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Erstes Fazit zum besseren Racing: Was gut läuft und woran man arbeiten muss

Die Fahrer ziehen ein positives Zwischenfazit zum neuen Formel-1-Reglement, sehen aber auch noch einige Baustellen, die besser werden müssen

"Der große Gewinner der ersten beiden Rennen waren die Formel-1-Fans und die Formel 1 selbst", sagt McLaren-Teamchef Andreas Seidl nach den Auftaktrennen in Bahrain und Saudi-Arabien. Denn diese waren im Grunde die Feuertaufe für das neue Reglement, das mit dem Ziel entwickelt wurde, wieder besseres Racing zu sehen.

"Es gab zwei Hauptintentionen: Einmal den Abstand zwischen den Topteams und den Autos dahinter zu verringern und zweitens engeres Racing zu haben - und beide Ziele wurden erfüllt", zieht Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ein positives Fazit. Denn weil sich die Autos einander besser folgen können, stehen die Chancen auf Überholmanöver höher.

Das haben auch die beiden Duelle zwischen Charles Leclerc und Max Verstappen um die Führung in Sachir und Dschidda gezeigt - jeweils mit unterschiedlichem Ausgang. Beide probierten gleich mehrfach, sich gegenseitig zu überholen. Dreimal musste sich Leclerc in Bahrain verteidigen und konnte stets sofort kontern, in Dschidda hatte er beim dritten Mal keine Chance mehr.

Und dass es für einen Fahrer gleich mehrere Angriffsmöglichkeiten gibt, freut die Piloten: "Vorher musste man es versuchen, sobald man die Chance hatte, weil es vermutlich nur eine gab", sagt Alpines Esteban Ocon, der sich in Dschidda ein rundenlanges Duell mit Teamkollege Fernando Alonso geliefert hatte.

"Aber jetzt hast du zwei oder drei Chancen pro Runde", meint der Franzose und sieht dadurch "eine neue Philosophie". Denn jetzt müsse man seinen Angriff richtig timen und zur richtigen Zeit die Lücke aufmachen. "Du weißt: Wenn du die Lücke zu den Autos hinter dir nicht aufreißt, dann bekommen sie DRS und überholen dich gleich zurück."

Bessere Berechenbarkeit

Was die Fahrer bei den neuen Autos vor allem loben, ist die Berechenbarkeit. Früher ging hinter einem anderen Fahrzeug so viel Abtrieb verloren, dass der Fahrer in der nächsten Kurve nicht wusste, was ihn in der Kurve erwartet. "Damals war es schwierig zu verstehen, ob du vorne oder hinten Grip verlieren wirst", sagt Ferraris Charles Leclerc.

Doch weil der Abtrieb jetzt verstärkt über den Ground-Effect anstatt über die Aerodynamik gewonnen wird, ist der Abtriebsverlust nicht mehr so hoch und das Auto wird berechenbarer. "Das ist für unser Vertrauen ins Auto eine große Hilfe", lobt Leclerc. "Es ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung, und ich liebe es!"

Selbst als ihn Verstappen in Bahrain kurzzeitig überholt hatte, wusste der Monegasse, dass es noch nicht vorbei war. Allerdings gibt er zu, dass er selbst überrascht darüber war, wie gut er folgen konnte. "Ich dachte, dass es extrem schwierig werden würde, aber ich konnte folgen. Das war schön."

Braucht man die richtigen Reifen?

Allerdings muss man mit der Bewertung noch vorsichtig bleiben. Zum einen besitzen Bahrain und Saudi-Arabien lange Geraden, die zum Überholen einladen, zum anderen werden die Teams im Laufe der Zeit ihre Autos noch weiter entwickeln, sodass ein Fazit nach zwei Rennen vorschnell wäre. Und: Es haben sich schon einige Baustellen gezeigt.

Max Verstappen sagt, dass Überholen einfacher war, solange er auf dem harten Reifen war. "Die anderen Mischungen sind einfach eingebrochen", so der Red-Bull-Pilot. "Sobald man einem anderen für ein paar Runden folgt, brechen sie auf."

Das hat für ihn aber auch mit dem deutlich höheren Gewicht der neuen Formel-1-Autos zu tun, das dem neuen Reifen nicht gerade zuträglich ist. "Das müssen wir uns für die Zukunft anschauen", fordert er. "Wir haben das Hinterherfahren und das Racing sicherlich verbessert, aber wenn dich die Reifen aus irgendeinem Grund nicht lassen, dann ist das schade."

Australien und Imola als Prüfstein

Die nächste Prüfung muss die Formel 1 an den kommenden beiden Rennwochenenden bestehen, denn Melbourne und Imola gelten schon lange als überholfeindlich, auch wenn insbesondere in Australien einiges an der Strecke getan wurde, um das zu ändern.

"Wir haben dort wieder viele DRS-Zonen, von daher könnten wir dort ein interessantes Rennen bekommen", sagt Fernando Alonso. "Aber wir müssen dann normale Rennen wie Barcelona oder Imola abwarten und schauen, wie einfach oder schwierig das Überholen dann ist", so der Spanier.

Auch Andreas Seidl weiß, dass es für ein echtes Fazit noch zu früh ist, doch die beiden ersten Rennen hätten ihm gezeigt, dass die Maßnahmen der Formel 1 und der FIA "sehr vielversprechend" seien. "Ich glaube, wir stehen wieder vor einer sehr aufregenden Saison."

Weiterer Co-Autor: Jonathan Noble, Filip Cleeren. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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