Vor 17 Jahren: Rubens Barrichello trotzt dem Regen in Hockenheim
Beim Grand Prix von Deutschland 2000 in Hockenheim erzielt Ferrari-Pilot Rubens Barrichello seinen emotionalen 1. Sieg in der Formel 1. Wir blicken zurück auf den denkwürdigen Sonntag im Motodrom!
Foto: : XPB Images
Hockenheim, 30. Juli 2000: Die ganze Formel 1 jubelt mit Rubens Barrichello. Denn in seiner 10. Saison ist dem brasilianischen Rennfahrer unter besonderen Umständen sein 1. Grand-Prix-Sieg gelungen – und das in der Heimat seines Ferrari-Teamkollegen Michael Schumacher, der in diesem Rennen eine tragische Rolle gespielt hat.
Dabei war es Barrichello, dessen GP Deutschland unter keinem guten Stern zu stehen schien: Nach einem technischen Defekt im Qualifying musste er ins Ersatzauto von Schumacher wechseln. Barrichello qualifizierte sich nur für Startplatz 18.
Beim Rennstart am Sonntag aber erwischte es den von Platz 2 losfahrenden Schumacher schon auf der Anfahrt zur Nordkurve: Benetton-Pilot Giancarlo Fisichella traf Ferrari-Fahrer Schumacher am Heck und schob ihn hinaus ins Kiesbett. Für den Publikumsliebling am Hockenheimring war das Rennen damit vorbei.
Barrichello war somit die einzige Ferrari-Hoffnung. Und "Rubinho" enttäuschte nicht, sondern arbeitete sich sukzessive nach vorn.
Und dann das: Ein ehemaliger Mercedes-Mitarbeiter stürmte vor Kurve 2 auf die Strecke! Die Rennleitung ließ das Safety-Car ausrücken und das Rennen neutralisieren, bis die Sportwarte den Eindringling sicher hinter die Banden geschafft hatten.
Doch es blieb turbulent: Kaum war das Safety-Car wieder abgebogen, musste es aufgrund von Trümmerteilen nach einem Crash von Jean Alesi und Pedro Diniz erneut ausrücken.
Kurz danach kam schließlich der Regen – erst allmählich, dann immer stärker, weshalb die meisten Piloten zum Reifenwechsel an die Box fuhren. Nicht aber Barrichello: Der Ferrari-Fahrer blieb mit Trockenreifen auf der Strecke und ging so in Führung. Ein cleverer Schachzug, da nur Teile des 6,8 Kilometer langen Hockenheimrings wirklich nass waren.
Eine Spazierfahrt war es für Barrichello aber nicht: In den nassen Passagen bewegte er seinen Ferrari wie auf rohen Eiern fahrend über den Kurs, um nach 45 aufregenden Rennrunden mit einem Vorsprung von 7,4 Sekunden auf McLaren-Pilot Mika Häkkinen als Sieger abgewinkt zu werden. Von 18 auf 1: Barrichello hatte es geschafft!
Bei der Siegerehrung vergoss der Brasilianer etliche Freudentränen. Wohl auch, weil er seinen 1. Sieg seinem tödlich verunglückten Idol Ayrton Senna widmete.
In der WM-Gesamtwertung büßte Schumacher indes wichtige Punkte ein. Es reichte am Saisonende trotzdem zum 1. Titelgewinn mit Ferrari.
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