Drei Strafen an zwei Tagen: Das lief bei Pierre Gasly in Baku alles schief
Pierre Gasly nahm in Baku nach einem Defekt keine Punkte mit, handelte sich dafür aber (teilweise unverschuldet) gleich drei Strafen von der Rennleitung ein
Das Grand-Prix-Wochenende in Baku wird Pierre Gasly wohl schnell vergessen wollen. Zum einen, weil der Red-Bull-Pilot im Rennen mit einem Defekt ausgefallen ist. Zum anderen auch deshalb, weil er am Freitag und Samstag zuvor gleich drei Strafen kassierte. Los ging sein Chaos-Wochenende im Training am Freitag, als er eine Anweisung der Rennleitung missachtete beziehungsweise übersah.
Da hätte Gasly eigentlich am Ende der Session zum Wiegen anhalten sollen. Doch er sah die Aufforderung nicht und fuhr stattdessen weiter und absolvierte einen Boxenstopp. "Wir waren darauf konzentriert, einen Doppel-Boxenstopp zu üben. Wir hatten ihm gesagt, dass er bei der Boxeneinfahrt, die hier etwas anders ist, pushen sollen", erklärt Teamchef Christian Horner.
"Bei der Einfahrt hat er etwas übersteuert. Dadurch hat er die Ampel übersehen, und das Team hat sich bereits auf den ersten Boxenstopp von Max [Verstappen] konzentriert", erklärt Horner. Das Reglement sieht für so einen Fall einen Start aus der Boxengasse am Sonntag vor. So kam es schließlich auch. Horner fordert, dass die FIA den Strafenkatalog für ein Vergehen im Training am Freitag überarbeitet.
Obwohl das Qualifying damit für Gasly quasi wertlos war, ging er am Samstag trotzdem an den Start - und handelte sich Strafe Nummer zwei ein. An seinem Red Bull wurde ein zu hoher Benzindurchfluss festgestellt. Die Folge: Disqualifikation. Horner erklärt, dass der Sensor für den Benzindurchfluss "manchmal leichte Schwankungen" habe. Dazu sei es bei Gasly gekommen.
"Er hatte auf seiner Runde einen guten Windschatten", berichtet Horner und erklärt: "Dadurch kam er im höchsten Gang in den Begrenzer." So habe er den zulässigen Benzindurchfluss "um 0,2 Gramm oder so" überschritten. "Das bringt bei der Performance gar nichts, aber natürlich gibt es bei der FIA keine Toleranz", so Horner. Um eine weitere Strafe im Rennen zu vermeiden, musste man eine Anpassung vornehmen.
Red Bull änderte etwas an der Elektronik - und bekam dafür Strafe Nummer drei. "Er bekam noch eine Strafe, weil es eine Änderung unter Parc-Ferme-Bedingungen war", erklärt Horner. Die Konsequenz wäre ein Start aus der Boxengasse gewesen. Doch dort stand Gasly ja ohnehin schon. Am Ende fällt seine Bilanz in Baku mehr als enttäuschend aus: drei Strafen, null Punkte.
Mit Bildmaterial von LAT.
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