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Die Hintergründe: So kamen Hamilton und Wolff zu Mercedes

Fünf Jahre Lewis Hamilton und Toto Wolff bei Mercedes: Wie die beiden 2012 zu den Silberpfeilen gelockt wurden und wie Hamilton seinen Konflikt mit Niki Lauda löste

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, Toto Wolff, Executive Director Mercedes AMG F1

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, Toto Wolff, Executive Director Mercedes AMG F1

Steve Etherington / Motorsport Images

Mit dem Einstieg von Lewis Hamilton als Fahrer und Toto Wolff als Motorsportchef begann bei Mercedes 2013 eine neue Ära. Seit 2014 dominieren sie die Formel 1. Doch wie kamen die beiden vor inzwischen fünf Jahren zu den Silberpfeilen? Hamilton offenbart nun, dass dazu erst ein Graben überwunden werden musste. "Ich weiß noch, es war Sommer und ich war in Monaco am Pool. Es muss 2012 gewesen sein", holt der Brite aus. "Niki war am Telefon und hat gesagt: Wir wollen dich! Er wollte reden."

Damals war Rekordweltmeister Michael Schumacher Nico Rosbergs Mercedes-Teamkollege und Lauda hatte Hamilton 2011 nach Kollisionen in Monaco und Kanada als "komplett wahnsinnig" bezeichnet. "Niki und ich hatten davor eigentlich noch nie Kontakt gehabt. Er hatte keine gute Meinung von mir. Ich weiß gar nicht warum, denn er kannte mich ja nicht. Ich habe aber immer mitbekommen, was er in den Medien über mich gesagt hat, und ich habe mich immer gefragt: 'Warum hasst mich Niki so?'", sorgten Laudas Aussagen bei Hamilton damals für Verwunderung.

Doch durch den persönlichen Kontakt war auch das Eis zwischen Hamilton und Lauda, der im Jahr 2012 für Mercedes als Verhandler in Erscheinung getreten war und später als Aufsichtsrat einstieg, gebrochen: "Durchs Reden - besonders bei unserem ersten Treffen - kamen wir drauf, dass wir viel gemeinsam haben und ähnliche Ansichten über das Rennfahren haben. Niki dachte sich: 'Das ist gar kein so schlechter Kerl.'"

Brawn und Hamilton: Geheimverhandlungen in Mutters Küche

Und so wurde ein geheimes Treffen zwischen dem McLaren-Piloten und Mercedes-Teamchef Ross Brawn vereinbart. Und zwar im Haus von Hamiltons Mutter. "Wir saßen in der Küche, was ziemlich cool war, denn als Michael all diese Titel gewonnen hat, war immer Ross der, den ich am Kommandostand gesehen habe. Und plötzlich sitzt dieser Mann in der Küche meiner Mutter und bittet mich darum, anstelle von Michael in sein Team zu kommen", schildert Hamilton die kuriose Situation.

Den Briten reizte die Herausforderung, weil er Parallelen zu Rekordweltmeister Schumacher sah. "Mir hat immer gefallen, wie Michael zu Ferrari kam, als sie noch nicht erfolgreich waren, und sie zum Erfolg geführt hat", bestätigt er. "Das war erstaunlich anzusehen, und so etwas wollte ich auch schaffen. Ich hatte mit McLaren schon alles erreicht, was zu erreichen war. Mercedes war für mich wie ein Baby, das gerade zu wachsen beginnt. Ich wollte ein Teil davon sein."

Dass er dabei ein Risiko einging, weil Mercedes in den Jahren davor nicht so recht den Durchbruch geschafft hatte, war ihm bewusst: "Ich bin einer, der gern Risiken eingeht. Das ist aufregend. Wenn du keine Risiken eingehst, lebst du nicht richtig."

Wolff musste erst überzeugt werden

Auch der Wechsel von Wolff, der davor als Mitbesitzer und Vorstandsmitglied bei Williams agiert hatte, zu Mercedes wurde im Sommer 2012 in die Wege geleitet. Und zwar durch Daimler-Boss Dieter Zetsche und Vorstandsmitglied Wolfgang Bernhard. "Wir hatten damals bei Williams ein ordentliches Jahr, hatten mit Pastor Maldonado in Barcelona ein Rennen gewonnen. Und dann wollte mich Wolfgang zum Frühstück treffen", erinnert sich Wolff. "Ich wusste nicht, was mich da erwartet."

Dementsprechend groß war die Überraschung. "Er sagte zu mir: 'Wir hätten gern, dass du unser Team führst.' Worauf ich antwortete: 'Es ist nicht wirklich mein Ding, für große Unternehmen zu arbeiten, denn ich bin Anteilseigner bei Williams, und das ist eine Riesenchance für mich.'", zeigte sich Wolff zunächst noch skeptisch.

Doch Bernhard ließ laut Wolffs Schilderungen nicht locker: "Er meinte: 'Wir wollen, dass du bei uns Anteilseigner willst. Wir glauben, das ist das richtige Modell für die Formel 1, dass die Geschäftsführer mit ihrem eigenen Geld involviert sind. Wir wollen, dass du Managing Partner wirst.' Und ich dachte: 'Wow, Managing Partner bei Mercedes, das ist eine Riesenchance!'"

Wehmütiger Williams-Abschied

Diese Chance wollte sich Wolff nicht entgehen lassen, wodurch die Trennung von Williams unausweichlich war. "Es fiel mir nicht leicht, Williams zu verlassen", erklärt der Österreicher. "Ich fing gerade an, wirklich gute Beziehungen mit einigen der Leute aufzubauen - zu Claire, zu Frank, zu Mike O'Driscoll, dem Geschäftsführer. Es fiel mir wirklich schwer. Aber natürlich ist es so, dass die Strahlkraft von Mercedes zu verlockend ist."

Dabei war Wolff erst im Jahr 2012 bei Williams mehr in Erscheinung getreten. "Nach Saisonbeginn 2012 entschied Adam Parr, dass er das Team verlassen möchte", erzählt Wolff. "Was dazu führte, dass es keinen Geschäftsführer mehr gab. Ich war der Einzige am Tisch, der das übernehmen konnte, und so sprang ich in Abstimmung mit Frank ein und bekam meine Team-Uniform."

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