Ist die Rückkehr zum V8-Motor ein Muss für die Formel 1?
Die Formel 1 ist auf der Suche nach einem Konzept, das die Fans der Rennserie wieder begeistern soll. Doch ist eine Rückkehr zum V8-Motorenkonzept mit reichlich Lärm der Weisheit letzter Schluss?
Start: Jenson Button, Brawn GP
XPB Images
Diese Frage stellen sich die Verantwortlichen im Zuge ihrer Gespräche über das neue Reglement ab 2021. Dann wird es auch eine neue Motorenformel geben – wahrscheinlich einen V6-Hybridmotor mit Twinturbo-Technologie und ohne MGU-H. Doch es gibt auch Stimmen, die ein Comeback von V8- oder V10-Saugmotoren fordern.
Mercedes-Sportchef Toto Wolff und Formel-1-Technikchef Ross Brawn sind sich jedoch darin einig, dass auch die aktuelle Motorengeneration der Formel 1 die gewünschten Emotionen wecken und vor allem das Verlangen nach mehr Lärm befriedigen kann.
"Ich glaube fest daran, dass die Formel 1 für Hightech, Innovation und Leistung steht", sagt Wolff. "Wenn du aber versuchst, die glorreichen 1980er- oder 1990er-Jahre wiederaufleben zu lassen, dann ist das die falsche Strategie."
"Wir haben richtig gute Gespräche und erkennen, was wir vom aktuellen Motorenreglement übernehmen wollen und was nicht."
"Wir haben da einen gewissen Spielraum, wie genau die neuen Motoren aussehen sollten. Die Kosten für die Entwicklung dürfen nicht zu hoch werden, der Antriebsstrang selbst muss Hightech sein. Wir brauchen auch eine Hybridkomponente. Das Leistungsgewicht muss aber besser sein als es jetzt ist. Und außerdem müssen wir uns auch mit der Soundqualität beschäftigen."
"Wir schauen uns gerade an, wie wir all dies bewerkstelligen können", erklärt Wolff. "In dieser Hinsicht bewegen wir uns alle ziemlich auf einer Linie. Bis zum Jahresende sollten wir der Sache schon sehr nahe kommen und sagen können, wie unser Konzept für 2021 aussieht."
Brawn hingegen will die Zeit bis dahin auch dazu nutzen, dem Wunsch nach V8- oder V10-Motoren auf den Grund zu gehen. "Wir haben schließlich viele Fans, die zum Saugmotor zurückkehren wollen. Wir müssen uns also fragen: Warum ist das so?"
Der F1-Technikchef antwortet sich selbst: "Das liegt daran, dass der Lärm und die Drehzahlen mehr Emotionen hervorrufen."
Damit sei die Aufgabenstellung für die Formel 1 klar: "Können wir einen Hybridmotor entwickeln, der Lärm entfaltet, hohe Drehzahlen hat und damit den Vorstellungen der Fans entspricht? Ich denke, die Hersteller der Formel 1 wissen, dass es sich hierbei um ein Schlüsselelement handelt", meint Brawn.
"Die Hersteller brauchen eine erfolgreiche Formel 1. Und es ist sinnlos, das Reglement so zu gestalten, damit du deine Technologie zur Schau stellen kannst, wenn dann aber niemand die Rennen verfolgt."
"Den Herstellern ist bewusst: Es muss eine Balance geben zwischen der Relevanz und der Begeisterung der Fans."
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