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Ferrari zwischen Realität und Hoffnung: "Werden nicht alle Rekorde brechen ..."

Sebastian Vettel ist nach Abschluss seiner Testfahrten zwiegespalten: Einerseits weiß er, dass Ferrari Rückstand hat, andererseits tritt Ferrari an, um zu gewinnen

"Mit Sicherheit hinterlassen wir gerade nicht den allerbesten Eindruck", muss Sebastian Vettel nach dem fünften Tag der Formel-1-Testfahrten in Barcelona eingestehen - obwohl der Ferrari-Pilot mit 1:16.841 Minuten die Tagesbestzeit aufgestellt hatte. Doch der Deutsche weiß, dass reine Rundenzeiten nicht immer viel aussagen. "Mercedes war im Qualifying letztes Jahr auch schneller als bislang hier", winkt er ab.

Experten sind sich einig: Mercedes und auch Red Bull sind schneller als Ferrari. Teamchef Mattia Binotto hatte zuletzt sogar erklärt, dass man wohl nicht für den Sieg beim Saisonauftakt in Melbourne infrage kommt - klare Alarmzeichen bei den Roten. Doch noch gibt sich Vettel gelassen: "Ich bin nicht besorgt. Und wenn es so ist, dann ist es so. Das werden wir in ein paar Wochen wissen."

Wo der Ferrari seine Schwächen hat, ist offensichtlich. Um mehr Geschwindigkeit in den Kurven zu haben, hat Ferrari den Abtrieb deutlich erhöht. Das hat jedoch zur Folge, dass der SF1000 auf den Geraden deutlich langsamer ist - und das nicht nur weil Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff einen gedrosselten Motor vermutet.

Vettel: Fühlt sich auf den Geraden nicht gut an

"Wir sind langsamer als wir wollen, weil wir etwas zu viel Luftwiderstand haben", sagt Vettel. "Das ist uns bewusst, aber unser Ziel war es, mehr Abtrieb am Auto zu haben - und das haben wir geschafft." Der kurvenreiche Schlusssektor in Barcelona fühlt sich für die Fahrer daher besser an. Doch wenn Vettel und Teamkollege Charles Leclerc aus der Schlusskurve auf Start/Ziel fahren, dann merken sie den Unterschied zum Vorjahr.

"Es fühlt sich nicht so gut an", muss Vettel zugeben. Zwar hätte sich Ferrari in den Kurven verbessert, "aber es sieht so aus, als seien andere sogar noch ein Stück schneller. Aber ich schätze, dort stehen wir jetzt. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns, aber so ist es jetzt nun einmal."

Hinzu kommt, dass man bei den Roten aus Maranello noch immer nicht glücklich mit der Balance ist. Das neue Fahrzeugkonzept war darauf ausgelegt, dass man 2020 ein breiteres Set-up-Fenster hat und nicht mehr so stark vom Streckentyp abhängig ist. Doch noch hat man den Stein der Weisen in Barcelona nicht gefunden.

Allerdings wurde das Bestreben am Donnerstag auch durch schwierige Bedingungen erschwert. "Heute war ein sehr schlechter Tag, weil das Auto vogelwild war", merkt Vettel im Anschluss an. "Aber das lag wohl vor allem an den Bedingungen mit viel Wind und zahlreichen Böen. Dadurch waren auch die schnellen Runden nicht so komfortabel."

Doch mit den Bedingungen hatten alle Teams gleichermaßen zu kämpfen. "Ich denke nicht, dass irgendein Auto gut zu fahren war", sagt Vettel.

Schafft Mercedes alles leichter?

Die andere Wahrheit ist aber auch, dass die Konkurrenz einfacher mit den Gegebenheiten umgehen kann - allen voran Mercedes. Für den Deutschen sieht alles bei den Silberpfeilen spielerischer aus - und das nicht nur über eine Runde, sondern auch auf längeren Runs.

Während Ferrari mal bessere und mal schlechtere Runs hat, sei Mercedes konstanter: "Mercedes ist derzeit ganz vorne, weil sie jedes Mal, wenn sie raus fahren, ziemlich schnell sind, und das mit Leichtigkeit. Andere müssen sich da eher strecken", sagt Vettel.

Sebastian Vettel, Ferrari

Sebastian Vettel, Ferrari

Foto: Zak Mauger / Motorsport Images

Wie das Kräfteverhältnis am Ende konkret aussehen wird, ist aber auch für den viermaligen Weltmeister nicht zu sagen: "Das ist schwer zu vergleichen", meint er. "Wenn man auf die Topteams schaut, dann versucht niemand, irgendetwas Aufsehenerregendes zu machen." Man versuche zwar, alles zu simulieren, "aber die meiste Arbeit läuft im Hintergrund ab und du siehst sie nicht."

"Aber normalerweise legst du die Karten bei den Testfahrten nicht auf den Tisch", ergänzt er. "Das machst du, wenn niemand zuschaut oder wenn keiner die Rundenzeiten lesen kann."

Ferrari will zumindest am Saisonende am schnellsten sein

Die Frage ist nun, wie stark Ferrari wirklich ist. Sind die Roten so schlecht, wie sie sich selbst machen oder ist das nach den Erfahrungen des Vorjahres nur ein großer Bluff und Ferrari hat noch etwas in der Hinterhand?

"Die Erwartungen sind hoch", betont Vettel zumindest. "Wir sind Ferrari und wir sind natürlich hier, um zu gewinnen." Das ist das Selbstverständnis des Teams, doch die Realität scheint eine andere zu sein. "Wir haben schon gesagt, dass wir nicht rausfahren, alle Rekorde brechen und mit Leichtigkeit schnelle Runden drehen werden", so Vettel.

"Aber", legt er nach, "man muss auch sagen, dass wir es nicht wissen, bis wir nach Australien kommen. Sollten wir aber in Australien nicht das schnellste Auto haben, dann müssen wir sicherstellen, dass wir das Blatt so früh wie möglich wenden, damit es am Ende des Jahres das schnellste ist."

Mit Bildmaterial von LAT.

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