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Formel 1 Österreich 2018: Bottas gewinnt Tausendstel-Pole-Krimi!

Während sich die Red-Bull-Fahrer mit ihren Streitereien zum Gespött machen, holt Mercedes in Spielberg die Doppel-Pole und elektrisiert mit einem packenden Duell

Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1, celebrates pole position

Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1, celebrates pole position

Steven Tee / Motorsport Images

Valtteri Bottas hat sich genau wie im Vorjahr die Pole-Position für den Grand Prix von Österreich in Spielberg gesichert. Der Mercedes-Fahrer setzte sich in einem packenden Duell auf dem Red-Bull-Ring letztendlich um 0,019 Sekunden gegen seinen Teamkollegen Lewis Hamilton durch. Der erste Silberpfeil-Verfolger, Sebastian Vettel (Ferrari), hatte bereits 0,334 Sekunden Rückstand.

Das Qualifying in Zahlen:

"Valtteri", gratuliert Hamilton, "ist eine super Runde gefahren. Ich habe im ersten Run einen Fehler gemacht (in Kurve 3; Anm. d. Red.), aber der zweite war wirklich gut." Und auch Vettel gibt zu, dass er nicht mal unter besten Umständen eine Chance gehabt hätte. Nach seinem Fehler im ersten Run (Kurve 4) "konnte ich im zweiten nicht alles riskieren, weil ich die Runde ja auch fertig fahren musste. Aber ich denke nicht, dass drei Zehntel drin gewesen wären."

Pole sitter Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1, second place Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1

Pole sitter Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1, second place Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1

Foto: Mark Sutton / Sutton Images

Nach dem ersten Q3-Run war Bottas noch eine halbe Sekunde vor Kimi Räikkönen (Ferrari) und Hamilton gelegen, und Vettel war nach seinem Patzer gar nur Siebter. Der Showdown war dann nervenzerfetzend: Bei der ersten Zwischenzeit hatte Bottas 0,007 Sekunden Vorsprung auf Hamilton, bei der zweiten nur noch 0,005 - und auf der Ziellinie 0,019!

"Wir haben das ganze Wochenende gute Fortschritte mit dem Set-up gemacht und hatten ein paar neue Teile am Auto. Mit denen die Balance optimal hinzubekommen, hat ein bisschen gedauert", freut sich Bottas über die vierte Pole seiner Formel-1-Karriere. "Ich wusste nach dem ersten Run, dass ich noch ein bisschen was finden muss - und im Nachhinein war das auch wirklich notwendig!"

Dass Vettel, in Q2 noch Schnellster, am Ende keine größere Gefahr war, überrascht sogar Mercedes-Teamchef Wolff: "Die waren in Q1 und Q2 sehr nah dran an uns. In Q3 sind sie abgefallen. Wir müssen uns in den Daten anschauen warum." Denn in den Freien Trainings lag der Deutsche stets Kopf an Kopf mit den Silberpfeilen - bis in Q3 der "Party-Modus" kam ...

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H

Foto: Manuel Goria / Sutton Images

So einen hatte beim Heimrennen in Spielberg erstmals auch Red Bull, aber mehr als P5/7 schaute im Qualifying nicht heraus. Der Quali-Modus von Renault sei "etwas trügerisch" gewesen, findet Motorsportkonsulent Helmut Marko, räumt aber ein: "Das alleine war's nicht. Wir haben nicht die Balance gefunden, die wir normalerweise haben." Dabei hatte Marko nach FT3 noch angekündigt, das Set-up in einem Last-Minute-Gamble für das Qualifying komplett auf den Kopf zu stellen.

Teamintern gab es eine Quengelei zwischen Max Verstappen (5./+0,710) und Daniel Ricciardo (7./+0,866), die sich sonst so gut verstehen. Nachdem es in Le Castellet umgekehrt gewesen war, hätte diesmal Ricciardo bei allen drei Q3-Runs (Red Bull hatte einen zusätzlichen Satz Ultrasoft) vor Verstappen auf die Strecke gehen sollen. Doch der Australier vertrat die Ansicht, bei drei Versuchen sollte zumindest einmal er hinten fahren und auf den Geraden leichten Windschatten genießen dürfen.

Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14

Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14

Foto: Manuel Goria / Sutton Images

Was zu einer kuriosen Szene führte, als Ricciardo bremste, um Verstappen vorbeizulassen - der aber noch langsamer fuhr und sich weigerte! "Komm schon, Max, überhol ihn halt einfach!", appellierte der Kommandostand. Aber der 20-Jährige blieb stur: "Nein! Letztes Wochenende war ich vorne, jetzt ist er dran. Komm schon!" Auch nach neuerlicher Aufforderung funkte er: "Nein. Da geht es um Disziplin."

Was die beiden übersahen: Mit ihren Spielchen zerstörten sie die letzte Runde von Nico Hülkenberg (Renault), der am Ende Zehnter wurde, drei Zehntelsekunden hinter Teamkollege Carlos Sainz. Und während Verstappen seine Zeit in der letzten Runde noch verbessern konnte, warf sie Ricciardo mit einem Fahrfehler weg. So fuhr sensationell Romain Grosjean (Haas) in die dritte Startreihe.

"Ich hätte nicht gedacht, dass wir einen der Red Bulls kriegen könnten", jubelt der Franzose, der 2018 erst einen WM-Punkt geholt hat und dementsprechend unter Druck steht. Im ersten Q3-Versuch war er um 0,8 Sekunden schneller als Teamkollege Kevin Magnussen (8.), am Ende immer noch um 0,159 Sekunden. "Ich bin in der letzten Kurve etwas zu weit rausgekommen und über den Randstein gefahren", erklärt sich Magnussen.

Die beiden Franzosen Esteban Ocon (Force India) und Pierre Gasly (Toro Rosso) verpassten den Q3-Cut knapp und wurden Elfter und Zwölfter. Charles Leclerc (Sauber) fällt von P13 um fünf Positionen zurück, weil nach dem FT3-Ausrollen sein Getriebe gewechselt werden musste. Und bei Fernando Alonso (McLaren) ging der Poker mit dem härteren Soft-Pirelli im ersten Q2-Versuch nicht auf: Rang 14.

Leclerc hatte schon Q1 maßgeblich geprägt, und zwar zuerst mit einem Ausritt ausgangs der Rindt-Kurve, bei der Teile seines Frontflügels wegbrachen; und dann vor allem mit einem weiteren Fehler in der Schlossgold-Kurve, durch den kurz gelbe Flaggen geschwenkt wurden. Lance Stroll (15./Williams) kam da noch sauber durch und schob sich um 0,007 Sekunden an Stoffel Vandoorne (16./McLaren) vorbei.

Pech hatte aber zum Beispiel Sergio Perez (Force India), der es auf den letzten Drücker ankommen ließ und als 17. ausschied. Ganz hinten stehen Brendon Hartley (Toro Rosso) und Marcus Ericsson (Sauber) in der letzten Reihe. Hartley musste im Gegensatz zu Gasly mit dem alten Frontflügel fahren - war daran aber wegen eines unnötigen Ausritts im Abschlusstraining selbst schuld.

Brendon Hartley, Scuderia Toro Rosso STR13 front wing debris

Brendon Hartley, Scuderia Toro Rosso STR13 front wing debris

Foto: Manuel Goria / Sutton Images

Für das Rennen ist nun Mercedes Favorit, "aber nicht ultraklar", meint 'ORF'-Experte Alexander Wurz: "Sie müssen alles perfekt machen, um Ferrari zu schlagen. Und Ferrari braucht ein bisschen Glück, um zu gewinnen." Niki Lauda sagt: "Der Zeitunterschied ist so gering. Das Rennen morgen wird eine Herausforderung. Wer das gewinnt, kann man heute noch nicht sagen."

Übrigens: Vettel droht nach dem Qualifying möglicherweise ein Nachspiel, weil er Sainz' schnelle Runde kaputt gemacht hat. "Mir wurde nichts gesagt, und im Rückspiegel habe ich niemanden gesehen. Auch nach Kurve 1 nicht - weil wir da anscheinend schon Seite an Seite waren. Ich kann mich nur entschuldigen", sagt Vettel. Sainz nimmt's locker: "Er hat es nicht mit Absicht gemacht."

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