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Formel 1 1991: Das Jordan-F1-Team erblickt das Licht der Welt

Vor 26 Jahren gründete Eddie Jordan sein eigenes Formel-1-Team und produzierte eines der beeindruckendsten Fahrzeuge in der F1-Geschichte, den 191. Rene Fagnan blickt zusammen mit Ex-Jordan-Marketingdirektor Mark Gallagher auf die Zeit zurück.

Michael Schumacher, Jordan

Michael Schumacher, Jordan

LAT Images

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Geschichte des Rennsports

Michael Schumacher, Jordan
Michael Schumacher mit Eddie Jordan
Mauricio Gugelmin, Jordan, Yamaha 192
Michael Schumacher, Jordan
Bertrand Gachot, Jordan 191
Andrea de Cesaris, Jordan 191
Bertrand Gachot, Jordan 191
Andrea de Cesaris, Jordan 191
Andrea de Cesaris, Jordan 191
Bertrand Gachot, Jordan 191
Andrea de Cesaris, Jordan 191
Gary Anderson, am Jordan 191
Michael Schumacher, Jordan
Michael Schumacher, Jordan
Michael Schumacher, Jordan
Michael Schumacher, Jordan
Michael Schumacher, Jordan
Michael Schumacher, Jordan
Michael Schumacher, Jordan
Michael Schumacher, Jordan
Michael Schumacher, Jordan

Jordan war selbst ein erfolgreicher Rennfahrer, bevor er seinen eigenen Rennstall gründete. Der Ire gewann mit seinem Team im Jahr 1987 den Formel-3-Titel mit Johnny Herbert und 2 Jahre später die Formel-3000-Meisterschaft mit Jean Alesi.

Gallagher war im Jahr 1988 noch als Journalist tätig. Er arbeitete eng mit Jordan zusammen und war von Beginn an in das Formel-1-Projekt involviert.

Bildergalerie: Alle Fotos von Eddie Jordan

"Eddie hatte zu diesem Zeitpunkt bereits seit vielen Jahren an seinem Formel-1-Plan gearbeitet", sagte Gallagher gegenüber Motorsport.com. "Im Jahr 1988 schaffte es Eddie, Camel als Sponsor für sein F3000-Team zu gewinnen. Zuerst wollte das Unternehmen die Mannschaft aber nicht unterstützen."

"Deshalb hat sich Eddie einige Camel-Aufkleber von einem italienischen Team geliehen und diese auf die Seiten des Fahrzeugs geklebt, das von Herbert gesteuert wurde. Er gewann anschließend das Rennen."

"Er ist dann einen Deal mit Autosport Magazin eingegangen, die das Fahrzeug auf dem Cover abdruckten. Duncan Lee von Camel hat sich dann doch für ein Sponsoring entschieden."

Camel war seit dem Jahr 1987 zusammen mit Lotus in der Formel 1 vertreten. Seit dem Abschied von Ayrton Senna, trug diese Kooperation aber keine Früchte mehr. Jordan war zudem als Manager von Martin Donnelly tätig, der im Jahr 1990 zu Lotus wechselte.

"Aufgrund der Beziehung zwischen den Fahrern, Camel und Lotus brachte Eddie die Möglichkeit ins Spiel, das Team zu kaufen. Er wollte denselben Schritt wagen, den Ron Dennis mit Marlboro und McLaren gemacht hatte. Es kam jedoch nie dazu", erklärte Gallagher.

Der 1. Test

In den Jahren 1989 und 1990 entschied sich Jordan dazu, all sein privates Vermögen in den Aufbau seines eigenen F1-Teams zu stecken.

"Er stellte Gary Anderson, Andrew Green und Mark Smith als Designer ein. Das 1. Auto wurde im Oktober produziert."

"Eddie war der Meinung, dass man Sponsoren eher damit anlocken würde, wenn man ihnen das Auto zeigt, anstatt mit einer Broschüre herum zu wedeln. Er hatte ein funktionierendes Fahrzeug und das wollte er den Leuten beweisen."

"Wir testeten den 911, der von einem Cosworth-Motor angetrieben wurde, mit John Watson am Steuer. Es ging darum, zu zeigen, dass Eddie es ernst meinte. Es sollte die Möglichkeit eröffnen, Sponsoren anzulocken."

Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten 33 Personen für das Team, 20 aus dem F3000-Team. Das Fahrzeug wurde grün lackiert, um an die irischen Wurzeln von Jordan zu erinnern. Er hatte zudem einen Vertrag mit einem irischen Tourismusunternehmen geschlossen. Dann kam der bekannte Sponsor, 7UP, ins Spiel.

"Eddie hat von der Möglichkeit Wind bekommen, Pepsi Cola, genauer 7UP, als Sponsor gewinnen zu können. Die Sponsorenagentur, Parallel Media, hat uns dabei geholfen."

"Der Deal umfasste rund 2 Millionen Dollar (rund 1,83 Millionen Euro). Pepsi Cola hat sicher eingewilligt, weil es keine große Summe war. Daher wäre es auch nicht so schlimm gewesen, hätten sie das Geld verloren, denn die Verluste hätten sich in Grenzen gehalten."

"Da das Auto grün war, hat Eddie eine Liste mit Unternehmen angefertigt, dessen Logos grüne Akzenten beinhalteten. So haben wir damals Fujifilm an Bord geholt. Er war regelrecht hinter dem Unternehmen her."

Ein Problem mit Porsche

Alles lief gut, bis der deutsche Hersteller Porsche auf die Namensgebung des Jordan-Fahrzeugs, 911, aufmerksam wurde.

"Die Porsche AG hatte von unseren Aktivitäten erfahren und sendete uns einen sehr langen, in deutscher Sprache verfassten Brief. Darin stand, dass wir die Bezeichnung 911 nicht verwenden dürften, weil sie ihnen gehören würde. Eddie hat das nicht interessiert."

"Wir haben einige Wochen später wieder einen Brief erhalten, diesmal in Englisch. Wieder wurde uns gesagt, wir dürfen den Namen nicht verwenden. Eddie flog zu Porsche in Großbritannien und traf dort eine Armee bestehend aus Anwälten. Er sagte, die Saison stünde kurz bevor und eine Namensänderungen würde zu einer völligen Umstrukturierung des Unternehmens führen."

"Als Gefallen bot Porsche ihm einen nagelneuen Carrera 911 an. Natürlich nahm Eddie das Angebot an und benannte das Fahrzug in 191 um. Diese Umstellung hat uns letztendlich keinen Cent gekostet."

Für den Großteil der F1-Saison 1991 saßen Bertrand Gachot und Veteran Andrea de Cesaris hinterm Steuer der Jordan-Fahrzeuge. Später wurde der zwischenzeitlich inhaftierte Gachot durch Michael Schumacher - der nach seinem beeindruckenden Debüt in Spa von Benetton unter Vertrag genommen wurde - Roberto Moreno und Alex Zanardi ersetzt.

"Alain Prost hat uns in diesem Jahr das größte Kompliment gemacht. Er sagte, das beeindruckendste Fahrzeug in den Kurven sei der Jordan. Das Auto würde förmlich auf der Strecke kleben. Gary Anderson habe einen fantastischen Job gemacht."

Finanzielle Probleme

Am Ende der Saison 1991 hatte Jordan trotz der sportlichen Erfolge finanzielle Schwierigkeiten. Gallagher sagte: "Wir hatten Schulden bei der Bank."

"Ich kenne die echten Zahlen nicht, aber Eddie hatte mit einem Budget von rund 7,5 Millionen Dollar (rund 6,88 Millionen Euro) geplant. Die Saison kostete uns jedoch 11 Millionen Dollar (rund 10,09 Millionen Dollar)."

"Das Team zeigte aber gute Leistungen, weshalb es einen Anruf von Senna an Weihnachten 1991 gab. Der führte dazu, dass Eddie dem Unternehmen Sasol vorgestellt wurde."

Für Sasol, ein Ölunternehmen aus Südafrika, gab es Steuererleichterungen. Daher wollten es in die Formel 1 einsteigen. Es ging auf Shoppingtour: McLaren, Ferrari, Williams und Benetton hatten bereits Deals mit dem Unternehmen abgeschlossen.

"Das einzige Team, dass noch keinen Vertrag abgeschlossen hatte, war Jordan", erklärte Gallagher. "Senna hat uns und das Unternehmen zusammengebracht. Er wollte damit seinem Freund Mauricio Gugelmin helfen, der für unser Team fuhr. Daher drängte Senna auf einen Vertragsabschluss."

Jordan und Sasol einigten sich auf eine Zusammenarbeit. In Folge dessen wurde das Auto in blau umlackiert. Zudem wurde der Cosworth-Motor mit einem V12 Yamaha OX99 ersetzt.

Der japanische Motor stellte sich jedoch als Desaster heraus, weshalb das Team in der F1-Saison 1992 nur einen einzigen Punkt verbuchte.  

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