Pirelli: Autos, nicht F1-Reifen sind in Spa das Problem
Pirelli erklärt, es gebe keinen Grund zur Sorge wegen der Verformungen der Reifen, die im Qualifying zum F1-Grand-Prix von Belgien in Spa stellenweise aufgetreten sind. Trotzdem fürchten einige Teams, es könnte im Rennen zu Schäden kommen.
Foto: : Sutton Images
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Zeitlupenaufnahmen, insbesondere vom Mercedes von Lewis Hamilton am Ausgang der letzten Schikane in Spa-Francorchamps zeigen, wie sich wellenförmige Verformungen über den ganzen Hinterreifen ausbreiten und das gesamte Auto vibriert. So etwas ist bisher noch nie beobachtet worden.
Die dadurch auftretenden Vibrationen hätten laut Williams-Technikchef Paddy Lowe auch zu dem Schaden an Lance Strolls Williams in Q1 geführt. Nun fürchten die Teams natürlich, dass auch nur kleinste Karosserieteile auf der Strecke zu Reifenschäden bei den folgenden Autos führen könnten. Das könnte insbesondere auf den schellen Abschnitten hinter den beiden Stellen an denen das Phänomen auftritt – wie der Eau Rouge – schlimme Folgen haben.
Pirelli-F1-Rennleiter Mario Isola sagte, er habe ein solches Verhalten eines Reifens noch nie gesehen. Darum habe Pirelli über Nacht mit den Teams gearbeitet, um das Phänomen besser zu verstehen.
"Wir untersuchen, was das ein kann und welche Belastung auf den Reifen einwirkt", sagte er gegenüber Motorsport.com. "Es scheint so, als passierte das am Ausgang von Bus Stop und am Ausgang von Kurve 1, also langsamen Kurven."
Lowe erklärte, man habe derartige Verformungen bisher nur an der Außenwand des Reifen beobachtet. "In diesem Fall sehen wir aber eine Welle am gesamten Reifen. So etwas habe ich noch nie gesehen. Da steckt sehr viel Energie drin, wie man im Video gesehen hat."
Red Bull Racing hat am heutigen Sonntag bereits eigene Ultraschalltests der Aufhängungen durchgeführt, ein Prozess, der bei der FIA beantragt und unter Parc-Ferme-Bedigungen durchgeführt werden musste.
Isola erklärte, die Untersuchungen seien noch am Laufen, Überprüfungen beschädigter Reifen in Spa und in der Fabrik in Italien hätten aber ergeben, dass die Reifen selbst nicht Gefahr liefen, kaputtzugehen und das Problem offenbar mit den Autos zusammenhinge.
"Bei all unseren Untersuchungen in den Labors waren die Reifen okay", sagte er. "Jetzt müssen wir die Daten hinsichtlich dieses Effekts genauer überprüfen. Es ist wichtig zu verstehen, wodurch dieser Effekt entsteht. Wir konnten gestern Abend mit den Teams sprechen, sie mussten dann aber gehen und wir hatten heute Früh mehr Informationen."
"Es sieht so aus, als als gäbe es diese Vibrationen nur am Ausgang von Kurve 19 und Kurve 1. Es passiert also nur an einem bestimmten Punkt, nicht auf der gesamten Strecke. Da es aber das 1. Mal ist, dass wir das so klar sehen, wollen wir es verstehen. Vielleicht verstärken die Zeitlupenaufnahmen diesen Effekt auch etwas."
"Wir sprechen mit allen Teams, denn ihr Feedback ist wichtig. Sie haben nicht nur die Daten, sie überprüfen die Aufhängung, den Unterboden, die Flügel, also können sie uns ein vollständigeres Feedback geben. Natürlich kann es einen Schaden auslösen, wenn bestimmte Frequenzen auftreten."
Die Gespräche führten Jonathan Noble und Adam Cooper
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