Sebastian Vettel: F1 2018 ohne Halo wäre "ignorant und dumm"
Nach der heftigen Kritik einiger seiner Fahrerkollegen bricht Sebastian Vettel eine Lanze für den Cockpitschutz Halo und begrüßt die Einführung zur Formel-1-Saison 2018.
Sebastian Vettel, Ferrari SF16-H, mit Halo 2
XPB Images
In puncto Cockpitschutz für die Formel-1-Saison 2018 hat sich die FIA vor wenigen Tagen entschieden. Der Automobil-Weltverband hat sich beim Treffen der Strategiegruppe dafür ausgesprochen, dass Halo in der kommenden Saison verpflichtend eingeführt wird. Die diesbezügliche letzte Hürde, die Absegnung durch den FIA-Weltrat, gilt als Formsache.
Nachdem die Entscheidung pro Halo am Donnerstag in Ungarn von einigen Fahrern heftig kritisiert worden war, schlägt Sebastian Vettel die andere Richtung ein. Der aktuelle WM-Spitzenreiter in Diensten von Ferrari bricht eine Lanze für Halo und begrüßt die Einführung dieses Cockpitschutzes.
"Meiner Meinung nach sollte es keine Zweifel daran geben, ob es eingeführt wird oder nicht. Wenn man das System, so wie es ist, anbietet, bietet es uns Schutz. Hätte man es Justin Wilson vor einiger Zeit angeboten, hätte er es angenommen", ist Vettel überzeugt und spricht damit auf den IndyCar-Unfall in Pocono 2015 an, bei dem Wilson von einem Teil am Helm getroffen wurde und seinen Verletzungen einen Tag später erlag.
Vettels weitere Argumentation pro Halo: "Auch wir würden es dankend annehmen, wenn es hilft, Leben zu retten. Wir können die Zeit nicht zurückdrehen, aber mit dem Wissen, dass es etwas gibt, das uns in bestimmten Situation hilft, wäre es ignorant und dumm, es zu ignorieren."
Alonso und Räikkönen ebenfalls pro Halo
Fernando Alonso sieht es genauso. "Ich bin dafür und stehe Halo positiv gegenüber", sagt der McLaren-Pilot und stellt heraus: "Wenn ein zusätzlicher Schutz auch nur ein Leben rettet, ist es das wert."
Ich habe leider einige Freunde und Kollegen verloren, seit ich Formelsport betreibe. Justin Wilson und Jules (Bianchi) hätte es (Halo; Anm. d. Red.) helfen können", meint Alonso und fügt hinzu: "Was die Ästhetik betrifft, ist es schwierig, es aller Welt recht zu machen. Das wird nie passieren. Wenn es aber eine Vorrichtung gibt, die die Sicherheit erhöht, dann lasst uns diese verwenden. Über die Ästhetik können wir uns später Gedanken machen."
Kimi Räikkönen schlägt in die gleiche Kerbe. "Ich glaube nicht, dass es uns beim Fahrern in irgendeiner Form beeinträchtigt. Wir nehmen es kaum war. Es dient einzig und allein der Sicherheit und das ist eine gute Sache. Wenn wir dadurch einen schweren Unfall vermeiden können, ist es den Preis auf jeden Fall wert."
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