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Daniel Ricciardo 2019: Ferrari, Mercedes - oder doch Red Bull?

Daniel Ricciardo ist die Königsfigur im Transfer-Schach für die Formel-1-Saison 2019 - Vereinbarung bindet ihn angeblich bis Ende Juni exklusiv an Ferrari

Pressekonferenz: Daniel Ricciardo, Red Bull Racing; Sebastian Vettel, Ferrari

Foto: : LAT Images

Daniel Ricciardo ist momentan der Dreh- und Angelpunkt des Transferkarussells für die Formel-1-Saison 2019. Der Red-Bull-Fahrer steht nach seinem Sieg beim Grand Prix von China hoch im Kurs und hat bei allen drei Topteams Möglichkeiten unterzukommen. Doch noch gibt es keine Entscheidung.

Nur in einem Punkt verdichten sich die Gerüchte langsam: Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' hat sich der 28-jährige Australier mit Ferrari darauf verständigt, bis 30. Juni keine Verhandlungen mit anderen Teams zu führen. Dazu passt, was er zuletzt gesagt hat: "Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sich vor Europa etwas tun wird."

Ricciardo befindet sich in einer komfortablen Position. "Red Bull würde es lieber heute als morgen fixieren", berichtet er. Motorsportkonsulent Helmut Marko bestätigt das indirekt gegenüber 'Motorsport-Total.com': Das Vertragsangebot liege unterschriftsreif auf dem Tisch. Ricciardo hat es selbst in der Hand, dieses bis zu einer bestimmten Frist zu akzeptieren - oder eben auch nicht.

Ein erster Verdacht, dass Ricciardo derzeit exklusiv mit Ferrari verhandeln könnte, kam rund um das zweite Saisonrennen in Bahrain auf. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Mercedes-Sportchef Toto Wolff unverbindlich ersten Kontakt zu ihm aufgenommen hatte. Doch wie man hört, erhält er vom Red-Bull-Piloten derzeit keine konkreten Antworten mehr.

Für Ferrari wiederum ist Ricciardo die heißeste Aktie für 2019. Max Verstappen ist kein Thema, weil er a) an Red Bull gebunden ist und b) mit seinen 20 Jahren zu jung für Sponsor Philip Morris (Marlboro). Das schließt auch Charles Leclerc aus. Bleibt als realistischer Plan B eigentlich nur Kimi Räikkönen. Da ist es aus Ferrari-Sicht hilfreich, dass der "Iceman" momentan in Topform fährt.

Ricciardo will den Ball in erster Linie flach halten: "Ehrlich gesagt hatte ich so ziemlich seit den Wintertests keine tiefergehenden Gespräche mehr", behauptet er. Zeitdruck besteht nicht. Wenn unsere Informationen stimmen, darf er bis 30. Juni nur mit Ferrari verhandeln. Aber bis 31. Juli kann er den vorliegenden Red-Bull-Vertrag unterschreiben.

 

 

Sollte er das nicht tun, müsste sich Red Bull nach einem Nachfolger umsehen. Die logische Wahl wäre der an Renault verliehene Spanier Carlos Sainz. Sollte Ricciardo absagen, könnte Red Bull ihn jederzeit aktivieren. Nach Juli aber nicht mehr - woraus sich die Frist ergibt, während der das Red-Bull-Angebot für Ricciardo gültig ist.

Für Ex-Weltmeister Nico Rosberg steht fest: "Wenn ich Daniel wäre, würde ich zu Ferrari gehen. Er weiß, dass er Sebastian schlagen kann, und der Ferrari ist im Moment das beste Auto." Aber: "Ich glaube, dass Vettel alles daransetzen würde, Ricciardo als Teamkollegen zu verhindern", sagt ein Insider, der anonym bleiben möchte. "Ob Ferrari auf ihn hören würde, kann ich nicht beurteilen. Aber Vettel würde es versuchen. Er will Kimi als Nummer 2."

Ricciardo will indes "keinen langfristigen Vertrag" unterschreiben, "weil ich nicht weiß, in welche Richtung sich die Formel 1 entwickelt", sagt er der 'Times'. "Ich finde, momentan geht alles ziemlich schnell. Es kann sich jedes Jahr was ändern, also will ich mich nicht vier Jahre lang binden und dann merken, dass ich das nicht mehr will. Im Idealfall unterschreibe ich einen Zweijahresvertrag. Das dritte Jahr wäre dann das mit den Regeländerungen. Danach sieht man weiter."

Abseits von Ferrari, Red Bull und Mercedes sieht er derzeit keine interessanten Angebote für sich: "Einige der Mittelfeldteams rücken langsam näher", sagt er zwar im Interview mit 'Motorsport-Total.com', aber: "Bei Red Bull bin ich in einem Topteam. Die einzigen anderen Topteams sind momentan Mercedes und Ferrari. Ich glaube nicht, dass es abseits davon ernsthafte Optionen für mich gibt."

Bei Red Bull habe er bisher "viel erlebt und Beziehungen aufgebaut. Sogar mit Helmut Marko! Die Beziehung zu ihm ist über die Jahre viel besser geworden. Am Anfang war ich noch jung, und er ist ziemlich hart im Umgang mit den Junioren."

 

 

"Aber es ist cool, mit Red Bull erfolgreich zu sein. Die Leidenschaft und die Liebe, die sie haben, ist total nett, und ich weiß, welche Reise sie hinter sich haben. Wann immer wir nach Österreich kommen, werden wir wie Familienmitglieder behandelt. Es ist cool, Red-Bull-Fahrer zu sein. In der perfekten Welt werde ich mit ihnen Weltmeister. Das ist immer noch mein Wunsch."

"Ich muss mich fragen, was ich wirklich will", sagt Ricciardo - und beantwortet sich die Frage selbst: "Ich will Weltmeister werden! Da musst du auch mal die Emotionen beiseiteschieben und dich fragen, was das Beste ist. Ich mag das Team, ich mag die Menschen, ich komme mit allen gut aus. Das wird meine Entscheidung schon beeinflussen. Es hilft, sie zu mögen!"

Fakt ist, dass er momentan heiß begehrt ist. "Daniel", sagt Mercedes-Sportchef Wolff, "ist einer der sehr guten Fahrer. Sehr effizient, wartet auf seine Chancen, ist aggressiv, wenn er es braucht." Red-Bull-Teamchef Christian Horner stimmt zu: "Er ist in bestechender Form, schon seit Jahren. Eine ideale Mischung aus Erfahrung und Speed." Anders als Verstappen. Der hat zwar den Speed, aber noch nicht die Erfahrung.

Zudem hat Ricciardo immer wieder bewiesen: "Er ist einer der besten Überholer im Geschäft", lobt Horner. "Wenn es darum geht, einen Abstand einzuschätzen, gerade noch rechtzeitig zu bremsen und nach vorne zu kommen, ist er einfach unwiderstehlich."

"Wie Daniel überholt", stimmt Ex-Ingenieur Pat Symonds, inzwischen für Liberty Media tätig, zu, "ist überragend. Red Bull hat da zwei potenzielle Weltmeister am Start. Ob es gelingt, ihn zum Bleiben zu bewegen, müssen wir abwarten. Ich finde ehrlich gesagt: Es ist an der Zeit für einen Teamwechsel. Ein bisschen wie bei Lewis, als er McLaren verlassen hat."

Doch auch wenn viele Zeichen auf Abschied stehen: Aufgegeben hat Red Bull den Kampf um Ricciardo noch nicht. "Ich glaube, Daniel ist glücklich in diesem Umfeld", meint Horner. "Wenn wir ihm wie in China ein Auto geben, mit dem er gewinnen kann, warum sollte er dann woanders hin wollen?"

Informationen & Interviews: Roberto Chincero, Frankie Mao, Adam Cooper & Edd Straw

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