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Analyse

Analyse: 6 Kernfragen um Halo in der Formel 1

Die Bestätigung der FIA, dass Halo 2018 in der Formel 1 eingeführt wird, hat einigen Aufruhr verursacht. Viele Fans haben sich heftig dagegen ausgesprochen und sowohl aktuelle als auch ehemalige Fahrer haben ihre Zweifel.

Halo 2 am Ferrari SF16-H

Foto: : XPB Images

Halo-Cockpitschutz am Auto von Max Verstappen, Red Bull Racing RB12
Sahara Force India F1 VJM09 mit Halo Cockpitschutz
Jenson Button, McLaren MP4-31, mit Cockpitschutz Halo
Sergio Perez, Sahara Force India F1 VJM09, mit Cockpitschutz Halo
Max Verstappen, Red Bull Racing RB12, mit Cockpitschutz Halo
Halo-Cockpitschutz am Auto von Sergio Perez, Sahara Force India F1 VJM09
Designstudie: Renault R.S.16 mit Halo
Designstudie: Ferrari SF16-H mit Halo
Sergio Perez, Sahara Force India F1 VJM09 mit dem Halo-Cockpitschutz
Kevin Magnussen, Renault Sport F1 Team RS16, mit Cockpitschutz Halo
Kevin Magnussen, Renault Sport F1 Team RS16, mit Cockpitschutz Halo
Felipe Massa, Williams FW38, mit Cockpitschutz Halo
Felipe Nasr, Sauber C35, mit Cockpitschutz Halo
Kevin Magnussen, Renault Sport F1 Team RS16, mit Cockpitschutz Halo
Renault F1 Team RS16 mit Cockpitschutz Halo
Renault Sport F1 Team RS16, mit Cockpitschutz Halo
Marcus Ericsson, Sauber C35, mit Cockpitschutz Halo
Jolyon Palmer, Renault Sport F1 Team RS16, mit Cockpitschutz Halo
Jolyon Palmer, Renault Sport F1 Team RS16 mit dem Halo-Cockpitschutz
Daniil Kvyat, Scuderia Toro Rosso STR11 mit Halo-Cockpitschutz
Sebastian Vettel, Ferrari SF16-H mit Halo-Cockpitschutz
Laurent Mekies, FIA-Sicherheitschef, Charlie Whiting, FIA-Rennleiter, Matteo Bonciani, FiA-Pressespr
Laurent Mekies, FIA-Sicherheitschef, Charlie Whiting, FIA-Rennleiter, Matteo Bonciani, FiA-Pressespr
Laurent Mekies, FIA-Sicherheitschef, Charlie Whiting, FIA-Rennleiter, Matteo Bonciani, FiA-Pressespr
Präsentation Halo: Laurent Mekies, FIA-Sicherheitschef, Charlie Whiting, FIA-Rennleiter, Matteo Bonc
Laurent Mekies, FIA-Sicherheitschef, Charlie Whiting, FIA-Rennleiter, Matteo Bonciani, FiA-Pressespr
Präsentation Halo: Laurent Mekies, FIA-Sicherheitschef, Charlie Whiting, FIA-Rennleiter, Matteo Bonc
Präsentation: Halo
Laurent Mekies, FIA-Sicherheitschef, Charlie Whiting, FIA-Rennleiter, Matteo Bonciani, FIA-Pressespr
Laurent Mekies, FIA-Sicherheitschef, Charlie Whiting, FIA-Rennleiter
Laurent Mekies, FIA-Sicherheitschef, Charlie Whiting, FIA-Rennleiter, Matteo Bonciani, FIA-Pressespr
Sebastian Vettel, Ferrari SF70H, mit Cockpitschutz Shield
Mit Cockpitschutz Halo: Romain Grosjean, Haas F1 Team VF-16; Kimi Räikkönen, Ferrari SF16-H
Daniil Kvyat, Scuderia Toro Rosso STR11 mit Halo-Cockpitschutz
Sebastian Vettel, Ferrari SF16-H mit Halo-Cockpitschutz
Sebastian Vettel, Ferrari SF70H, mit Cockpitschutz Shield

Einige bezweifeln, dass das Prinzip des Formelsports mit einer derartigen Vorrichtung vereinbar sei und betonen, ein gewisses Risiko liege in der DNS des Sports. Außerdem würde Halo der Optik der Autos schaden.

Andere haben die Effektivität des Schutzes infrage gestellt und meinten, er würde neue Probleme schaffen.

Auf jeden Fall wurde die Einführung nicht übers Knie gebrochen.

Sie erfolgte nach Vettels kurzem Ausflug mit dem Shield in Silverstone, was Kritiker dazu verleitete, zu sagen, Halo sei vielleicht zu schnell ad acta gelegt worden, ohne es wirklich in Betracht zu ziehen.

In der Tat hat der Shield die nötigen Aufpralltests nicht bestanden und an Halo, dem Favoriten von FIA-Sicherheitschef Laurent Mekies und seinem Forscherteam, wird seit 2 Jahren gearbeitet.

Was sagt der Franzose also zu den Kernfragen, die viele Menschen bezüglich Halo haben?

1. Wird Halo die Sicherheit wirklich verbessern?

Den Anstoß für Halo gaben im Grunde Unfälle mit herumfliegenden Rädern. Daraufhin wurden sowohl Halo als auch andere Lösungen getestet.

"Wir haben versucht, zumindest den Kopf des Fahrers zu schützen, wenn das Cockpit von einem Rad getroffen wird", sagt Mekies.

"Und wir entschieden uns für 225 km/h, eine Geschwindigkeit, die wir für wahrscheinlich hielten. Das haben wir also mit all diesen Vorrichtungen versucht – sind sie in der Lage, einem Aufprall mit 225 km/h zu widerstehen?"

Seine Vorteile sind aber viel weitreichender. Die FIA hat 3 unterschiedliche Szenarios analysiert: Kollisionen mit einem anderen Auto, Kollisionen mit einem anderen Objekt und externe Faktoren wie Räder und Trümmerteile.

In all den Fällen wurden vergangene Unfälle in der Formel 1, aber auch in anderen Rennserien analysiert, um zu sehen, welchen Unterschied Halo gemacht hätte.

Bei den Unfällen mit 2 Autos wurden jene analysiert, bei denen ein Auto auf dem Cockpit des anderen gelandet war, inklusive der Kollision zwischen Romain Grosjean und Fernando Alonso in der 1. Kurve in Spa.

Bei jenen mit anderen Objekten waren Unfälle dabei, als Autos unter die Reifenstapel fuhren, wie zum Beispiel Luciano Burti in Spa und Heiki Kovalainen in Barcelona, oder an ihnen entlangfuhren, wie Ernesto Visos Crash in der GP2 in Magny-Cours.

Die Studie schloss sogar Pascal Wehrleins Unfall in Monaco in diesem Jahr ein. Neue Bilder der FIA-Cockpit-Kamera zeigten, wie nah der Helm des Deutschen an der Leitplanke war, während er darauf wartete, dass das Auto wieder aufgestellt wurde.

"Wir haben das Szenario 'was-wäre-wenn" durchgespielt", sagte Mekies. "Wir haben Halo auf ein Auto montiert und diese Unfälle simuliert. Wir haben nicht nur versucht, jedes einzelne Unfall-Szenario zu simulieren, sondern auch um den Unfall herum. Wir haben versucht, 5 und 10 Zentimeter von oben zu schauen, 5 und 10 Zentimeter von rechts und so weiter."

"Am Ende schauten wir dann in jedem der Fälle, ob es positiv war, neutral oder negativ. Die Anzahl, bei denen Halo geholfen hätte, ist überwältigend im Vergleich zu der Anzahl, bei denen es neutral oder negativ gewesen wäre."

Alle Fälle, die den Fahrern und der Presse von der FIA vorgestellt wurden, waren entweder positiv, unterm Strich positiv oder neutral. Jules Bianchis Unfall in Suzuka war einer der wenigen, die als neutral kategorisiert wurden. Es gab kein Negativbeispiel, obwohl Mekies zugibt, man könne eine solche Folge nie ausschließen.

Wie gesagt ist die Hautaufgabe von Halo, herumfliegende Objekte abzuwehren. Daher ist es wichtig zu betonen, dass die FIA der Meinung war, dass es sowohl im Fall von Henry Surtees als auch von Justin Wilson positiv ausgegangen wäre.

Die FIA gibt auch zu, dass es keinen Schutz gegen kleinere Trümmerteile gebe, wie die Feder, die Felipe Massa in Ungern getroffen hat. Test haben aber gezeigt, dass Halo die Chancen der Fahrer entscheidend verbessert.

"Wir haben mathematische Studien, bei denen wir Millionen von Dingen aus allen möglichen Winkeln und Positionen gegen Halo geschleudert haben."

"Statistisch verbessert man den Schutz des Fahrers vor kleinen Trümmerteilen gegenüber eines Autos ohne Halo."

2. Wird die Sicht nicht zu einem großen Problem?

Viele Menschen glauben natürlich, die Sicht könnte zum Problem werden und einige Fahrer haben nach ihrem kurzen Test im vergangenen Jahr Zweifel angemeldet. Die FIA ist jedoch zuversichtlich, dass die Sicht nach vorne ausreichend sein wird.

Sie hat ein F1-Auto mit Halo mit einem mit einem LMP1-Screen verglichen, bei dem die Sicht typischerweise sehr eingeschränkt ist – auch wenn die Motorsportbehörde eine Mindestsicht vorschreibt.

"Wir haben Halo mit allen Teams und mit ziemlich allen Fahrern getestet", sagte Mekies. "Eine große Mehrheit der Fahrer war mit der Sicht zufrieden."

"Wir hatten ein Problem mit dem Feedback von einem oder zwei Fahrern, die sich bei ihrem 1. Versuch mit der Vorrichtung vor ihnen etwas eingeengt fühlten. Wir waren aber zuversichtlich, mit all dem umgehen zu können."

"Mit einem LMP1 hatten wir das entgegengesetzte Problem. Die FIA schrieb den Herstellern ein Mindestsichtfeld vor, andernfalls hätten sie ein Auto entworfen, bei dem die Fahrer kaum etwas gesehen hätten. Wir sind zufrieden, dass wir eine viel bessere Sicht erlauben als in anderen Kategorien."

Die FIA arbeitet auch daran, die mittlere Strebe von Halo für nächstes Jahr dünner zu bekommen, damit das Ablenkungspotential für die Fahrer sinkt.

"Die mittlere Strebe ist momentan 20 Millimeter dick. Wir haben das Gefühl, dass wir das reduzieren müssen, damit die Fahrer eine bessere Sicht haben. Wir werden vor nächstem Jahr also testen und auf 16 Millimeter heruntergehen und sehen, wie weit wir gehen können."

3. Ist es für die Fahrer nicht schwieriger, aus dem Auto zu steigen?

Als sie Halo letztes Jahr getestet haben, fanden einige Fahrer, das es nicht einfach war, aus dem Auto zu steigen. Das lag aber hauptsächlich daran, dass sie Halo nicht dazu nutzen konnten, sich hochzustemmen, da die Dummy-Halos damals noch nicht darauf ausgerichtet waren, Körpergewicht zu tragen. Der echte Halo kann dazu genutzt werden.

"Normales Aussteigen war kein großes Problem" sagt Mekies. "Ein Fahrer hatte das Gefühl, es könnte ein größeres Problem werden."

"Der dominierende Faktor, als sie Halo testeten, war, dass 95 Prozent keine tragende Struktur hatten, also konnten die Fahrer nicht daran ziehen, um aus dem Auto zu steigen. Daher kommt man in eine etwas unbequeme Lage."

Bezüglich der Unfälle haben die Tests gezeigt, dass eine normale Bergung durch die Streckenposten, bei der der Fahrer in seinem Sitz herausgehoben wird, recht einfach ist. Die Öffnung von Halo spiegelt die Cockpitöffnung darunter wider.

4. Wird der Fahrer gefangen sein, wenn sich das Auto überschlägt?

Es gibt den weitverbreiteten Glauben, der Fahrer könnte in der Falle sitzen, wenn sich ein Auto überschlägt, so wie bei Fernando Alonsos Unfall in Australien 2015. Mekies betont, dass die Streckenposten geschult werden, ein Auto, das auf dem Kopf liegt, aufzurichten.

"Wie Charlie [Whiting] uns immer daran erinnert, ist die Standardprozedur, dass das Auto von den Streckenposten wieder auf die Räder gestellt werden sollte und das wollen wir auch tun. Wir wollten aber trotzdem sehen, was passieren würde."

Die FIA führte einen einfachen Test mit einem Dummy-Chassis durch, in dem ihr eigener Sicherheitsexperte Andy Mellor angeschnallt war.

Als sich das Auto überschlug, sorgte Halo dafür, dass die Front des Chassis weiter vom Boden entfernt war als normalerweise und Mellor hatte keine Probleme, sich zu befreien. Bei einer kürzlichen Fahrerbesprechung wurde den Fahrern ein Video des Tests gezeigt.

"Halo verschafft dem Fahrer sogar mehr Platz", sagte Mekies. "Denn das Auto liegt auf dem vorderen Teil von Halo und bietet mehr Raum als momentan, wenn das Auto auf dem Kopf liegt."

"Im Grunde liegt das Auto also höher als ohne Halo. Als wir den Fahrern das gezeigt haben, hatten sie das Gefühl, dass es für alle sinnvoll wäre, das zu trainieren."

5. Was passiert, wenn Halo beschädigt wird und entfernt werden muss?

In den Tests der FIA gab es kein Szenario, bei dem Halo nach einem Unfall hätte entfernt werden müssen. Trotzdem hat sie diese Möglichkeit aber in Betracht gezogen.

"Wir haben kein Szenario erlebt, bei dem Halo hätte entfernt werden müssen", sagte Mekies. "Ist das aber gut genug? Sind wir sicher, dass es kein Szenario gibt, bei dem Halo komplett deformiert oder über dem Kopf des Fahrers ist und würden wir es entfernen wollen?"

"Falls das passiert, wären wir als erstes wohl alle über Halo am Auto froh, denn wenn etwas diese Vorrichtung deformiert, kann man sich vorstellen, was ohne sie passiert wäre."

"Wir haben viele Mittel und Gerätschaften untersucht, um Halo zu zerschneiden und haben etwas gefunden, das Halo im Handumdrehen zerschneiden würde und das klein genug ist, um im Medical Car mitgeführt zu werden."

"Auch bei einem extremen Szenario, das wir uns nicht genau vorstellen können, haben wir das Gefühl, Halo im Handumdrehen zerschneiden zu können."

Tests zeigen, dass es 2 Sekunden dauern würde, die vordere Strebe zu zerschneiden und 5 Sekunden für die linke und rechte hintere Strebe.

6. Werden die F1-Autos durch Halo nicht hässlich aussehen?

Es geht niemand davon aus, dass die Autos mit Halo so gut aussehen werden wie zur Zeit ohne sie. Fans müssen die endgültigen Vorrichtungen noch zu Gesicht bekommen, die mit aerodynamischen Profilen angebracht werden, die ihr Aussehen verbessern sollten.

FIA-Renndirektor Charlie Whiting sagt, die Prototypen, die auf der Strecke getestet wurden, seien "roh" und  würden durch die zusätzlichen Verkleidungen, die unter den Regeln für 2018 erlaubt sind, nächste Saison viel attraktiver aussehen.

"Ich denke, man wird sehen, dass die Teams noch nicht alle Möglichkeiten erforscht haben, um sie etwas ansprechender für das Auge zu machen", erklärt Whiting.

"Momentan sehen wird nur einfache Hinweise. Auch, als Williams mit einem weißen fuhr, in derselben Farbe wie das Auto, sah es viel besser aus."

"Ich persönlich denke, die Fans werden sich daran gewöhnen. Ich weiß, es gibt momentan etwas Widerstand. Ich denke, die Teams werden recht unterschiedliche Designs ersinnen und es wird nicht so schlimm sein, wie man denkt."

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