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F1-Analyse Russland 2017: Wie Bottas für 1. F1-Sieg zulegen musste

Sebastian Vettel gab alles, um Valtteri Bottas beim Grand Prix von Russland 2017 in Sochi noch zu überholen, doch es führte kein Weg vorbei am Finnen, der seinen 1. Formel-1-Sieg eingefahren hat.

Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08

Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08

Sutton Images

1. Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1; 2. Sebastian Vettel, Ferrari
1. Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1
1. Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08
1. Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1
1. Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1, mit Toto Wolff, Mercedes, Motorsportchef, und dem Team
1. Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1
Sebastian Vettel, Ferrari SF70H; Kimi Räikkönen, Ferrari SF70H
Rennstart: Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08; Sebastian Vettel, Ferrari SF70H; Kimi Räikkönen, Fe
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08; Sebastian Vettel, Ferrari SF70H; Kimi Räikkönen, Ferrari SF70H
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08; Sebastian Vettel, Ferrari SF70H; Kimi Räikkönen, Ferrari SF70H
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08; Sebastian Vettel, Ferrari SF70H; Kimi Räikkönen, Ferrari SF70H
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08
Sebastian Vettel, Ferrari SF70H
Sebastian Vettel, Ferrari SF70H
Sebastian Vettel, Ferrari SF70H
Sebastian Vettel, Ferrari SF70H
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08; Sebastian Vettel, Ferrari SF70H
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08
Sebastian Vettel, Ferrari SF70H
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08
Sebastian Vettel, Ferrari SF70H
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08
Karierte Flagge für Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08
1. Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1
1. Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1
1. Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1
1. Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1; 2. Sebastian Vettel, Ferrari
1. Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1; 2. Sebastian Vettel, Ferrari; 3. Kimi Räikkönen, Ferrari
1. Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1, mit Toto Wolff, Mercedes, Motorsportchef
1. Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1; 4. Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W08; Sebastian Vettel, Ferrari SF70H; Kimi Räikkönen, Ferrari SF70H

Das 1. Mal ist immer etwas Besonderes und für Valtteri Bottas hätte der 1. Grand-Prix-Sieg kaum stilvoller zustande kommen können. Es war kein geerbter Sieg oder einer, der irgendwie das Ergebnis von glücklichen Umständen gewesen wäre.

Bottas gewann den Grand Prix von Russland am Sonntag dank großartiger Fahrt sowohl zu Beginn als auch am Schluss. Erst legte er einen Superstart hin. In den Schlussrunden managte er seinen Vorsprung auf Sebastian Vettel mit aller Klasse, indem er sich geschickt einen Weg durch den Überrundungsverkehr bahnte und den viermaligen Weltmeister schließlich abkochte.

Bottas mag an seinen ersten 3 Rennwochenenden für Mercedes ein paar frustrierende Momente erlebt haben, aber an seinen 4. Wochenende hat der Finne zweifellos bewiesen, dass Mercedes den idealen Nachfolger für Nico Rosberg ausgewählt hat. Von nun an kann es nur noch besser werden.

Der Vorteil des Windschattens

Am Freitag und Samstag schien es, dass Ferrari der Favorit auf den Russland-Sieg sei. Die Tatsache, dass das Team aus Maranello nach fast 9 Jahren längst überfällig mal wieder die komplette 1. Startreihe besetzte, machte deutlich, dass man es verstand, die Reifen im kniffligen Sochi Autodrom richtig zu nutzen.

Mercedes sah sich mit Bottas auf Startplatz 3 und einem leicht irritierten Lewis Hamilton auf Startplatz 4 einer Herausforderung gegenübergestellt. Der weite Weg bis in die erste richtige Kurve der Strecke (Kurve 2) bedeutet aber auch, dass es nicht immer der größte Vorteil ist, von der Pole-Position zu starten.

Bottas trat genau dafür den Beweis an. Er überholte Kimi Räikkönen direkt beim Start und ging dank Windschatten wenige Sekunden später an Polesitter Vettel vorbei in Führung. Schon in Bahrain hatte Bottas beim Restart gezeigt, dass er nicht davor zurückschreckt, die Ellbogen auszufahren. Genau das tat er auch diesmal wieder.

Bildergalerie: Grand Prix von Russland 2017 in Sochi

Am Ferrari-Kommandostand muss es einen mächtigen Schock gegeben haben, als man sah, dass die flächendeckende 1. Startreihe in nur einer Kurve von Bottas überrumpelt wurde. Die einzig gute Nachricht für Ferrari war, dass Räikkönen Hamilton hinter sich halten konnte. Die beiden roten Autos lagen somit auf den Positionen 2 und 3.

Ultrasoft ist ultraschnell

Die eigentliche Überraschung – sogar für Mercedes und Ferrari selbst – war das, was als Nächstes passierte. Bottas begann sich mit augenscheinlicher Leichtigkeit abzusetzen, während es für Vettel nichts gab, was er dagegen hätte tun können. Nach 5 Runden wurde der Abstand mit 1,8 Sekunden notiert. Nach 10 Runden waren es 3,2 Sekunden. Nach 15 Runden trennten die beiden 4,5 Sekunden.

Zumindest mit der Ultrasoft-Mischung von Pirelli schien Mercedes-Pilot Bottas besser zurechtzukommen als sein Verfolger im Ferrari. Vettel jedoch war überzeugt, dass er sich an der Spitze hätte halten können, sofern ihm dies auch in den entscheidenden ersten Sekunden des Rennens gelungen wäre.

"Sagen wir mal so: Das Überholen ist hier schwierig", so Vettel nach dem Rennen, und weiter: "Ich denke, es wäre für Valtteri schwierig geworden, großen Druck auszuüben, obwohl er meiner Ansicht nach im 1. Stint der Schnellere war. Wenn man sich den Stint anschaut, stellt man fest, dass ich am Anfang Probleme hatte. Dann stabilisierte sich der Abstand und gegen Ende des Stints holte ich auf."

Genau so war es. In Runde 20 war der Abstand mit 5,5 Sekunden am größten. Anschließend, als es auf Rennmitte zuging, wurde er sukzessive kleiner. Vettel berichtete über Funk von Blasen am linken Vorderreifen. Gleiches galt für Max Verstappen, der an 5. Stelle lag. Die Reifen schienen ihre beste Zeit hinter sich zu haben und so begann man bei Mercedes darüber nachzudenken, Bottas an die Box zu rufen.

Doch es gab ein Aber, wie Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff betont: "Unsere Simulationen zeigten, dass wir im Falle eines Boxenstopps anschließend in massiven Überrundungsverkehr geraten wären. Also zogen wir es vor, zu warten und Magnussen und Kvyat zunächst zu überrunden. Deshalb ließen wir ihn draußen."

Es war eine Frage des Timings. Bei Halbzeit des Rennens, in Runde 26, betrug der Abstand zwischen Bottas und Vettel 2,5 Sekunden. In Runde 27 schließlich wurde der Spitzenreiter zum Wechsel auf die Supersoft-Mischung an die Box gerufen. Indes blieb Vettel draußen und erhielt die Anweisung: "Mach jetzt Attacke. Wir brauchen alles."

Mit seinen älter werdenden Ultrasoft-Reifen, die er so gut es ging geschont hatte, legte Vettel ein paar starke Rundenzeiten hin. "Man konnte sehen, dass Valtteri am Anfang hart attackierte und einen Vorsprung von 5 Sekunden aufbaute", so Wolff, um anzufügen: "Aus diesem Grund waren seine Reifen etwas stärker abgefahren als jene von Sebastian. Weil der bessere Runden- und Sektorzeiten fuhr, ließen sie ihn draußen – in der Hoffnung, es würde reichen."

In der Tat wurde Vettel angewiesen: "Wir bleiben draußen. Dein Tempo ist gut." In der 33. Runde wurde ein bereits abgesetzter Funkspruch, an die Box zu kommen, revidiert, indem der Deutsche von Ferrari für eine weitere Runde auf der Strecke gelassen wurde.

In der 34. Runde kam Vettel endlich an die Box und ging mit neuen Reifen wieder auf die Strecke, die genau 7 Runden frischer waren als jene am Mercedes von Spitzenreiter Bottas. 18 Runden vor Schluss betrug der Abstand 4,6 Sekunden und zu diesem Zeitpunkt war das Rennen so richtig eröffnet.

Faszinierende Schlussphase

Ein Rennen, das bis dahin wenig fesselnd, geschweige denn ein Thriller war, erwachte plötzlich zum Leben. Vettel mag einen Großteil seiner Formel-1-Siege eingefahren haben, indem er das Geschehen in Führung liegend kontrollierte. Der viermalige Weltmeister ist aber auch als versierter Jäger bekannt, sobald er die Chance auf den Sieg riecht. Genau diese hatte er nun.

Innerhalb von nur 3 Runden schrumpfte der Abstand auf 4 Sekunden, während sowohl Vettel als auch Bottas ihre bis dahin schnellsten Runden hinlegten.

In Runde 38 erlaubte sich Bottas einen kritischen Fehler, indem er in Kurve 14 nicht nur einen, sondern gleich beide Vorderreifen blockieren ließ und die Ideallinie verpasste. Allein in dieser Runde verlor der Finne eine Sekunde und in der nächsten Runde nochmals 0,8 Sekunden, während er versuchte, seinen Rhythmus wiederzufinden.

Vettel erhielt die Nachricht, dass sich Bottas am linken Vorderrad einen schweren Bremsplatten eingefahren hatte, was den Ferrari-Piloten nur noch mehr motivierte. "In der Runde, als ich mich verbremste, habe ich ganz klar Zeit verloren", bekennt Bottas.

"Das Team sagte mir, ich solle die Bremsbalance nach vorn verstellen, um die (Reifen-)Temperaturen im Griff zu halten. Weil ich aber den Bremsplatten hatte, musste ich die Balance wieder nach hinten stellen Zudem hatte ich zu diesem Zeitpunkt etwas Überrundungsverkehr", bemerkt Bottas.

Tatsächlich geriet der Spitzenreiter etwas außer Tritt, als er Lance Stroll überrunden musste. In der 41. Runde war sein Vorsprung plötzlich auf 1,5 Sekunden geschrumpft. Spätestens jetzt konnte Jäger Vettel Blut riechen.

"Er fing sich beim Blockieren beider Vorderreifen einen doppelten Bremsplatten ein", bestätigt Wolff in Bezug auf Bottas, um anzufügen: "Unsere Vibrationsskala zeigte, dass es ziemlich heftige Schäden an den Reifen waren. Darunter litt am Ende die Performance. Das war ein recht hektischer Moment, aber wir haben die Nerven behalten."

Die letzten 7 oder 8 Runden waren großartiger Motorsport, als Vettel einige richtig schnelle Runden hinlegte. Bei Mitte der 49. Runde – 3 Runden vor Schluss – hatte er den Abstand erstmals auf unter eine Sekunde reduziert und sich damit ins DRS-Fenster gefahren.

Bei Überfahrt der Linie in Runde 50 betrug der Abstand 0,9 Sekunden. In Runde 51 waren es 0,7 Sekunden. In der letzten Runde aber stolperte Vettel über Felipe Massa und verlor wertvollen Schwung. Bottas kreuzte die Ziellinie schließlich mit einem Vorsprung von 0,6 Sekunden als Sieger.

Vettel brachte seine Frustration gegenüber Massa unmittelbar nach dem Rennen deutlich zum Ausdruck. Mit etwas zeitlichem Abstand erkannte der Ferrari-Pilot aber, dass es rückblickend der Start war, der den Ausschlag zu Gunsten von Bottas gegeben hatte.

So war Vettel großherzig genug, um die Leistung Bottas' anzuerkennen: "Wir können über mein Rennen sprechen, aber heute ist der Tag von Valtteri. Er fuhr ein fantastisches Rennen, war unglaublich schnell. Er hat am gesamten Wochenende einen super Job gemacht, auch im Vergleich zu seinem Teamkollegen. Es ist sein Tag und er hat den Sieg verdient, denn er fuhr besser als alle anderen im Feld."

Die Mercedes-Freude über den 1. Sieg von Bottas wurde jedoch etwas getrübt von der Performance Hamiltons. Der Brite spielte im Kampf um den Sieg zu keiner Zeit eine Rolle. Um die Motorentemperaturen stand es nicht zum besten, aber der dreimalige Weltmeister tat sich am gesamten Wochenende schwer.

"Er hatte das Gefühl, dass er das Auto oder die Reifen nicht richtig zum Arbeiten bringen konnte. Wir müssen jetzt herausfinden, warum das so war", sagt Wolff in Bezug auf Hamilton und fügt hinzu: "Wir wissen, dass es sehr schwierig ist, die Reifen im richtigen Arbeitsfenster zu halten. Daran müssen wir arbeiten, keine Frage. Ferrari scheint damit weniger Probleme zu haben."

In Barcelona wird Hamilton zweifellos zurückschlagen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sochi auf ähnliche Weise ein Performance-Ausrutscher war, wie es für den Briten in der Saison 2016 auf Baku zutraf. Eines ist aber auch klar: Hamilton weiß jetzt, dass er es nicht nur mit Vettel zu tun hat. Sein neuer Teamkollege hält ihn ebenfalls mächtig auf Trab.

"Den 1. Sieg eingefahren zu haben, ist natürlich immer etwas Besonderes", bekennt Bottas. "Das ist eine Tatsache, wenngleich man immer an sich selbst glaubt. Wäre es anders und man würde nicht an seine eigenen Fähigkeiten glauben, bräuchte man nicht antreten. Wenn man glaubt, man könnte nicht gewinnen, sollte man zu Hause bleiben."

"Die Ergebnisse sind die Bestätigung dafür. Die Ergebnisse sind das, worum es in diesem Sport geht: Wie viele Punkte hat man eingefahren? Wie viele Rennen kann man gewinnen? Wie oft stand man auf dem Podest? Das ist es, was in dieser Welt zählt", weiß der neueste Grand-Prix-Sieger der Formel-1-Geschichte.

Und der denkt schon mal weiter: "Dieser 1. Sieg verleiht mirZuversicht, dass ich es packen kann, wenngleich ich immer wusste, dass ich es drauf habe. Jetzt aber ist es bewiesen und jetzt will ich das einfach wieder und wieder zeigen."

Angesprochen auf den WM-Kampf blickt Bottas voraus: "Das wird in diesem Jahr nicht einfach. Es wird zumindest in der 1. Saisonhälfte ein enger Kampf mit 4 unterschiedlichen Fahrern."

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