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"Dumme Aktion": Warum Binotto trotzdem nichts überstürzen will

Wie wird Ferrari-Teamchef Mattia Binotto mit dem Unfall zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc umgehen? Er möchte vor allem nichts überstürzen

Für viele Experten war es nur eine Frage der Zeit, bevor Sebastian Vettel und Charles Leclerc bei einem Rennen kollidieren. Beim Großen Preis von Brasilien war es nun soweit. Das stellt Neu-Teamchef Mattia Binotto, der erst in diesem Jahr das Zepter bei der Scuderia übernommen hat, vor eine große Herausforderung. Jetzt ist das Krisenmanagement des Italieners gefragt.

Zunächst einmal betont Binotto, er wolle dabei nichts überstürzen. Im Hinblick auf den Crash erklärt er: "Ich habe es mir noch nicht angesehen. Ich möchte das heute auch nicht. Ich denke, wenn man so etwas in der Hitze des Gefechts tut, dann kann man falsche Schlüsse ziehen." Allerdings habe er nach dem Rennen in Sao Paulo zumindest mit beiden Fahrern separat gesprochen.

"Ich habe mit ihnen diskutiert und sie angehört. Aber der Hauptgrund dafür, dass ich sie sehen wollte, war, dass sie gerade zu den Interviews unterwegs waren und ich ihnen sagen wollte, dass es vor allem eins ist, was ich von ihnen hören möchte. Nämlich dass es ihnen für das Team leidtut", erklärt Binotto. Eine Analyse und Aussprache soll es dagegen erst in den kommenden Tagen in Maranello geben.

"Das Team wird die Zeit haben, alle Videoaufnahmen und Daten zu analysieren", kündigt er an und erklärt: "Zunächst einmal sollte es den beiden Fahrern für das Team leidtun. Denn es war ein sehr kleiner Crash mit sehr großen Konsequenzen. Es sind dumme Dinge, die nicht passieren sollten." Das solle aber nicht bedeuten, dass Vettel und/oder Leclerc mit einer Strafe zu rechnen haben.

Binotto: "Geht nicht darum, jemanden zu bestrafen"

"Es geht nicht darum, jemanden zu bestrafen oder ihm die Schuld zu geben", betont er und erinnert: "Heute hatten sie das Recht, zu kämpfen. Das wussten sie." Weil der zweite Platz in der Konstrukteurs-WM bereits vor dem Rennen feststand, durfte beide gegeneinander kämpfen. "Kämpfen dürfen heißt aber nicht, dass man dumme Dinge tun darf - besonders zwischen zwei Teamkollegen", erinnert Binotto.

Gleichzeitig sieht er den Crash aber auch als "Chance", wie er betont. "Ich würde sogar sagen, dass wir Glück hatten, dass es diese Saison passiert ist", erklärt er. Schließlich ging es für Ferrari in Brasilien nicht mehr um furchtbar viel, und so habe man nun die Möglichkeit, die Thematik anzusprechen und zu klären, "was [2020] nicht passieren darf." Binotto erklärt: "Es ist wichtig, Fehler zu erkennen."

 

"Denn daraus kann man nur lernen. Daher ist es wichtig, dass beide Fahrer verstehen, was passiert ist", so der Teamchef. Mercedes stellte in der Vergangenheit gewisse Regeln für den Zweikampf untereinander auf, als man mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg ähnliche Probleme hatte. Binotto möchte aber seinen eigenen Weg gehen. "Ich weiß nicht, was Toto [Wolff] gemacht hat", zuckt er die Schultern.

"Ich will das nicht beurteilen und bin auch nicht daran interessiert", stellt er klar und erklärt: "Wir sind am Limit, aber wenn es einen Crash gibt, dann ist klar, dass etwas schiefgelaufen ist. Wenn man gegeneinander kämpfen darf, dann geht es darum, wie viel Risiko man eingeht. Und heute war dieses Risiko sicher nicht notwendig." Auch seine eigene Rolle möchte er bei der Analyse nicht ausklammern.

Fahrerpaarung steht nicht zur Diskussion

"Es gibt immer etwas, das man besser machen kann", weiß er, stellt gleichzeitig aber auch klar: "Heute war es ganz sicher ein Fehler der Fahrer." Trotzdem wolle er auch darüber nachdenken, was man als Team besser machen kann. "Wir müssen uns ganz sicher verbessern, damit das nicht noch einmal passiert", weiß Binotto, der die Fahrerpaarung aber nicht infrage stellen will.

"Ich bin noch immer davon überzeugt, dass es ein Luxus[problem] ist, denn beide sind gute Fahrer - sehr gute Fahrer", betont er. Gleichzeitig hat er kein Verständnis dafür, dass man Ferrari jetzt dafür kritisiere, die Piloten kämpfen zu lassen. "Als wir den Fahrern während dieser Saison Anweisungen gegeben haben, wurden wir dafür kritisiert. Wenn sie kämpfen dürfen, werden wir dafür auch kritisiert", winkt er ab.

Ferrari wurde zum Beispiel in Russland im umgekehrten Fall dafür kritisiert, dass man Vettel die Anweisung erteilte, Leclerc überholen zu lassen, obwohl der Deutsche damals die bessere Pace hatte. "Es gibt immer einen Grund für unsere Entscheidungen", betont Binotto. Es bleibt abzuwarten, ob und welche Konsequenzen der Brasilien-Crash für das Saisonfinale und auch das Jahr 2020 haben wird.

Mit Bildmaterial von LAT.

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