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Familiengefühl statt Schuldzuweisungen: Wie Jost Capito Williams führt

Jost Capito hat in diesem Jahr das Steuer bei Williams übernommen - Er verrät, wie er das Team führen möchte, und warum Schuldzuweisungen bei ihm keinen Platz haben

Jost Capito ist sich sicher: "Je mehr Spaß man bei der gemeinsamen Arbeit hat, desto besser werden die Ergebnisse sein." Der 62-Jährige muss es eigentlich wissen. In der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) räumte er mit Volkswagen zwischen 2013 und 2015 sämtliche Titel ab. Nun soll er Williams in der Formel 1 wieder nach vorne bringen.

"Weil ich nicht in Grove sein konnte, habe ich 30- bis 45-minütige Meetings angesetzt", berichtet Capito, der in diesem Januar als CEO das Ruder beim britischen Traditionsteam übernahm. Direkt vor Ort konnte er in den ersten Wochen wegen der globalen Coronapandemie allerdings nicht sein.

Deswegen habe er "Videokonferenzen mit allen Managern" durchgeführt. "Davon habe ich jetzt mehr als 50 absolviert", verrät er und erklärt, dass er dabei allen Mitarbeitern die gleichen Fragen gestellt habe. Capito berichtet: "Eine Frage war: 'Was sollten wir [bei Williams] bewahren und warum?'"

Nicht nur fröhliche Tage in der Familie ...

"Und 99 Prozent der Kollegen bei Williams nannten das Familiengefühl, wie man mit Leuten umgeht und wie wir zusammenarbeiten", verrät er und erklärt: "Ich war wirklich glücklich, das von fast allen zu hören, denn das entspricht meinem Managementstil. Man muss wie eine Familie zusammenarbeiten."

"Das heißt nicht, dass es nur glückliche Zeiten gibt. Wir alle kennen die Familie, da ist nicht jeder Tag schön", erklärt Capito mit einem Lächeln und ergänzt: "Familiengefühl bedeutet, dass es eine sehr starke Verbindung gibt, dass man alles für die Familie tut." Man müsse sich gegenseitig unterstützen und die anderen respektieren.

Es gehe darum, den anderen zu helfen. Für Schuldzuweisungen sei unter seiner Führung kein Platz. Ein Ansatz, den übrigens auch Toto Wolff bei Mercedes verfolgt - mit großem Erfolg. Imponiert hat Capito laut eigener Aussage, dass sich das Williams-Team auch von den Rückschlagen der vergangenen Jahre nicht hat aus der Bahn werfen lassen.

Parallelen zur Zeit bei McLaren

Dreimal in Folge beendete man die WM auf dem zehnten und letzten Platz. "Das hat das Team, das Familiengefühl und die Identität des Teams nicht zerstört", berichtet Capito und erklärt: "Diese Dinge sind bei Williams so stark, dass sie nicht einmal durch schlechte Zeiten beschädigt werden. Das ist für mich eine fantastische Grundlage."

Jost Capito

Bei McLaren war für Jost Capito nach wenigen Monaten schon wieder Schluss

Foto: LAT

Eine gute Grundlage bildet laut Capito zudem des Team in Grove. Er sehe dort "eine Menge Talente" und erklärt: "Es ist ein fantastischer Mix auf jungen, aufstrebenden Ingenieuren und Mechaniker und Kerlen, die seit 30 Jahren dabei sind. Sie arbeiten gut zusammen." Für Capito selbst ist es die zweite große Chance in der Formel 1.

Die erste bekam er 2016 bei McLaren. Doch weil es in Woking damals drunter und drüber ging, musste er nach nicht einmal einem Jahr schon wieder gehen. Trotz seines sehr kurzen Gastspiels dort erklärt er heute: "Ich bin mir gar nicht so sicher, ob sich das Unternehmen in so einer anderen Situation [als Williams] befunden hat."

Gute Beziehung zur Williams-Familie

"Ich denke, die Herausforderungen sind fast die gleichen wie damals bei McLaren", so Capito, der erklärt, seine Aufgabe sei es, dass jeder im Team "den bestmöglichen Job" mache. "Ich denke, das ist in jeder Firma die Herausforderung. Manche sind dabei besser, andere schlechter", erklärt er.

Böses Blut zwischen Capito und der ehemaligen Williams-Teamführung gibt es übrigens nicht. "Ich stehe mit beiden in Kontakt", verrät er im Hinblick auf Claire Williams und Patrick Head und erklärt: "Claire kenne ich seit einigen Jahren und Patrick bereits seit einer langen Zeit. Da ist es normal, dass wir in Kontakt stehen."

Er habe eine "sehr gute Beziehung" zu beiden und tausche sich regelmäßig mit ihnen aus. Es bleibt nun abzuwarten, ob Capito das Team mit seinem Führungsstil zurück nach vorne bringen kann. Klar ist, dass er dafür Zeit brauchen wird. Bleibt ihm zu wünschen, dass er davon mehr bekommt, als es bei McLaren der Fall war.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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