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Formel 1 2021: Chassis-Reglement könnte erst im Dezember abgesegnet werden

Um den Topteams in der Entwicklung keinen Vorteil zu verschaffen, könnte das Chassis-Reglement für 2021 statt im Juni erst im Dezember bekannt gegeben werden

Das zukunftsweisende Treffen der Formel-1-Strategiegruppe und der Kommission am Dienstag in London ist auch am Rennwochenende in Bahrain ein Thema. Nach dem Treffen wurde von mehreren Teamchefs angedeutet, dass ermutigende Signale von den Rechteinhabern und der FIA ausgesandt wurden. Allerdings könnte sich die Einführung der Chassis-Regularien auf Dezember verschieben.

Trotz der positiven Stimmung nach dem Meeting stehen die Verantwortlichen unter Zeitdruck. Laut dem Internationalen Sportgesetzbuch der FIA müssen solch grundlegende Reglementänderungen bis 30. Juni beschlossen werden. Artikel 18.2.2 besagt, dass bei einem "erheblichen Eingriff in das technische Design des Automobils und/oder des Kräfteverhältnisses zwischen den Automobilen" die neuen Regularien erst im zweiten Jahr nach der Juni-Frist in Kraft treten können.

Das bedeutet, dass dramatische Änderungen am Reglement 2021 bis 30. Juni 2019 feststehen müssen. Diese Frist soll vor allem für die finanziellen und regulativen Rahmenbedingungen, sowie für die Motor-Regeln, eingehalten werden. Allerdings legen Quellen nahe, dass über eine Verschiebung der Chassis-Regularien bei dem Treffen diskutiert wurde. Diese könnten erst gegen Jahresende beschlossen werden, da die Sorge aufkam, dass vor allem die Topteams bereits ab Saisonmitte viele Ressourcen für die neuen Aero-Regeln einbinden könnten - was ihnen wiederum einen größeren Vorteil verschaffen würde.

Brawn: Teams sollen rund ein Jahr an 2021er-Autos arbeiten

Während ein Großteil der Teams die Verschiebung bevorzugt, wird nun eine Klarstellung angestrebt, um sicherzustellen, dass das Sportliche Gesetzbuch der FIA nicht hintergangen wird. Denn dadurch könnte das Risiko steigen, dass im weiteren Prozess durch eine notwendige einstimmige Abstimmung doch noch Schwierigkeiten auftreten oder Graubereiche in den Regeln erst gefunden werden, wenn es bereits zu spät - und zu teuer - geworden ist, das Autodesign noch zu ändern.

Schon am Ende des Vorjahres hat Formel-1-Sportchef Ross Brawn zugegeben, dass er durchaus Bedenken habe, dass die größeren Teams den Vorteil einer frühen Regelfestlegung ausnutzen könnten. Man wolle schließlich verhindern, dass Teams mit mehr Ressourcen einen Vorteil gegenüber kleineren Mannschaften erlangen, nur weil das Reglement bereits eineinhalb Jahre vor Inkrafttreten öffentlich zugänglich ist.

Brawn weiß allerdings auch: "Je später man die Informationen bereitstellt, desto mehr spielt das jenen Teams mit mehr Ressourcen in die Karten." Es müsse also eine gute Balance gefunden werden. Die Teams werden insgesamt rund ein Jahr lang an den 2021er-Boliden arbeiten. "Das ist, denke ich, der richtige Zeitraum. Sobald sie die 2020er-Autos fertigdesignt haben, müssen sie in der Lage sein, sich auf 2021 zu fokussieren."

Je später die Entscheidung, desto besser für die Topteams?

Die kleineren Teams haben sich am Freitag in Bahrain teilweise kritisch zu einer möglichen Verschiebung geäußert. Denn das würde schließlich nicht garantieren, dass man den Vorteil der Topteams damit einschränke. "Es ist schwierig zu wissen, ob eine späte Bekanntgabe der Regularien eher den kleinen oder den großen Teams helfen würde", kommentiert Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur.

Toto Wolff

Haas-Teamchef Steiner weiß um die Vorteile der Topteams

Er ist sich der Überlegenheit von Ferrari, Mercedes und Red Bull bewusst. "Sie sind in der Lage, viel schneller als wir zu entwickeln", so der Franzose. "Ehrlich gesagt geht es für mich aber nicht nur um das Timing, sondern auch darum, was wir überhaupt machen. Wir haben keine Eile", gibt er sich gelassen. Auch dem Haas-Teamchef, Günther Steiner, ist klar, dass die großen Teams "immer" in einer besseren Position sein werden. "In der Theorie sollten sie sogar besser dran sein, wenn wir später damit beginnen, weil sie dann noch mehr [Geld] in kurzer Zeit reinwerfen können."

Als Pragmatiker hat es Steiner aber vor allem darauf abgesehen, überhaupt zu einer Entscheidung zu kommen. "Wir müssen einfach zu einem Ergebnis kommen und nicht diskutieren - vielleicht ist das ja für einen von Vorteil und daher entscheiden wir nicht", vermutet er. Für Haas sei es nicht von Bedeutung, ob das Chassis-Reglement bereits im Juni oder doch erst im Dezember steht.

Tost erkennt Positives: Weniger Kosten für die Kleinen

Es lassen sich aber auch Teamchefs finden, die einer Verschiebung auf Dezember etwas Positives abgewinnen können, zum Beispiel Toro-Rosso-Verantwortlicher Franz Tost. Der Tiroler meint, dass eine Aufschiebung bis nach der Saison Kosten für die kleineren Teams ersparen könnte. Denn mit der Publikation der neuen Regularien beginne auch die Untersuchung ebendieser durch die Teams - und das Geldausgeben für die Entwicklung.

"Wenn die neuen Regularien also im Juni rauskommen, werden die Teams sofort damit beginnen, Ingenieursgruppen zu bilden, um die neuen Regeln zu untersuchen und verschiedene Tests und Simulationen durchzuführen, um einen Vorteil daraus zu ziehen", erklärt Tost die Folgen.

Die Entscheidungsfindung soll ab 2021 außerdem vereinfacht werden. Wie 'auto motor und sport' berichtet, sollen Entscheidung nicht mehr einstimmig getroffen werden. Somit würden die FIA und Liberty Media im Grenzfall auch Entscheidungen gegen die Teams durchdrücken können. Einen ersten Vorgeschmack auf die neuen Boliden konnten die Fans außerdem bereits bekommen. Die Aerodynamik soll weiter vereinfacht werden, damit das Überholen noch einfacher wird.

Außerdem sind die Regelhüter bestrebt, die finanzielle Belastung weiter zu minimieren, indem man weitere Standardteile einführen möchte - sogar das Lenkrad, wie 'auto motor und sport' weiß. Und auch das Einfliegen von wichtigen Weiterentwicklungen an Rennwochenenden selbst soll verboten werden. Die Parc-ferme-Regelung soll demnach bereits ab Donnerstag eingeführt werden, um große Änderungen an den Boliden nicht mehr zu ermöglichen. Diese Maßnahmen sollen ebenfalls den kleineren, schwächer aufgestellten Teams zugutekommen.

Mit Bildmaterial von LAT.

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