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Christian Horner: "Fahler Beigeschmack" nach FIA-Ferrari-Deal bleibt

Red Bull und Mercedes wollen den Deal zwischen der FIA und Ferrari auf sich beruhen lassen, auch wenn es die Konkurrenten der Roten weiterhin ärgert

Es war das erste ganz große Gesprächsthema der Formel-1-Saison 2020: der geheime FIA-Ferrari-Deal. Am 28. Februar erschütterte ein kleines Beben in Form einer nüchternen FIA-Aussendung die Königsklasse. In den darauffolgenden Monaten wurde wild über die angeblichen Motorentricksereien von Ferrari 2019 diskutiert. Die Konkurrenz war erzürnt. Mittlerweile ist das Thema allerdings "eingeschlafen".

Zunächst kritisierten sieben Teams (außer Ferrari selbst und den Kundenteams Alfa Romeo und Haas) den "Kuhhandel" zwischen dem Weltverband FIA und der Scuderia scharf. Die Fronten waren verhärtet, in einem Brief an FIA-Präsident Jean Todt forderten die Rennställe die Offenlegung des Deals und Details zu den mutmaßlichen Tricksereien der Italiener.

Dazu kam es bis heute nicht, denn Ferrari-Teamchef Mattia Binotto beharrt auf der Geheimhaltung der Abmachung - obwohl FIA-Präsident Todt gerne mehr Details bekannt gegeben hätte. Deshalb ist die Konkurrenz weiterhin nicht besonders gut darauf zu sprechen. "Das Ganze hat einen fahlen Beigeschmack", findet Christian Horner.

Horner: Ferrari hat die Rechnung präsentiert bekommen

"Man zieht natürlich seine Schlüsse aus Ferraris aktueller Performance, aber da gab es schon das ein oder andere Rennen, dass wir im Vorjahr gewonnen hätten, wären sie mit einem ähnlichen Motor wie in diesem Jahr gefahren. Denn der scheint schon eine ganz andere Performance zu haben als im Vorjahr", merkt der Brite an.

Tatsächlich hat Ferrari über den Winter Motorenleistung verloren. In einer Messung durchgeführt von unseren italienischen Kollegen war der Antrieb aus Maranello mit Abstand das schwächste Aggregat. Horner bestätigt diesen Eindruck und schildert das Power-Ranking aus seiner Sicht.

"Mercedes ist klar in Führung, danach liegen Honda und Renault relativ eng beisammen. Da kommt es auf die Strecken und Bedingungen an. Am Ende des Spektrums liegt Ferrari", schätzt er. Die sportlichen Leistungen der Scuderia zeigen ganz deutlich, dass die FIA-Richtlinien ihre Wirkung nicht verfehlt haben.

"Es ist natürlich sehr hart für sie, aber ich denke, dass sie sich in den vergangenen Jahren auf die falschen Bereiche fokussiert haben. Deshalb straucheln sie jetzt, abgesehen davon was in dem Agreement steht." Binotto selbst hat diese Theorie erst vor wenigen Wochen selbst aufgegriffen.

Red Bull ist vor allem deshalb immer noch vergrämt, weil das Team in der Vorsaison gegen Ferrari um Rang zwei in der Konstrukteurs-WM gefahren ist - am Ende landeten die Italiener vor den Bullen und kassierten damit auch mehr Preisgeld von Liberty Media.

Auf die Frage, warum nun dennoch Ruhe eingekehrt ist in der Causa, antwortet Helmut Marko: "Es gibt momentan so viele andere Themen, dass das irgendwie eingeschlafen ist." Der Red-Bull-Motorsportkonsulent erklärt, dass nun die Finalisierung des neuen Concorde-Agreements im Fokus stand.

Wolff: "Möchte nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen"

Außerdem war mit dem Verbot des "Party-Modus" vor dem Grand Prix von Italien bereits das nächste Motorenthema auf der Agenda der Teams gelandet. Das sei wichtig gewesen, "weil der [Vorsprung] so eklatant war", spricht Marko die Dominanz von Mercedes an.

Die neueste Technische Richtlinie der FIA, die einen Motorenmodus für Qualifying und Rennen vorschreibt, könnte in direktem Zusammenhang mit dem Ferrari-Deal stehen. Denn Ferrari verpflichtete sich auch, die FIA künftig zu beraten, um Tricksereien am Motor zukünftig zu verhindern.

Mercedes hat in der Causa bereits im März eine Kehrtwende hingelegt. Toto Wolff möchte die Sache nun auf sich beruhen lassen, obwohl er immer noch recht "sauer" auf Ferrari ist und mit Binotto auch in anderen Fragen öffentliche Scharmützel austrägt.

"Ich möchte nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen", hält sich der Mercedes-Teamchef auf den FIA-Deal angesprochen zurück. "Wir mussten im Vorjahr an unsere Grenzen gehen, manche Mitarbeiter waren gesundheitlich am Ende deswegen. Daher würde ich mich Christians Kommentar anschließen."

Weitere Co-Autoren: Jonathan Noble. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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