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Drittes Rennen, dritte Order: "Ein bisschen frustrierend" für Leclerc

Nico Rosberg versteht nicht, warum Ferrari so hart mit Charles Leclerc umgeht, der 21-Jährige selbst nimmt die Teamorder von Schanghai aber relativ gelassen hin

Für Charles Leclerc hat die vor Saisonbeginn von Teamchef Mattia Binotto angeordnete Rollenverteilung bei Ferrari bisher spürbare Konsequenzen. In Australien durfte er Sebastian Vettel trotz schnellerer Rundenzeiten nicht überholen, in Bahrain wurde er gebeten, zwei Runden lang nicht am Deutschen vorbeizugehen (was er einfach ignorierte), und in China musste er den Teamkollegen gegen seinen Willen vorbeilassen.

Drei Rennen, dreimal Teamorder pro Vettel bei Ferrari - aber Leclerc erträgt das alles (noch?) ohne öffentliches Murren. Er räumt zwar ein, dass die Anweisung zum Platztausch in Schanghai "ein bisschen frustrierend" gewesen sei, aber: "Mir ist auch klar, dass ich im Auto nicht den vollen Überblick über das Rennen habe. Also habe ich es akzeptiert und mich auf mein eigenes Rennen konzentriert."

Binotto ist es eigenen Angaben nach schwergefallen, die Teamorder auszusprechen: "Weil wir die Fahrer verstehen und weil es wichtig ist, dass sie fighten dürfen. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Und ich möchte mich bei Charles bedanken. Sein Verhalten beweist, dass er ein guter Teamplayer ist."

"Es wird die Zeit kommen, da die Situation andersrum ist", kündigt Binotto an. "Aber als Team müssen wir immer danach trachten, unsere Punkte zu maximieren. Und ich glaube, dass wir so gesehen die richtige Entscheidung getroffen haben."

Teamorder nicht pro Vettel, sondern pro Ferrari

Ferrari argumentiert die Teamorder von Schanghai so, dass es nicht darum ging, Vettel an Leclerc vorbeizuschleusen, damit der Deutsche mehr Punkte für seine WM-Kampagne sammeln kann. Sondern man wollte den vermeintlich schnelleren am vermeintlich langsameren Fahrer vorbeiwinken, damit dieser freie Fahrt hat und Jagd auf das Mercedes-Duo machen kann. Was letztendlich nicht wie geplant aufging.

"Es war keine einfache Situation. Ich hatte Probleme mit den Reifen. Hatten wir beide", erinnert sich Leclerc. Vettel hatte anschließend Mühe, Leclerc wirklich davonzufahren. Aber statt darauf hinzuhacken, verteidigt der 21-Jährige seinen Teamkollegen sogar: "Seb war ein bisschen schneller, aber er war ein paar Runden in meinem Windschatten. Da hat er sich die Reifen kaputt gemacht, und das hat man gemerkt, als er dann vor mir war."

Was die Frage aufwirft: Hätte Ferrari die Positionen konsequenterweise nicht früher tauschen sollen? "Sowas ist im Nachhinein immer schwer zu sagen", antwortet Binotto. "Wir haben zu dem Zeitpunkt alles unternommen, um keine Zeit auf die führenden Mercedes zu verlieren. Das war unsere einzige Chance. Wir haben es versucht, aber es hat nicht geklappt. Es war richtig, Seb die Chance zu geben. Als Team haben wir alles versucht."

Von außen erhält Ferrari nicht nur Lob für die dritte Teamorder im dritten Rennen. TV-Experte Martin Brundle findet, dass die aktuelle Rollenverteilung "demütigend und frustrierend" für Leclerc sei, und DTM-Chef Gerhard Berger sagt, dass Ferrari einen Fehler macht, schon so früh einen der beiden Fahrer zu bevorzugen.

Auch Nico Rosberg schlägt sich auf Leclercs Seite: Vettel in Schanghai vorbeilassen zu müssen, sei sicher "hart" gewesen, "aber ich denke, er muss im Moment damit leben. Sie haben ihm bereits gesagt, dass er ein bisschen die Nummer 2 im Team sein wird."

Rosberg übt Kritik an Ferraris Teamorder-Handling

Rosberg kritisiert, dass Leclerc nur eine Runde nach dem Funkspruch, er möge das Tempo anziehen, weil er sonst Vettel vorbeilassen muss, zum Vollzug der Teamorder aufgefordert wurde. Als Vettel dann nicht wegziehen konnte, funkte Leclerc entnervt: "Und jetzt was?"

"Man hätte ihm zumindest ein bisschen mehr Zeit geben können, damit er zeigen kann, dass er schneller fahren kann", findet Rosberg. "Sie haben ihm gesagt, er muss schneller fahren oder Sebastian vorbeilassen - und dann geben sie ihm nicht einmal eine Runde dafür."

"Danach konnte Vettel auch nicht schneller fahren. Er war ein, zwei Zehntel schneller, aber das war nicht genug. Danach haben sie Leclercs Rennen total vermasselt, da er aufgrund der Strategie noch einen Platz an Verstappen verloren hat. Ehrlich gesagt war das nicht gerade toll, wie sie das gemanagt haben", kritisiert der ehemalige Mercedes-Fahrer.

Für Ferrari war die Teamorder in der Nachbetrachtung des Grand Prix von China in Maranello aber nicht das bestimmende Thema. Vielmehr stand die Performance des Autos im Vordergrund, denn im dritten Rennen der Formel-1-Saison 2019 war der Mercedes zum zweiten Mal das bessere Gesamtpaket.

Priorität habe nicht die Teamorder, stellt Binotto klar, "sondern Priorität hat die Performance. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das andere Problem in Luft auflösen wird, wenn wir das schnellste Auto haben. Daher muss die Performance unsere erste Priorität sein, auf die wir uns konzentrieren."

Mit Bildmaterial von LAT.

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