird. Doch Marchionne ist jetzt tot, und Leclerc hat sich in den vergangenen Wochen den einen oder anderen kleinen Fehler geleistet.

Nichts Tragisches, aber doch genug, um zu erkennen: Eine weitere Ausbildungssaison würde dem 20-Jährigen sicher nicht schaden ...

Für diesen Artikel haben neben Christian Nimmervoll auch Jonathan Noble und Scott Mitchell recherchiert

Be part of Motorsport community

Join the conversation
Vorheriger Artikel Tragische Figur Esteban Ocon: Zwei Angebote, kein Cockpit?
Nächster Artikel Verwirrung um Perez: Vier Kandidaten für Alonsos Cockpit

Top Comments

Es sind noch keine Kommentare vorhanden. Warum schreiben Sie nicht einen?

Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland