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FIA greift beim angeblasenen Heckflügel härter durch

Gegen spezielle Motorenprogramme, die den Heckflügel mit Auspuffgasen anblasen, geht die FIA ab sofort strikter vor und will für 2019 noch nachlegen.

Renault Sport F1 Team RS18 rear wing detail

Renault Sport F1 Team RS18 rear wing detail

Giorgio Piola

Der angeblasene Heckflügel des Renault RS18 steht schon seit den Wintertestfahrten der laufenden Formel-1-Saison 2018 im Fokus. Zudem gibt es hinweise, dass auch Ferrari in diesem Bereich tüftelt. Der ominöse dritte Bedienhebel am Lenkrad im SF71H von Sebastian Vettel könnte ein Hinweis darauf sein. Aus diesem Grund schreitet der Automobil-Weltverband (FIA) vor dem Grand Prix von Aserbaidschan am kommenden Wochenende in Baku nun ein.

Nikolas Tombazis, Technikchef der FIA-Formelsportkomission, hat den Formel-1-Teams eine Mitteilung zukommen lassen, in der auf "diverse Fragen" zum Thema angeblasener Heckflügel eingegangen wird. Klar ist, dass der Weltverband keine Tricks tolerieren wird - seien es spezielle Motorenprogramme oder aber Systeme, die den Turbo umgehen und Abgase direkt durch das Endrohr auf den Heckflügel strömen lassen.

"Motorenmodi, die speziell dafür entwickelt wurden, um den Abgasstrom in den Kurven zu verstärken, sind nicht zulässig. Solche Motorenmodi können entweder eine Umgehung von Kompressor und Turbine des Turbos betreffen oder einen Durchfluss der Abgase durch die Zylinder", so der Wortlaut der Mitteilung von Tombazis und weiter: "Um zulässig zu sein, sollten derartige Strömungen das Ergebnis von Einstellungen sein, die die Performance oder die Zuverlässigkeit erhöhen. Sie dürfen aber nicht ausgedacht worden sein, um den Abgasstrom zu verstärken."

Nicholas Tombazis, Ferrari Chief Designer in the Press Conference
Nicholas Tombazis, früher bei Ferrari und jetzt bei der FIA, hat die Teams angeschrieben

Absicht der FIA ist es, jeden Fall separat zu behandeln, wie Tombazis anmerkt: "Ungeachtet des oben genannten Punkts glauben wir nicht, dass es praktikabel oder einfach wäre, eine allumfassende Regel zu formulieren, die dieses Ziel perfekt abdeckt. Deshalb wollen wir dein Einsatz von Motorenmodi Fall für Fall kontrollieren und den Teams die nötigen Anforderungen an die Hand geben, um innerhalb der erlaubten Grenzen zu bleiben."

"Wenngleich dies natürlich keine vollständig zufriedenstellende Lösung ist, haben wir dennoch das Gefühl, dass es die beste Art und Weise ist, diese Situation in der Saison 2018 zu handhaben, zumal die Auswirkungen so oder so nicht immens sind", erklärt Tombazis.

Position des Auspuffs

Das Anblasen des Diffusors mit Auspuffgasen hatte man für die Saison 2014 verboten, nachdem es in den Jahren zuvor zur gebräuchlichen Technik geworden war. Die neue technischen Regeln, die zur Saison 2017 eingeführt wurden, erlaubten aber einen niedrigeren Heckflügel. Dadurch waren die Teams erneut in der Lage, die Auspuffgase im Sinne der Aerodynamik zu nutzen - wenngleich nicht so extrem wie es beim angeblasenen Diffusor der Fall war.

"Eines der Ziele des Reglements für 2014 war es, jegliche Nutzung von Abgasen in Bezug auf die aerodynamische Performance ein für allemal zu unterbinden", so Tombazis in seiner Mitteilung und weiter: "Zwar wurde dieses Ziel im Großen und Ganzen erreicht, aber das Reglement für 2017 brachte einen Effekt der Auspuffgase auf den Abtrieb am Heck zurück, was hauptsächlich an der niedrigeren Position des Heckflügels lag. Dieser Effekt ist zwar nach wie vor deutlich geringer als das, was in den Jahren 2011 bis 2013 an der Tagesordnung war, aber er ist nach wie vor unerwünscht."

Renault Sport F1 Team RS18 rear wing detail
Schräg nach oben gerichtetes Auspuffendrohr am Renault RS18

Um die Teams in diesem Bereich weiter in die Schranken zu weisen, wurden Ende des vergangenen Jahres die Monkey-Seats - die kleinen Zusatzflügel unterhalb des Heckflügels - verboten. Die Teams haben trotzdem nicht aufgegeben und weiter in diesem Bereich getüftelt. Mit der aggressiven Auspuffposition an einigen Autos, inklusive des Renault, hat die FIA laut Tombazis kein Problem, denn solange die Position den Regeln entspricht, steht es den Teams frei, den Auspuff so zu platzieren, dass er im Verhältnis zum Heckflügel günstiger liegt.

"Was die Position des Auspuffendrohrs im Verhältnis zum Heckflügel und der Heckverkleidung angeht, akzeptieren wir jede Position, die sich innerhalb der im Reglement festgesetzten Grenzen befindet. Es ist das Recht eines jeden Wettbewerbers, sein Auto so zu designen, dass der Performance-Vorteil am größten ist. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Installation in der Tat innerhalb der Grenzen des Reglements befindet", so Tombazis.

Veränderungen für 2019

Für die Saison 2019 allerdings will die FIA noch härter durchgreifen und sicherstellen, dass die Position des Auspuffs dahingehend verändert wird, dass der Heckflügel überhaupt nicht mehr mit Abgasen angeströmt werden kann.

Im Kreis der Technischen Arbeitsgruppe (TWG für Technical Working Group; Anm. d. Red.) haben sich FIA und Teams bereits über Veränderungen der Auspuffposition für 2019 unterhalten, allerdings ist man bislang noch nicht zu einer Einigung gekommen. Tombazis will deshalb weiter Druck machen.

"Mit Blick auf 2019 wollen wir das Thema erledigt haben und hinsichtlich der Position des Auspuffs strikter vorgehen. Dieses Thema wurde in der zurückliegenden TWG diskutiert, aber unserer Meinung nach wurde noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden. Deshalb werden wir dieses Thema in der nächsten TWG erneut aufgreifen. Ziel ist es, eine Auspuffposition zu definieren, die jeglichen aerodynamischen Vorteil unterbindet und Prüfungen der Motorenprogramme überflüssig macht", so der abschließende Wortlaut der Mitteilung von Tombazis an die Teams.

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