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Daniel Ricciardo über Baku-Crash: "Hat mich nicht überrascht"

Intern wurde der Red-Bull-Unfall ausführlich aufgearbeitet - Die Fahrer haben sich entschuldigt, scheinen aber noch immer unterschiedliche Sichtweisen zu haben

The damaged car of Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 is recovered by the marshals

The damaged car of Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 is recovered by the marshals

Sutton Images

Offiziell ist der Crash in Baku zwischen Max Verstappen und Daniel Ricciardo abgehakt. Und so ist man bei Red Bull darum bemüht, das Thema vor dem Großen Preis von Spanien möglichst klein zu halten - ohne großen Erfolg. Denn bei den obligatorischen Medienrunden der beiden Piloten ist der Unfall in Baku weiterhin das vorherrschende Thema. Klare Aussagen gibt es - vor allem von Verstappen - jedoch kaum.

So drückt sich der Niederländer bei der Frage, wer denn nun die größere Schuld trage, um eine Antwort herum. "Das spielt keine Rolle", blockt Verstappen ab. "Selbst wenn ich eine Meinung dazu hätte", holt er anschließend kurz aus und erklärt: "Dann wären wir trotzdem immer noch gecrasht. Wir müssen einfach dafür sorgen, dass es nicht noch einmal passiert."

Auch bei der Frage, ob er bei dem fatalen Manöver einmal zu oft die Linie gewechselt habe, gibt sich der Niederländer schmallippig. "Keine Ahnung, ist mir auch egal", zuckt er die Schultern. Ähnlich sieht es bei Ricciardo aus. Er erklärt, dass er sich in der Situation "früh genug" für die Innenseite entschieden und anschließend keine Chance mehr gehabt habe, Verstappen auszuweichen.

Ricciardo weist Schuld von sich

"Es gab keinen echten 'Fluchtweg' mehr. Du verlierst den kompletten Abtrieb und alles", schildert der Australier den Unfall aus seiner Sicht. Eine klare Schuldzuweisung gibt es aber auch von ihm nicht. Nur zwischen den Zeilen wird schnell klar: Keiner der beiden Piloten sieht sich selbst als Hauptverantwortlichen für den Unfall. Von den Stewards bekamen übrigens beide jeweils eine Verwarnung.

"Ich fühle mich nicht schuldig. Aber ich verstehe, was sie tun mussten. Ich habe kein Problem damit", erklärt Ricciardo im Hinblick auf seine Strafe. Auf die Frage, ob der Crash vermeidbar gewesen wäre, antwortet er: "Wenn man sich das Rennen noch einmal anschaut, dann kann man das schon sagen." Der Australier verrät: "Ehrlich gesagt war ich nicht so überrascht, als es passiert ist. Es hatte sich irgendwie angebahnt."

Schließlich kämpften Ricciardo und Verstappen zuvor bereits das ganze Rennen gegeneinander - Kontakt inklusive. "Natürlich wollte ich nicht, dass es passiert", versichert Ricciardo und erklärt: "Wenn wir wieder in dieser Position wären, dann würde man anders damit umgehen." Denn der Australier glaubt, dass nicht nur die Piloten in der fraglichen Situation anders hätten reagieren können.

Ricciardo: "Schreie nicht wie ein kleines Mädchen"

So wurde der Crash in der Red-Bull-Fabrik in der Woche nach Baku detailliert aufgearbeitet. "Wir haben darüber gesprochen. Jeder hat seine Sichtweise geschildert", berichtet Ricciardo. Unter anderem hätte man auch darüber gesprochen, "was das Team hätte besser machen können." Ricciardo verrät: "Alle waren in diesen Prozess involviert. Wir hatten einige lange Diskussionen."

 

"Es war eine Anhäufung von Situationen, und es war sehr wichtig, dass wir alle Bereiche besprechen. Ich denke nicht, dass es in dem Moment nur wir (die Fahrer; Anm. d. Red.) waren", nimmt er auch die Verantwortlichen an der Boxenmauer in die Pflicht. Auf die Frage, ob das Team in solchen Situationen in Zukunft eingreifen solle, antwortet er: "Wenn es den Punkt erreicht, an dem wir uns berühren, dann ja."

"Besonders, wenn das hintere Auto schneller ist, würde man einen Tausch erwarten. Es gibt keine Garantie, aber das ist eine Sache, über die wir gesprochen haben", so Ricciardo, der damit impliziert, in Baku schneller als Verstappen gewesen zu sein. Um einen Platztausch habe er allerdings nicht gebeten. "Vielleicht ist das mein Problem. Ich sage nur, dass ich schneller bin. Aber ich schreie nicht wie ein kleines Mädchen", erklärt er.

Verstappen: "Es gab eine Entschuldigung"

"Ich habe es genossen. Es war hart, aber ein Teil von mir wollte es ohne fremde Hilfe schaffen. Wenn es an irgendeinem Punkt zu lange dauert, sollte das Team in Zukunft vielleicht einschreiten", erklärt Ricciardo, dessen Aussage sich mit der von Motorsportberater Helmut Marko deckt. Dieser kündigte bereits an, die Piloten weiterhin frei fahren zu lassen - solange alles fair bleibt. "Insgesamt vertrauen sie uns noch", ist sich Verstappen sicher.

Der Niederländer erklärt in diesem Zusammenhang, dass man ab sofort im teaminternen Duell einfach "überall zwei oder drei Millimeter" mehr Platz lassen werde. Das Verhältnis zwischen ihm und Ricciardo habe übrigens nicht gelitten. "Wir respektieren uns gegenseitig sehr. Wir haben erkannt, dass es ein Fehler war", erklärt Verstappen und beteuert, dass zwischen ihm und dem Australier "alles gut" sei.

Im Hinblick auf das Debriefing in der Fabrik verrät er: "Am Ende gab es eine Entschuldigung (an das Team). Ich denke, dass das nach so einem Wochenende ganz normal ist." Und Ricciardo bestätigt: "Wir haben und entschuldigt und versichert, dass es nicht noch einmal passieren wird." Trotz der gemeinsamen Entschuldigung scheint aber weiterhin jeder seine eigene Meinung zu dem Crash zu haben - auch wenn diese nicht offen ausgesprochen wird.

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