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FIA-Motorendeal: Warum Ferrari weiter auf Geheimhaltung besteht

Die FIA würde den Motorendeal mit Ferrari gerne öffentlich machen, doch die Scuderia blockt ab - Mercedes betont, die Sache noch nicht aufgegeben zu haben

Pech für Mattia Binotto und Co.: Auch während der Corona-Zwangspause ist kein Gras über "Ferrarigate" gewachsen. Nachdem bereits mehrere Teams angekündigt hatten, den geheimen Deal zwischen Ferrari und der FIA zu einem geeigneten Zeitpunkt noch einmal aufgreifen zu wollen, war die Situation beim Saisonauftakt in Spielberg tatsächlich wieder ein Thema.

So ging es unter anderem in der Pressekonferenz der Teamchefs am Freitag um die Vereinbarung, die zu Beginn des Jahres zwischen Weltverband und der Scuderia im Hinblick auf den Ferrari-Motor von 2019 getroffen wurde. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei natürlich vor allem die Frage: Haben die Italiener im Vorjahr gegen die Regeln verstoßen?

"Zunächst einmal gab es keinen klaren Regelverstoß. Sonst hätte man uns disqualifiziert", stellt Teamchef Binotto in diesem Zusammenhang klar - und hat damit formell betrachtet recht. FIA-Präsident Jean Todt erklärte bereits vor Monaten im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com', man habe der Scuderia nicht zweifelsfrei einen Betrug nachweisen können.

Horner fordert Transparenz von Ferrari

Doch genau an diesem Punkt stören sich die Gegner. Es gibt lediglich die Aussage von Todt - aber keinen offiziellen Beweis für die Unschuld Ferraris. Die FIA hat bislang nicht veröffentlicht, was genau man bei der Untersuchung des Ferrari-Motors gefunden hat. Todt würde das zwar gerne tun, doch dafür bräuchte er die Zustimmung von Ferrari.

Hier blocken die Italiener allerdings ab. "Es wäre toll, wenn Ferrari auch dazu bereit wäre, damit wir das hinter uns lassen können", fordert Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Er erklärt: "Wenn es private Vereinbarungen über Legalität und [Regel-]Konformität [eines Autos] gibt, dann führt das nur zu Misstrauen."

"Da stellt man sich sofort die Frage, um was es in der Vereinbarung geht", sagt Horner und ergänzt: "Das Gesündeste wäre es daher, alles auf den Tisch zu bringen, damit jeder den Inhalt sehen kann." Binotto entgegnet, dass Ferrari den Deal deswegen nicht öffentlich machen könne, weil man sein "geistiges Eigentum" schützen müsse.

"Niemand im Paddock wäre glücklich darüber, Informationen über sein Design und sein Projekt zu veröffentlichen. Das ist geistiges Eigentum, es ist vertraulich", so Binotto, dessen Argument nachvollziehbar ist. Denn Einblicke in den Ferrari-Motor würden für die Gegner möglicherweise auch Details offenlegen, die mit der eigentlichen Frage gar nichts zu tun haben.

Mercedes stellt klar: Thema noch nicht abgehakt

"Das ist der Grund, warum wir es nicht machen wollen", erklärt Binotto. Interessant ist in der ganzen Geschichte auch die Rolle von Mercedes. Der Weltmeister war zunächst federführend, als eine ganze Reihe von Teams Antworten von der FIA forderte. Kurz vor dem Saisonauftakt in Melbourne zog sich Mercedes allerdings plötzlich zurück.

"Wir haben uns nicht zurückgezogen", betont Toto Wolff nun allerdings, als er in Spielberg auf die Situation angesprochen wird. Man habe die Sache vor Australien deswegen zunächst nicht mehr aktiv vorangetrieben, weil man das Gefühl gehabt habe, dass es wegen der immer schlimmer werdenden Coronakrise "nicht der richtige Moment" gewesen sei.

Grundsätzlich betont Wolff, er stimme Horner zu. "Transparenz ist extrem wichtig", stellt er klar. Möglicherweise habe die FIA bei dem Deal mit Ferrari einen guten Job gemacht. Das könne man aber natürlich nicht beurteilen, weil niemand den Inhalt kennt. "Wir beobachten die Situation. Wir sind nicht glücklich über das vergangene Jahr", betont er.

Man wolle nun erst einmal den Saisonstart 2020 abwarten und die Situation dann "neu bewerten" - möglicherweise auch in Zusammenarbeit mit anderen Teams. Klar ist damit, dass das Thema auch in den kommenden Wochen und Monaten nicht so schnell von der Bildfläche verschwinden wird.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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