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Force India: Ferrari riskiert mit zu vielen Veränderungen "Chaos"

Nach der jüngsten Pleitenserie im Ferrari-Lager rät Formel-1-Konkurrent Force India der Scuderia, kühlen Kopf zu bewahren und keine überhasteten Personalentscheidungen zu treffen.

Sebastian Vettel, Ferrari, mit Otmar Szafnauer, Sahara Force India F1

Sebastian Vettel, Ferrari, mit Otmar Szafnauer, Sahara Force India F1

XPB Images

Die Asien-Tournee der Formel-1-Saison 2017 hat sich für Ferrari nicht gelohnt. Sebastian Vettel, der die Gesamtwertung in der Sommerpause noch angeführt hatte, verlor allein in Singapur, Sepang und Suzuka satte 56 Punkte auf WM-Konkurrent Lewis Hamilton und liegt nun bei nur noch vier ausstehenden Saisonrennen 59 Punkte hinter dem Mercedes-Piloten.

Startcrash: Sebastian Vettel, Ferrari SF70H, Max Verstappen, Red Bull Racing RB13, Kimi Raikkonen, Ferrari SF70H
Startcrash: Sebastian Vettel, Max Verstappen, Kimi Räikkönen

Foto: Andrew Hone / LAT Images

War es in Singapur der Startunfall, der von Vettel selbst ausgelöst wurde, so waren es in Sepang und Suzuka technische Gebrechen, die den Ferrari-Star wertvolle Punkte kosteten. Am Malaysia-Wochenende streikte der SF70H mit der Startnummer 5 bereits am Samstag. Ursache war ein Defekt im Umfeld des Turbos. Vom 20. und damit letzten Startplatz kämpfte sich Vettel im Rennen noch bis auf Platz vier nach vorn. Dabei verlor er allerdings weitere sechs Punkte auf Hamilton, der Zweiter wurde.

Vettels Unaufmerksamkeit in der Auslaufrunde, die zum Crash mit Williams-Youngster Lance Stroll führte, kostete zwar keine weiteren WM-Punkte und die FIA ließ Gnade walten. Doch nach einem anderen Vergehen in Suzuka fährt der viermalige Formel-1-Weltmeister nun haarscharf an der Grenze zu einer Strafe.

Beim Grand Prix von Japan in Suzuka schließlich war es ein weniger als 60 Euro teures Teil, dass für Vettels zweite Nullnummer bei drei Rennen sorgte. Eine Zündkerze im Ferrari-Motor hatte den Dienst quittiert und konnte nicht rechtzeitig vor dem Start des Rennens gewechselt werden. Übrigens musste auch am Mercedes von Hamilton zwischen Qualifying und Rennen eine Zündkerze gewechselt werden. In diesem Fall hatten die Mechaniker aber ausreichend Zeit. Hamilton siegte auch in Suzuka und ist nun haushoher Favorit auf den WM-Titel 2017.

Was Ferrari betrifft, so hat man bereits personell auf die jüngsten Zuverlässigkeitsprobleme reagiert, denn neben den erwähnten Defekten am Auto von Vettel wurde auch Teamkollege Kimi Räikkönen in Malaysia durch einen Defekt im Turboumfeld schachmatt gesetzt. Der Finne konnte das Rennen in Sepang gar nicht erst starten, nachdem er zwei Wochen zuvor gemeinsam mit Max Verstappen (Red Bull) in den Singapur-Startunfall um seinen Teamkollegen verwickelt worden war.

Szafnauer warnt: Prozesse nicht von Grund auf hinterfragen

Nun hat Ferrari also die Spanierin Maria Mendoza zur neuen Verantwortlichen für die Qualitätssicherung gemacht. Geht es nach einem gut gemeinten Rat aus dem Lager von Force India, dann sollte man mit weiteren personellen Veränderungen in Maranello aber vorsichtig sein. "Es kommt in einem solchen Fall darauf an, die Prozesse genau durchzugehen und sie zu befolgen", sagt Otmar Szafnauer, der in der Zeit vor seiner aktuellen Position als Betriebsdirektor bei Force India unter anderem für Ford und Honda tätig war.

Wie läuft es aktuell bei Force India ab, wenn es darum geht, einem Defekt auf die Schliche zu kommen? "Wenn wir ein Problem hatten und nicht ins Ziel gekommen sind, wird es auf die Fehlerliste gesetzt. Dann wird analysiert, was passiert ist", so Szafnauer und weiter: "Der zuständige Ingenieur teilt dann mit, was die Ursache war, wie wir sie abstellen können und wie wir sicherstellen können, dass so etwas nicht noch einmal auftritt."

Car of Sebastian Vettel, Ferrari SF70H on the starting grid
Mechaniker am Auto von Sebastian Vettel, Ferrari SF70H

Foto: Giorgio Piola

Dass die Force-India-Methode in der Tat Methode hat, zeigt die Statistik. Bei den 16 bisherigen Saisonrennen 2017 kam Esteban Ocon immer ins Ziel. Teamkollege Sergio Perez verpasste lediglich beim Grand Prix von Belgien in Spa eine Zielankunft. Ursache dafür war aber kein Defekt, sondern die bisher letzte der teaminternen Kollisionen.

Mit Blick auf die Situation bei Konkurrent Ferrari ist Szafnauer überzeugt: "Was man nicht machen kann, ist die Prozesse, die für einen immer funktioniert haben, plötzlich von Grund auf zu hinterfragen. Wenn das gemacht wird, herrscht Chaos." So rät der Force-India-Betriebsdirektor: "Wenn ein Prozess nicht funktioniert, heißt es, einen halben Schritt zurückzugehen, zurückzublicken und zu sagen, lasst uns den Prozess anpassen und dann befolgen."

Dies gelte für Ferrari noch mehr als für Force India, wie der erfahrene Absolvent der Universität Detroit betont: "Wenn ein Team groß ist, und Ferrari ist deutlich größer als unseres, dann müssen diese prozeduralen Dinge einfach stimmen. Jeder muss sie befolgen. Nur dann kann die Ursache gefunden werden. Dann kann man das Problem beheben, testen und sicherstellen, dass es nicht noch einmal auftritt. Üblicherweise muss man umso häufiger so vorgehen, je größer ein Team ist."

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