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Qualifyingbericht

Formel 1 China 2018: Mercedes gegen Ferrari chancenlos!

Die Analyse des Qualifyings: Wo Kimi Räikkönen die Pole verschenkt hat und was qualmende Bremsen mit Mercedes' Chancenlosigkeit zu tun haben

Polesitter Sebastian Vettel, Ferrari, second place Kimi Raikkonen, Ferrari

Foto: : Andrew Hone / Motorsport Images

Für Sebastian Vettel verläuft die Formel-1-Saison 2018 weiterhin nach Maß. Der Ferrari-Pilot hat sich beim Grand Prix von China vor seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen die Pole-Position gesichert. Sein vermeintlich schärfster Rivale Lewis Hamilton (Mercedes) musste sich hingegen mit Platz vier zufrieden geben.

Mercedes, in Schanghai in der Hybrid-Ära noch ungeschlagen, war als großer Favorit ins Wochenende gegangen. Besonders bei so kühlen Bedingungen, wie sie im Qualifying herrschten (zwölf Grad Celsius), galt Ferrari als verwundbar. "In Bahrain hatten sie Probleme mit überhitzenden Hinterreifen. Also dachten wir alle, dass ihnen das Wetter hier entgegenkommen würde", sagt Formel-1-Experte Nico Rosberg.

Doch es kam genau andersrum: Mehr als eine halbe Sekunde trennte die Silberpfeile am Ende von der ersten Startreihe! "Der Zeitunterschied macht mir Sorgen. Eine halbe Sekunde ist sehr viel", seufzt Niki Lauda und hält nüchtern fest: "Die Ferraris sind im Moment einfach besser." Valtteri Bottas, 0,050 Sekunden vor Hamilton Dritter, stimmt zu: "Wir hatten heute einfach nicht so viel Grip wie Ferrari."

Und weniger Topspeed: Während Vettel die Höchstgeschwindigkeits-Tabelle anführt, liegt Hamilton mit 3,7 km/h Rückstand auf dem achten Platz. Schanghai sei theoretisch eine Strecke, auf der man gut überholen kann, sagt der Vorjahressieger daher. Aber er ergänzt achselzuckend: "Die Ferraris sind auf den Geraden einfach zu schnell."

Und am Ende lag wieder Vettel vor Räikkönen! Der Finne hatte nach dem ersten Q3-Run 0,161 Sekunden Vorsprung und führte auch nach zwei von drei "lila" Sektoren des zweiten Q3-Runs 0,051 Sekunden vor Vettel. Aber die mögliche Pole-Position warf er mit einem mäßigen dritten Sektor weg, in dem er langsamer war als in den Runden davor. Am Ende fehlten 0,087 Sekunden.

"Ich weiß, wie das ist", fühlt Experte Rosberg mit Räikkönen mit. "Ich war auch oft das ganze Wochenende voran, und dann tat Lewis dasselbe mit mir, als es drauf ankam, wie Sebastian gerade mit Kimi. Er zieht einfach noch was aus der Tasche hervor und bringt es auf den Punkt. Das tut wirklich weh! Sebastian macht da einfach einen super Job. Wenn es zählt, haut er einen raus."

Vettel war jedoch von Anfang an zuversichtlich, dass er es wieder einmal schaffen würde: "Ich wusste, dass meine erste Runde nicht fehlerfrei war. Ich hatte in Kurve 3 das Heck verloren und in Kurve 6 noch einmal, also war ich ziemlich angestachelt für den zweiten Run. Und ich wusste, wenn ich die sauber hinbekomme, dann ist noch einiges drin."

 

 

Red Bull, eigentlich optimistisch nach China angereist, blieb hingegen farblos. "Ferrari ist viel zu schnell für uns. Mir scheint, die haben auf den Geraden plötzlich einen Turbo-Knopf gefunden", ätzt Max Verstappen, im Qualifying mit 0,701 Sekunden Rückstand Fünfter. Und Daniel Ricciardo (+0,853) wurde nach einem für ihn dramatischen Samstag immerhin noch Sechster.

Im Abschlusstraining am Vormittag war dem Australier ein Renault-Motor hochgegangen, sodass er wegen des Motorwechsels erst kurz vor Ende von Q1 auf die Strecke gehen konnte. Als er sich in seiner einzigen Q1-Runde in der Haarnadel verbremste, schien das Aus schon besiegelt zu sein - aber irgendwie wurschtelte er sich doch noch ins zweite Qualifying.

Von da an lief es dann ganz okay für Ricciardo. Am Ende fuhr er sogar bis auf eineinhalb Zehntelsekunden an seinen Teamkollegen heran, der am Samstagmorgen ebenfalls über Elektronikprobleme geklagt hatte. "Die Ferraris sind zu schnell", fürchtet Ricciardo. "Mercedes scheint mir aber in Reichweite zu sein. Ich glaube, dass das Podium möglich ist."

 

Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 with engine smoke and flames in FP3
Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 

Foto Sutton Images

Nico Hülkenberg sicherte sich zum sechsten Mal hintereinander den siebten Startplatz und ist damit "Best of the Rest" in Schanghai. Zu Platz sechs fehlen 0,584 Sekunden, nach hinten hat er aber 0,226 Sekunden Vorsprung auf Sergio Perez (Force India). Doch nicht alles ist bei Renault eitel Wonne: Der Verschleiß der Vorderreifen ist bei den Franzosen mehr Thema als bei den meisten direkten Gegnern.

Carlos Sainz (Renault) und Romain Grosjean (Haas) vervollständigen die Top 10; Kevin Magnussen (Haas) und Esteban Ocon (Force India) schrammten knapp daran vorbei. McLaren belegte die Positionen 13 und 14, obwohl sich Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne gegenseitig Windschatten spendierten.

"Ich lag in Q1 vor Stoffel", erklärt Alonso, "also gab ich ihm in Q2 zuerst Windschatten, und dann er mir. Ich schätze, als ich ihm Windschatten gegeben habe, haben sie das nicht im Fernsehen gezeigt - tun sie ja nie. Als er mir Windschatten gegeben hat, war es natürlich zu sehen. Wir hatten gehofft, dass uns das ein paar Zehntel bringt. Aber vor uns liegt noch ein langer Weg."

 

Brendon Hartley, Toro Rosso STR13 Honda
Brendon Hartley, Toro Rosso STR13 Honda

Foto Zak Mauger / LAT Images

Brendon Hartley (15./Toro Rosso) und Sergei Sirotkin (16./Williams) schlugen in Schanghai ihre Teamkollegen und zogen in Q2 ein. In der letzten Reihe stehen die beiden Sauber-Piloten. Charles Leclerc (19.) leistete sich einen Dreher in der letzten Kurve, ganz ähnlich wie Antonio Giovinazzi vor einem Jahr. Trotzdem war er um 0,460 Sekunden schneller als Ericsson.

Der Schlüssel zu einer guten Startposition war die Reifentemperatur. Haas-Technikchef Günther Steiner erklärt, dass schon fünf Grad Celsius einen großen Unterschied ausmachen: "Solange man innerhalb dieser Spanne von fünf Grad ist, sollte es passen. Es geht wirklich exakt darum, mit welcher Temperatur in den Reifen man vor seiner schnellen Runde auf die Start- und Ziellinie kommt. Das ist der Schlüssel."

Ein Faktor, den Mercedes weniger gut im Griff hatte als Ferrari. "Die Komplikation ist, dass es heute saukalt ist. Alle frieren hier - und morgen ist es dann warm", erklärt Mercedes-Boss Lauda. "Jetzt musst du dir genau überlegen, was du tust. Wenn du heute auf die Pole-Position fahren willst, dann musst du bei dem kalten Wetter die Reifen richtig heiß kriegen."

"Wenn es aber morgen wärmer wird - und das wird es - dann hast du im Rennen den Scherbenhaufen. Das Problem ist jetzt also: Wer findet den richtigen Kompromiss?", deutet der Österreicher an, dass Mercedes auf ein Renn-Set-up gesetzt haben könnte. Aber Landsmann Toto Wolff relativiert: "Du kannst aus dem Fenster fallen, wenn die Reifen zu kalt sind - oder zu warm."

Fest steht, dass die Vorderreifen die Problemzone der Silberpfeile sind. Um die auf Temperatur zu bekommen, bremsten Bottas und Hamilton schon in den Aufwärmrunden so hart, dass die Bremsen in den Boxen stets qualmten - ein eindeutiges Indiz für zu niedrige Temperaturen der Vorderreifen. Und das führt zum Untersteuern, das Hamilton tendenziell mehr wehtut als Bottas ...

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