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FIA erklärt Vettel-Strafe: "Schlimm", dass er einen Offiziellen gefährdet hat

Rennleiter Whiting hält die milde Bestrafung Sebastian Vettels wegen seines rabiaten Verhaltens beim Wiegen in Sao Paulo für angemessen – Prozedere wird nicht geändert

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H

Jerry Andre / Motorsport Images

FIA-Rennleiter Charlie Whiting ist überzeugt, dass es korrekt gewesen wäre, Sebastian Vettel für sein Verhalten beim Wiegen im Qualifying zum Brasilien-Grand-Prix zu verwarnen. Er spricht von einer "guten Entscheidung" der Sportkommissare und erkennt keinen Anlass, das in den Formel-1-Regeln definierte Prozedere zu ändern. Schließlich sei Ferrari ganz bewusst Risiken eingegangen.

Zur Erinnerung: Vettel fuhr wie Teamkollege Kimi Räikkönen im zweiten Abschnitt des Zeittrainings eine Proberunde auf der Supersoft-Reifenmischung, um ohne gezeiteten Umlauf wieder an die Box zu kommen und auf Soft zu wechseln – die für den ersten Stint im Rennen vermeintlich bessere, im Qualifying aber schlechtere Variante. Weil in Sao Paulo Regen drohte, drängte die Zeit.

Bei der Einfahrt in die Boxengasse wurde Vettel dann zum Wiegen rausgewunken und sichtbar ungehalten. Er fuhr entgegen der Regeln und der (auch anders interpretierbaren) Anweisungen eines FIA-Offiziellen mit laufendem Motor auf die Waage und wieder herunter, womit er das Gerät zerstörte und die umstehenden Personen durch die umherfliegenden Teile gefährdete.

"Ferrari hat etwas Ungewöhnliches getan", kommentiert Whiting die Vorgehensweise, eine Proberunde zu fahren. "Natürlich gibt es immer das Risiko, dass dann man angehalten wird. Das wissen sie und sie sollten es einkalkulieren. Das sage ich den Teams immer." Denn die Entscheidung darüber, wer wann zum Wiegen muss, trifft ein Zufallsgenerator – ungeachtet der taktischen Situation.

Whiting sagt jedoch auch, dass die FIA Vettel nicht hätte anhalten lassen, wenn es schon geregnet hätte und er auf Intermediates hätte wechseln wollen. "Wir werden im Qualifying immer das Gewicht überprüfen, klar", meint er, "aber wenn sich die Bedingungen ändern, würden wir nie jemanden rauswinken." Nur war Ferraris Stopp rein taktischer Natur. Und damit kein Grund zur Milde.

Die Verwarnung (plus 25.000 Euro Geldstrafe) findet Whiting deshalb vertretbar. "Ich glaube nicht, dass es zu einem Ausbruch von Gewalt gekommen ist", sagt er auf Parallelen zur Rauferei von Max Verstappen und Esteban Ocon im Nachgang des Rennens angesprochen. Der "schlimmste Teil an der ganzen Geschichte" sei, dass Vettel die Gesundheit eines FIA-Offiziellen gefährdet hätte.

Hinzu kommt, dass die Strafe eine reine Ermessensentscheidung der Rennleitung war. Schließlich gibt es weder ein in den Regeln definiertes Strafmaß noch einen Präzedenzfall für das Zerstören einer Waage in der Boxengasse. Dennoch wirft Whitings Antwort auf den Einwurf eines Journalisten, wieso es keine Rückversetzung in der Startaufstellung gehagelt hätte, Fragen auf: "Ich denke, dass nur Aktionen auf der Strecke – also fahrerische Fehler – dafür infrage kommen", so Whiting.

Was war Vettels Verhalten aber, wenn es kein fahrerischer Fehler war? Und warum führen Wechsel von Motorenkomponenten pausenlos zu Rückversetzungen, wenn sie die FIA für menschliches Versagen reservieren will? Whiting hält Vettel noch zugute, dass es in der Boxengasse in Sao Paulo bergauf geht und der Pilot beim Warten auf das Wiegeprozedere auf der Bremse stehen bleiben muss, ehe die Waage freigegeben wird. "Das macht es etwas schwieriger", weiß er.

Von dem Vorschlag des Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo, Piloten ohne gezeitete Runde aus dem Pool zu nehmen, aus dem der Zufalsgenerator die zu wiegenden Autos auswählt, ist Whiting nicht angetan. "Dann könnte er ja immer noch unter dem Mindestgewicht liegen", sagt er schmunzelnd.

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