Daniel Ricciardo: Lippen nach Sieg in China genäht
Keine Feiertage nach dem Sensations-Sieg in Schanghai: Red-Bull-Pilot Daniel Riccardo nach dem dritten Saisonrennen ausgelaugt und mit medizinischem Eingriff
Daniel Ricciardo, Red Bull Racing
Sutton Images
Daniel Ricciardo hatte schon nach dem Bahrain-Grand-Prix eine dicke Lippe riskiert. "Ich habe draufgebissen und es muss sich entzündet haben, weil ich immer weiter dran rumgekaut habe", erklärt er sein ungewöhnlich schiefes Lächeln in Schanghai. "Ich musste mich nach China einer kleinen Operation unterziehen", berichtet er in seiner Kolumne auf 'redbull.com', winkt dabei aber auch ab: "Das ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber so sind wir Jungs ja bei solchen Dingen." Der Sieg beim China-Grand-Prix gelang auch mit dem Handicap - mit der Ausgelassenheit danach klappte es allerdings weniger.
Denn neben dem Eingriff hatte der Red-Bull-Pilot in der Teamfabrik zu ackern. Und ohnehin fühlte er sich nach den ersten drei Übersee-Rennen und dem ersten Back-to-Back-Kracher der Saison so ausgelaugt, dass er "froh war, dass wir am vergangenen Wochenende kein Rennen fahren mussten".
Nach dem Sieg am Sonntag musste er bis Freitag warten, um wieder im eigenen Bett in der Wahlheimat Monaco zu nächtigen. "Die Woche war vollgepackt", so der Australier, der sehnsüchtig hinzufügt: "Ich wünschte, ich könnte von drei Tagen Durchfeiern berichten, aber es war nix los."
Ricciardos Party-Motto: "Ganz oder gar nicht!"
Riccardos Weg führte geradewegs nach Milton Keynes. In der Teamfabrik konnte er sich nicht nur bei den Kollegen für den zusammen erarbeiteten Erfolg bedanken, es ging auch schnurstracks ins Debrief und den Simulator für die kommenden Rennen, wie das am Wochenende in Baku. "Ich war total kaputt und kaum noch ich selbst. Aber nach einem Rennsieg, bei dem es vorher so aussah, als könnte ich mich nicht einmal qualifizieren, will ich mich nicht beschwere", so der Sunnyboy.
"Am Freitag konnte ich endlich die Füße hochlegen." Da war die Feierlaune aber schon verflogen und Ricciardo beschwert sich: "Meine Siegesfeiern lassen wirklich zu wünschen übrig. Das hat schon nach Baku im vergangenen Jahr nicht richtig geklappt. Das letzte Mal, dass ich so richtig ausgelassen einen Sieg gefeiert habe, muss nach Budapest 2014 gewesen sein, denn da war dann Sommerpause und da ging es richtig rund. Ich muss mich echt ranhalten. Denn wenn es ums Feiern geht, heißt es bei mir: ganz oder gar nicht."
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