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Formel 1: Darum verzichtet Alpine auf einen klassischen Teamchef

Davide Brivio und Marcin Budkowski bilden bei Alpine eine Doppelspitze - Warum Alpine auf einen klassischen Teamchef verzichtet

Die umfangreiche Formel-1-Geschichte rund um Enstone ist seit Jahresbeginn um eine Facette reicher. Nach Benetton, Renault, Lotus und wieder Renault ziert nun der Name Alpine die Gemäuer der Fabrik in dem englischen Dorf, rund 25 Kilometer von Oxford entfernt.

Zwar steckt weiterhin der Renault-Konzern hinter dem Team, doch mit der Umbenennung in Alpine soll die gleichnamige Sportwagensparte der Franzosen gestärkt und vermarktet werden. Aber nicht nur der Name hat sich geändert. Auch die Teamstruktur wurde angepasst.

Der langjährige Renault-Teamchef Cyril Abiteboul verließ das Team, stattdessen kam der Italiener Davide Brivio aus der MotoGP. Dort machte Brivio Suzuki-Pilot Joan Mir zum Weltmeister und erfüllte sich mit dem Wechsel in die Formel 1 einen Lebenstraum.

Brivio, Budkowski - und dazu Rossi und de Meo

Bei Alpine ersetzte er Abiteboul aber nicht komplett, stattdessen teilt er sich als Rennleiter mit Exekutivdirektor Marcin Budkowski die Aufgaben. Beide berichten an Alpine-Geschäftsführer Laurent Rossi, der wiederum Renault-CEO Luca de Meo Rede und Antwort stehen muss.

¿pbsky|229|pb¿Eine in der Formel 1 ungewöhnliche Konstellation, alle anderen Teams setzen auf eine starke Person an der Spitze des Rennteams, die ihrerseits je nach Struktur noch einen CEO über sich hat: Toto Wolff (Mercedes), Christian Horner (Red Bull), Mattia Binotto (Ferrari), Andreas Seidl (McLaren), Franz Tost (AlphaTauri), Günther Steiner (Haas), Otmar Szafnauer (Aston Martin), Simon Roberts (Williams) und Frederic Vasseur (Alfa Romeo).

Die Doppelspitze Brivio/Budkowski aber ist ganz bewusst so gewählt. "Marcin überwacht die Entwicklung des Chassis und des Motors und koordiniert damit die komplette Entwicklung des Autos. Davide hingegen ist der Rennleiter", erklärt Rossi die unterschiedlichen Zuständigkeiten.

Rossi: Brivio und Budkowski sollen "Tandem" bilden

Beide sollen als "Tandem" arbeiten, "um das Beste aus dem in Enstone produzierten Auto herauszuholen, um es in die bestmögliche Position für die Zukunft zu bringen", sagt Rossi. Der Alpine-Boss selbst ist in die Abläufe eingebunden und vor allem in der Renault-Motorenschmiede Viry gefragt. Rossis Hauptaufgabe ist aber der Aufbau der Marke Alpine.

Die Aufgabenverteilung sieht Rossi aufgrund der besonderen Umstände in der Formel 1 als Notwendigkeit an. "Um in einem Umfeld belastbar zu sein, benötigst du Fähigkeiten. Du brauchst Durchhaltevermögen, du brauchst viele Qualitäten. Die Formel 1 ist außergewöhnlich, was den Druck um Umfeld betrifft. Du brauchst ein starkes Team", sagt Rossi: "Umgib dich mit den Besten, dann wirst du aufblühen. Ich hoffe, das habe ich getan."

Budkowski ist seit 2018 als Exekutivdirektor bei Renault, seine Vita ist mit Stationen bei Ferrari, McLaren und dem Weltverband FIA bestens bestückt. "Ich hatte viel Glück, Teil dieser Ferrari-Ära mit Ross Brawn, Jean Todt, Rory Byrne und Michael Schumacher gewesen zu sein", sagt er.

Budkowski: Manager statt Ingenieur

War er früher vor allem als Ingenieur tätig, ist das Rollenbild bei Alpine nun ein anderes. "Ich bin jetzt mehr in einer Management-Position und trage zur Performance der gesamten Organisation statt des Autos selbst bei", erklärt der Pole. Die Aufgabenverteilung mit Brivio sieht vor, dass Budkowski die Saison vor allem in der Fabrik in Enstone verbringt und der Italiener an den Rennwochenenden vor Ort ist.

"Wir haben eine Basis in Großbritannien, eine Basis in Frankreich. Wir haben 23 Rennen, möglicherweise 25 in der Zukunft. Dazu die COVID-Bestimmungen, die Quarantäne zur Folge haben können... Unter diesen Bedingungen ein Team zu managen und bei jedem Rennen vor Ort zu sein, ist sehr schwierig", erklärt er.

Dem schließt sich auch Brivio an. "Heutzutage mit den 23 Rennen, wenn du die Organisation da verbessern willst, musst du in allen Bereichen fokussiert sein. Deshalb haben wir uns zu dieser Trennung entschlossen. Marcin in seiner Rolle ist sehr hilfreich für mich, er hat einen großartigen Job in der Organisation der gesamten Fabrik und der Abläufe gemacht", sagt er.

Brivio soll "Fahrer glücklich machen"

Brivios Rolle umfasse alles, "was auf der Strecke passiert". Dabei geht es vor allem darum, alles zu ermöglichen, damit die Leistung im Team stimmt, "sicherzustellen, dass die Fahrer glücklich sind und sich wohlfühlen".

Brivio weiß um die Chancen und Anforderungen. "Es ist eine große Verantwortung und auch ein großer Druck. Was wir versuchen, ist, in allen Bereichen so effizient wie möglich zu sein, zu Hause und an der Strecke. Das ist die Idee dahinter", sagt er.

Mit Bildmaterial von Alpine.

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