Helmut Marko: Honda-F1-Motor ist auf dem Vormarsch
Helmut Marko bescheinigt den Japanern Fortschritte und ist sich sicher, dass noch mehr kommt - Perspektive für Red Bull ab der Saison 2019?
Carlos Sainz Jr., Scuderia Toro Rosso STR12
Glenn Dunbar / Motorsport Images
In der gegenwärtigen Formel 1 auf Honda-Motoren zu wechseln, darf mit ziemlicher Sicherheit als Risiko bezeichnet werden. Sauber war die Honda-Nummer zu heiß, doch Toro Rosso hat zugeschlagen. STR-Honda darf dabei durchaus als Testlauf für eine mögliche Red-Bull-Honda-Kooperation ab der Formel-1-Saison 2019 angesehen werden. Der Tausch Renault- gegen Honda-Motoren mutet gegenwärtig nicht unbedingt als gutes Geschäft an, doch Helmut Marko sieht bei den Japanern großes Potenzial.
"Wir haben uns mit Honda in Verbindung gesetzt und selbst einige Recherchen angestellt", erklärt der Red-Bull-Motorsportberater im Interview bei ORF. "Das, was uns Honda mitgeteilt hat und was wir selbst herausgefunden haben, lässt uns Optimismus in die Zukunft schauen. Wie man anhand von McLaren sieht, die (in der Startaufstellung in Singapur; Anm. d. Red.) beide Autos in den Top 10 haben, ist der Motor auf dem Vormarsch. Und wir wissen, was sich im Hintergrund abspielt."
Für Helmut Marko sind 3 Schlüsselfaktoren essenziell: "Honda hat das finanzielle Potenzial und verfügt über die nötige Infrastruktur. Sie haben eine der modernsten Motorenfabriken überhaupt mit entsprechenden Prüfständen. Und sie haben sich vollkommen der Formel 1 verschrieben und wollen unbedingt gewinnen. Jetzt muss man das in einer Partnerschaft nur richtig aktivieren. Natürlich müssen wir auf die Mentalität der Japaner eingehen, die natürlich etwas anders ticken als wir Europäer." Letzteres hat McLaren einige Male an den Rande des Wahnsinns getrieben.
Die Frage bleibt, welche Motoren das Red-Bull-Mutterteam ab 2019 verwenden wird. Allem Anschein nach wird der Vertrag mit Renault aufgelöst. Wie Motorsport.com bereits enthüllt hat, wird Aston Martin beim Red-Bull-Team einsteigen. "Es ist eine finanzielle Kooperation, die nichts mit dem Bau des Antriebsstrangs zu tun hat", versichert Marko. Eine ähnliche Kooperation hatte Red Bull in den vergangenen Jahren schon einmal mit Nissans Nobelmarke Infiniti.
Der 74-Jährige stellt noch einmal klar, dass ein echter Aston-Martin-Motor in der Formel 1 frühestens ab der Saison 2021 möglich wäre. Er will sich aber nicht sicher darauf festlegen, dass das Red-Bull-Hauptteam ab 2019 wirklich mit Honda-Antriebseinheiten fährt: "Das nächste Jahr ist 2018. Wir schauen uns an, wie Toro Rosso und Honda funktionieren. Nächstes Jahr in Singapur werden wir verraten können, was wir 2019 machen. Im September 2018 werde ich sagen können, was wir in der Saison 2019 machen werden. Das ist ein guter Termin. Jetzt schauen wir erst einmal, wie Toro Rosso und Honda funktionieren."
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