"Das ist so übel!": Nico Rosberg kritisiert Vettel nach Crash
Erst Mitgefühl, dann klar Worte: Nico Rosberg kritisiert Sebastian Vettel, der beim Formel-1-Rennen in Hockenheim unbedrängt den Sieg weggeworfen habe
Sebastian Vettel, Ferrari SF71H crashes out of the race
Mit deutlichen Worten hat Nico Rosberg Sebastian Vettel nach dessen Fahrfehler beim Grand Prix von Deutschland in Hockenheim kritisiert. Vettel habe einen möglichen Heimsieg "weggeworfen" und bei schwierigen Bedingungen zu viel riskiert, findet der Formel-1-Weltmeister von 2016 in seiner Rolle als Experte für den britischen Sender 'Sky Sports F1'.
"Was für ein gewaltiger Patzer - unglaublich! Er hat es weggeworfen", sagt Rosberg dort. Vettel war in Runde 52 in Führung liegend bei stärker werdendem Regen in der Sachs-Kurve von der Fahrbahn gerutscht und in die Streckenbegrenzung eingeschlagen. Doch die regennasse Fahrbahn will Rosberg seinem Landsmann nicht als Entschuldigung durchgehen lassen.
"Ja, die Bedingungen waren schwierig, das wissen wir. Und für die Fahrer ist das schrecklich, weil es so schwierig ist", sagt er. "Aber er hatte einen Vorsprung auf die anderen. Er hätte sich ein bisschen mehr zurücknehmen können, ein bisschen langsamer fahren können. Aber er hat es einfach in die Wand geschmissen. Das ist so übel."
Bemerkenswert sind Rosbergs Aussagen in sofern, als er beim deutschen TV-Sender 'RTL' die Kritik an Vettel nicht in dieser Deutlichkeit geäußert hatte. Dort hatte Rosberg vor allem Mitgefühl mit Vettel gezeigt und von einem "schwarzen Tag" für ihn gesprochen.
Im britischen 'Sky Sports F1' findet Rosberg allerdings, dass Vettel gerade im Motodrom von Hockenheim habe vorsichtiger fahren müssen. "Man weiß, dass die Sachs-Kurve die Kurve ist, in der es keinen Spielraum für Fehler gibt. In dieser Kurve muss man sich etwas Luft lassen", sagt er. "Das hat er nicht gemacht. Er ist über das Limit gegangen."
Hat Vettel bei schwierigen Bedingungen wirklich zu viel riskiert? Ein Blick auf die Daten legt diesen Verdacht nahe, denn in den sechs Runden vor dem Unfall hatte er seinen Vorsprung auf Teamkollege Kimi Räikkönen von 3,5 auf 9,9 Sekunden vergrößert. Dabei musste Vettel nach der Teamorder doch wissen, dass ihm vom Finnen keine Gefahr droht.
Mercedes-Sportchef Toto Wolff vermutet vielmehr, dass sich Vettel ein Polster auf die zu dieser Rennphase stark auffahrenden Valtteri Bottas und Lewis Hamilton habe herausfahren wollen. "Sebastian wusste, dass er weiter schnell fahren muss, damit sich die Rennsituation nicht gegen ihn wendet, und das hat wahrscheinlich zu dem Fehler geführt", sagt der Österreicher.
Das dies zu dem Fahrfehler geführt hat, glaubt Rosberg hingegen nicht. "Ich glaube nicht, dass er sich dessen bewusst war. Er ist sein eigenes Rennen gefahren und hat es vollkommen verpatzt", findet der frühere Mercedes-Pilot einmal mehr klare Worte. "Das ist unglaublich, sowas passiert ihm nicht allzu oft."
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