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Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat

Der große Frust-Faktor der vergangenen drei Jahre ist Geschichte: Fernando Alonso ist die schwachen Honda-Motoren los. Warum es für ihn nur aufwärts gehen kann.

Fernando Alonso, McLaren, at the McLaren team photo call

Foto: : Glenn Dunbar / Motorsport Images

Liebe Leser,

was muss das für ein Gefühl gewesen sein? Nach drei langen Jahren mit der Gewissheit aus dem Auto zu steigen, dass der Albtraum endlich vorbei ist. Dass es 2018 den ersehnten Neustart gibt – und vielleicht die Rückkehr auf das Formel-1-Podium. Ja, Fernando Alonso dürfte nach dem letzten Rennen der Formel-1-Saison 2017 in Abu Dhabi gut geschlafen haben. Zum ersten Mal seit wirklich langer Zeit. Denn das unrühmliche Kapitel Honda ist für ihn und McLaren abgeschlossen.

Es war eine sportliche Talfahrt, die ihresgleichen sucht, gespickt mit immer neuen Nackenschlägen. Denn in nur drei Jahren kam Alonso bei insgesamt 23 Rennen nicht ins Ziel, schied also im Schnitt in jedem dritten Grand Prix vorzeitig aus – und verlor so gewissermaßen mehr als ein komplettes Formel-1-Jahr. Der Kontrast zu der Zeit davor könnte stärker nicht sein: In den zehn Saisons vor dem Beginn der McLaren-Honda-Ära kam Alonso bei Renault, McLaren und Ferrari insgesamt auf weniger Ausfälle als bei McLaren seit 2015. Das spricht Bände.

Defekt: Fernando Alonso, McLaren MCL32
Fernando Alonso, McLaren MCL32

Foto: Sutton Images

Entsprechend groß war der Frust, von den Formel-1-Fans symbolisch festgehalten in der Fotomontage-Serie "Places, Alonso would rather be" in den sozialen Netzwerken. Denn das McLaren-Cockpit war aufgrund der mangelhaften Honda-Leistung alles andere als eine Wohlfühloase für den erfolgsverwöhnten Spanier. Alonso sparte daher nicht mit Kritik, seine markigen Funksprüche erhielten Kultstatus. Von "Engine problem" über "No power" bis "Das ist einfach nur peinlich" – jede dieser Aussagen triefte geradezu vor Enttäuschung.

Alonso selbst hat aber nicht enttäuscht: In 56 Rennen mit McLaren-Honda fuhr er immerhin 16 Mal in die Punkte, erkämpfte dreimal einen fünften Platz als persönliche Bestleistung und holte häufig mehr aus dem Auto heraus, als das Fahrzeug eigentlich hergab. Mehr ging nicht.

Immer verbunden mit der Hoffnung, sein Martyrium möge bald ein Ende haben – und dieser Wunsch geht für Alonso zur Formel-1-Saison 2018 in Erfüllung. "Jetzt schlagen wir ein neues Kapitel auf", sagte der 36-Jährige nach dem Formel-1-Finale in Abu Dhabi. Einzig die offiziellen Testfahrten diese Woche an gleicher Stelle trennen McLaren noch vom endgültigen Abschied von Honda. Dann übernimmt Renault. Und dann kann Alonso im neuen Jahr neu durchstarten.

Fernando Alonso, McLaren
Fernando Alonso, McLaren

Foto: Steven Tee / LAT Images

Seine Motivation dürfte schier grenzenlos sein: Drei Jahre lang kämpfte einer der besten Formel-1-Piloten im Feld mit stumpfen Waffen. Da hat sich sehr viel Ärger aufgestaut, da blieben viele Erwartungen unerfüllt. Zweifel kamen dazu. Aber jetzt kann Alonso sich und der Welt beweisen, dass er noch immer zu Recht so hoch eingeschätzt wird. Und diese Chance wird der zweimalige Formel-1-Weltmeister mit beiden Händen ergreifen. Für ihn ist es wie ein Comeback nach langer Pause. Und für die Fans eine hervorragende Aussicht auf die Formel-1-Saison 2018.

Denn Alonso polarisiert: Ob als Spitzenfahrer, der um Siege und WM-Titel kämpft, oder als Hinterbänkler, der verbale Giftpfeile verschießt. Alonso vereint beide Extreme in sich. Und die große Frage ist: Wie geht es weiter bei McLaren-Renault? Alleine das macht Lust auf mehr im neuen Jahr!

Wer sonst noch gut geschlafen hat:

Das Geschehen abseits der Formel 1 mal außen vor gelassen, dürfte Vijay Mallya als Besitzer von Force India am Sonntagabend äußerst zufrieden eingeschlafen sein. Denn sein kleines Privatteam, mit einem Bruchteil des Budgets der Formel-1-Giganten ausgestattet, hat zum zweiten Mal (und das deutlich!) in Folge den vierten Platz in der Konstrukteurs-WM belegt. Mit einer fast weißen Weste: Nur in Monaco hat Force India nicht gepunktet, war aus den Top 10 sonst nicht wegzudenken. Im Kampf gegen Branchengrößen wie Williams, Renault oder McLaren ist das ein Wort und aller Ehren wert!

Esteban Ocon, Sahara Force India F1 VJM10, Jolyon Palmer, Renault Sport F1 Team RS17
Esteban Ocon, Sahara Force India F1 VJM10, Jolyon Palmer, Renault Sport F1 Team RS17

Foto: Andrew Hone / LAT Images

Erleichtert zu Bett gegangen ist in Abu Dhabi wohl auch Renault-Sportchef Cyril Abiteboul. Seine Marke hat dieses Jahr nicht immer geglänzt. Vor allem die Pannenserie im Endspurt der Formel-1-Saison 2017 machte deutlich: Die Baustellen bei Renault sind groß. So zählt das französische Werksteam noch nicht wieder zu den Topteams. Aber: Platz sechs in der Konstrukteurswertung ist nach Platz neun im vergangenen Jahr ein Fortschritt und auch finanziell von Bedeutung. Vor allem aber ist dieser Erfolg Balsam auf die geschundene Renault-Seele und der Beweis: Es geht voran!

PS: Diese Kolumne ist das neue Schwesterformat zur traditionellen Montags-Kolumne von Christian Nimmervoll auf unseren Schwesterportalen Motorsport-Total.com und Formel1.de. "Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat" (nämlich RTL-Moderator Florian König), können Sie hier nachlesen!

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