Charlie Whiting: Vettel hätte Bottas mehr Platz lassen können
Rennleiter Charlie Whiting beurteilt den Zwischenfall von Sebastian Vettel und Valtteri Bottas beim Formel-1-Rennen in Ungarn als Rennunfall
Foto: : Andrew Hone / Motorsport Images
In den letzten Runden wurde es beim Grand Prix von Ungarn haarig: Sebastian Vettel überholte Valtteri Bottas, der auf seinen alten Reifen alles versuchte, um seinen zweiten Platz zu verteidigen. Als Vettel vorbeizog, setzte der Finne zum Konter an und krachte gegen den Hinterreifen des Deutschen. Während Bottas Frontflügel in Mitleidenschaft gezogen wurde, konnte Vettel das Rennen problemlos beenden. FIA-Rennleiter Charlie Whiting meint, Vettel hätte dem Mercedes-Fahrer etwas mehr Raum lassen können.
Die Rennkommissare entschieden sich dazu, den Fall ruhen zu lassen und keine Strafen auszusprechen. Whiting unterstützt die Entscheidung: "Ich kann nur meine Meinung wiedergeben: Aus meiner Sicht war es ein ganz normaler Rennunfall und das ist der Fall, wenn wir keinen Fahrer für den Zwischenfall verantwortlich machen können. Sebastian hätte ihm etwas mehr Platz lassen können und Valtteri hätte früher bremsen können." Deshalb sei es richtig gewesen, von jeglichen Strafen abzusehen.
Hätte die Rennkommissare genauso entschieden, wenn die Folgen für Vettel dramatischer gewesen wären? Whiting glaubt nicht, dass die Auswirkungen des Unfalls einen Einfluss auf die Entscheidung der Regelhüter gehabt hätten. Er sagt: "Die Rennkommissare schauen sich den Vorfall genau an – ohne die Konsequenzen im Auge zu haben. Es hätte aber sicher mehr Aufruhe gegeben, hätte sich Sebastian einen Reifenschaden eingefangen. Trotzdem hätte die Entscheidung sicher genauso ausgesehen."
Bildergalerie: Sebastian Vettel in Ungarn
Auch die beiden Protagonisten sind sich nicht einig, wer die Schuld an dem Zusammenstoß gehabt hat. Während Vettel seinen Konkurrenten dafür kritisiert, eine Lücke, die nicht da war, gesehen zu haben, sagt Bottas, dass der Deutsche zu früh eingelenkt habe. Eines ist aber sicher: Vettel hatte eine Menge Glück, denn bei solch einem Unfall ist ein Reifenschaden sehr wahrscheinlich. Der Ferrari-Fahrer kam letztendlich hinter Tabellenführer Lewis Hamilton auf Platz zwei ins Ziel. Bottas, der wegen eines Zusammenstoßes mit Daniel Ricciardo eine Zehn-Sekunden-Strafe aufgebrummt bekommen hatte, landete auf Rang fünf.
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