Formel-1-Teams wollen "vor sich selbst beschützt werden"
Formel-1-Chef Chase Carey sagt, dass die Top-Teams die neuen Besitzer der Formel 1 darum gebeten hätten, sie "vor sich selbst zu beschützen" und davor, viel zu viel Geld auszugeben.
Foto: : Steven Tee / Motorsport Images
Der neue Formel-1-Chef sagt, dass die großen Teams einfach deshalb so viel Geld ausgeben, weil sie es ihren Konkurrenten gleichtun müssten. Der einzige Weg, das abzustellen, seien neue Regeln, die die Kosten reduzieren und unnötigen Ausgaben ein Ende setzen.
Carey und F1-Sportchef Ross Brawn meinen, dass das Motorenreglement nach 2020 der Schlüssel dazu sei, die Ausgaben zu senken. Über das künftige Format haben sich alle Beteiligten beim letzten Meeting der FIA mit den 4 Herstellern geeinigt, bei dem auch Vertreter von Also Romeo und VW/Audi anwesend waren.
"Wir sind vor ein paar Wochen aus dem Meeting gekommen, bei dem wir darüber gesprochen haben, wie wir die künftigen Motoren haben wollen. Sie sollen einfacher, billiger und lauter sein", sagte Carey.
"Die letzte Generation wurde teurer und komplexer, was dazu führte, dass Mercedes eine Zeitlang einen besseren Motor bauen konnte als alle anderen."
"Wir wollen, dass Technologie und Technik Teil des Sports sind, aber sie sollten kein entscheidender Teil des Sports sein. Sie sollten eine Bedeutung haben, aber in erster Linie sollten die Fahrer die Stars sein."
"Die Teams geben momentan unglaubliche Summen aus und sie geben auch zu, dass es unglaubliche Summen sind. Bis zu einem gewissen Grad sagen sie, 'wir müssen vor uns selbst beschützt werden'."
"Es gibt eine Handvoll Teams, die wahnsinnige Summen für Dinge ausgeben, die das Erlebnis für den Verbraucher nicht verbessern. Sie geben sie einfach nur aus, weil die anderen beiden nebenan sie auch ausgeben. Also müssen sie es tun, um mit den anderen mitzuhalten."
"Wir wollen, dass es für alle Teams besser wird. Wir wollen, dass es für alle ein gesundes Geschäft ist. Wenn wir die Ausgaben in den Griff bekommen, wird der Motor Teil davon sein."
Einfachere Regeln
Carey betont, dass die Technik momentan ein zu große Rolle spiele, auch wenn sie schon immer ein großer Teil des Sports war.
"Auf der Strecke tun wir alles, was wir können, um sicherzustellen, dass wir uns verbessern, den Wettbewerb verbessern, tolle Action haben, das Überholen verbessern und so weiter."
"Es sollte nicht zu kompliziert werden, damit die Fans folgen können. Wir sagen ihnen immer wieder, dass wir am Ende des Tages alles für die Fans tun. Wir tun es nicht für die Teams."
"In erster Linie wollen wir einen einfacheren Sport, einen unterhaltsamen Sport, also muss man großartige Unterhaltung liefern und es den Fans ermöglichen, Teil davon zu sein."
"Die Forschung und Entwicklung sind ein wichtiger Teil, denn wir wollen den Technikaspekt nicht verlieren, aber er sollte nicht dominieren. Niki Lauda sagt immer zu mir, wir sollten die Fahrer fahren lassen."
Für Carey und seine Kollegen geht es bei der Kostenkontrolle hauptsächlich um eine gerechtere Verteilung der Einnahmen, sobald das aktuelle Concorde Agreement 2020 ausläuft.
"Kosten und Einnahmen hängen zusammen. Man muss sie Stück für Stück angehen, muss aber das Gesamtbild im Auge behalten."
"Es geht also um Kosten, Einnahmen, Regeln, Motoren. Deshalb liegt unser Fokus darauf, dass es für alle ein besseres Geschäft wird, ein Team zu besitzen."
"Für einige Teams gibt es sicher Vorteile im Marketing, Branding und anderen Dingen, die dabei herumkommen. Wir denken aber, es ist gut für alle, uns eingeschlossen, wenn es wirtshcaftlich gesünder ist, ein Team zu besitzen. Wir gehen das jezt ganzheitlicher an."
Carey ist zuversichtlich, dass die Teams sich dem anschließen werden, auch wenn es sicher nicht einfach werde, sich auf die Details zu einigen.
"Es gibt zwischen den Team alles in allem ein wirklich gutes Klima. Ich bin sicher, dass die Dinge anders werden, wenn wir die Details besprechen und, wie wir sie realisieren wollen. Uns das ist unser Job, auf gewissen Gebieten Gemeinsamkeiten zu finden."
"Ich denke aber, die Teams freuen sich auf die Zukunft, darauf, eine langfristige Vision für den Sport zu haben und darauf, einige der Probleme anzugehen."
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