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Formel-1-Motoren 2021: Erster Widerstand unter den Herstellern

Mercedes und Renault sind mit der FIA-Vision des Formel-1-Motors für die Saison 2021 überhaupt nicht einverstanden. Es drohe ein Wettrüsten der Hersteller.

Robert Fernley, Sahara Force India F1, Stellvertretender Teamchef; Toto Wolff, Mercedes, Motorsportc

Foto: : Sutton Images

Am Dienstag verkündete die FIA die Rahmendaten für den neuen Formel-1-Motor ab der Saison 2021. Der wesentliche Punkt: Es bleibt bei 1,6-Liter-V6-Motoren, allerdings ändert sich die Art der Energierückgewinnung. So fällt unter anderem die MGU-H weg, während die MGU-K gestärkt wird. Außerdem wird die maximale Drehzahl um 3.000 Umdrehungen erhöht, um für einen besseren Sound zu sorgen. Bei einigen Herstellern regt sich aber jetzt bereits Widerstand gegen die Pläne des Weltverbandes.

"Wir müssen extrem vorsichtig sein", warnt Cyril Abiteboul gegenüber 'Motorsport.com' und erklärt: "Auch wenn die FOM und die FIA es vielleicht nicht sagen würden: Bei dem Vorschlag handelt es sich um einen neuen Motor. Es ist ein neuer Motor mit vielen Gimmicks - aber es ist ein neuer Motor." Und genau darin sieht der Renault-Boss eine große Gefahr für die Hersteller.

"Jedes Mal, wenn wir neue Regeln einführen, die ein neuen Produkt erfordern [...], wissen wir, was passieren wird. Es wird wieder ein Wettrüsten entstehen", prophezeit Abiteboul - und findet Zustimmung bei Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Wenn man sich die vorgestellten Punkte anschaut, denn sieht es nicht nach einer großen Änderung aus. Oberflächlich ist es ähnlich - aber es gibt massive Änderungen", erklärt auch der Österreicher.

Renault und Mercedes gegen neue Motoren

Er verweist auf die geänderte Art der Energierückgewinnung und spricht daher von "komplett neuen" Motoren. "Wir alle akzeptieren, dass wir die Entwicklungskosten und den Sound angehen müssen", so Wolff. "Neue Konzepte" könnten allerdings nicht die Lösung sein. "Das wird in den kommenden drei Jahren parallele Entwicklungskosten verursachen", warnt auch er vor einer Kostenexplosion.

Für die vier aktuellen Motorenhersteller - neben Mercedes und Renault auch Ferrari und Honda - würde der aktuelle Plan bedeuten, dass man bis einschließlich 2020 noch den aktuellen Hybridantrieb weiterentwickeln und parallel bereits am neuen Aggregat für 2021 und darüber hinaus arbeiten muss. Für Wolff und Abiteboul ein Zustand, der nicht hinnehmbar ist - und laut ihnen auch überflüssig.

"Renault schlägt jetzt schon seit sechs Monaten vor, den aktuellen Antrieb zu behalten, aber jegliche Beschränkung bei der Benzinmenge aufzuheben", erklärt Abiteboul. Zusammen mit einer Anhebung des Benzindurchflusslimits und einer Erhöhung der maximalen Drehzahl sei das bereits komplett ausreichend, um den Sound der aktuellen Motoren auf ein komplett neues Niveau zu heben.

Wolff: "Lernen nicht aus der Vergangenheit!"

Wolff stimmt zu und erklärt, dass dies bereits zu einem "ganz anderen Sound" führen würde. Und Abiteboul erklärt: "Das Tolle an diesem Vorschlag ist, dass man nicht bis 2021 warten müsste." Bei der Zustimmung aller Hersteller wären die von Renault vorgeschlagenen Änderungen bereits ab der Saison 2019 umsetzbar. "Wir lernen nicht aus den Erfahrungen der Vergangenheit", ärgert sich Wolff.

Er verweist darauf, dass sich die aktuellen Motoren momentan in einem Stadium befinden, in dem die Leistung konvergiert. Er geht davon aus, dass die aktuellen Hybridantriebe der vier Hersteller in absehbarer Zukunft alle ungefähr auf einem Niveau sein werden. Und ein neuer Motor ab 2021 würde nicht nur dazu führen, dass die Hersteller Unmengen an Geld in die Entwicklung stecken müssten.

Gleichzeitig droht ein Szenario wir 2014, als ein Motorenhersteller - in diesem Fall Mercedes - den anderen im ersten Jahr des neuen Reglements deutlich überlegen war. Abiteboul zweifelt zudem an, ob es sinnvoll ist, bereits jetzt ein Reglement zu erstellen, das erst in mehr als drei Jahren zum Einsatz kommen wird. "Bis 2022 werden einige Autohersteller einen Weg einschlagen, die viel mehr in die Elektrorichtung geht", prophezeit er.

Bisher erst einmal nur ein Vorschlag

"Zunächst einmal muss die Formel 1 für die aktuellen Motorenhersteller attraktiv bleiben", fordert Wolff in diesem Zusammenhang. Die vier aktuellen Hersteller müssten "Priorität" vor den potenziellen Neueinsteigern haben, denen der Einstieg durch ein neues Reglement erleichtert werden soll. "Wir müssen jetzt in den Dialog gehen und ein Konzept finden, das für alle funktioniert", fordert Wolff.

Denn Fakt ist, dass es aktuell noch kein Reglement für die Formel-1-Saison 2021 gibt. Die FIA nannte am Dienstag lediglich Rahmendaten, die noch nicht in Stein gemeißelt sind. Und ginge es nach Mercedes und Renault, müsste sich an den aktuellen Plänen noch eine Menge ändern. Von Ferrari gibt es bisher noch keine Stellungnahme, und Honda möchte sich zu den Vorschlägen nicht äußern.

Ein Sprecher der Japaner erklärt, dass man "zu diesem Zeitpunkt" der Gespräche mit dem Weltverband keinen Kommentar abgeben wolle. Abiteboul hofft derweil darauf, dass sich die FIA in einigen Punkten noch kompromissbereit zeigen wird. "Es ist gut, jetzt einen Ansatzpunkt zu haben", hält er fest und erklärt: "Aber wir hoffen, dass es wirklich nur ein Startpunkt ist - und kein Endpunkt ..."

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