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Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting überraschend verstorben

Charlie Whiting ist am Donnerstagmorgen in Melbourne überraschend verstorben - Todesursache bekannt, Trauer im Formel-1-Fahrerlager groß

Charlie Whiting, Race Director, FIA

Die Formel 1 trägt beim Saisonauftakt in Melbourne (Australien) Trauer. Denn einen Tag vor Trainingsbeginn im Albert Park ist der langjährige FIA-Rennleiter Charlie Whiting überraschend verstorben. Das hat der Automobil-Weltverband am Donnerstagmorgen bestätigt.

"Ich habe mit großer Trauer von Charlies Tod erfahren", erklärt Whitings Chef Jean Todt, der Präsident der FIA. "Ich kenne Charlie seit vielen Jahren. Er war ein großartiger Rennleiter, eine zentrale und unnachahmliche Figur in der Formel 1, die die Moral und den Geist dieses fantastischen Sports verkörpert hat. Die Formel 1 hat mit ihm einen treuen Freund und einen charismatischen Botschafter verloren. Meine Gedanken, die der FIA und der gesamten Motorsportgemeinde sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie, seinen Freunden und allen Fans der Formel 1."

Whiting starb offenbar in der Nacht in seinem Hotelzimmer in Melbourne und wurde am Donnerstagmorgen tot aufgefunden. Schnell machten Gerüchte die Runde, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte. Bis um 11:53 Uhr Ortszeit die offizielle Bestätigung durch die FIA ausgeschickt wurde.Todesursache war eine Lungenembolie.

Whiting wurde 66 Jahre alt und hinterlässt seine zweite Ehefrau Juliette und die Kinder Justin (11) und Charlotte (8). Er spielte gern Golf und hatte ein Faible für guten Rotwein. Seine Laufbahn in der Formel 1 begann er im Jahr 1977 beim legendären Hesketh-Team, wechselte dann unter Teamchef Bernie Ecclestone, einem langjährigen Wegbegleiter, zu Brabham. 1988 stieß er zur FIA, wo er 1997 den verantwortungsvollen Job des Rennleiters übernahm.

 

Außerdem war er seit Jahren als Technischer Delegierter der Formel 1 eine zentrale Figur im Regelprozess und vor allem beim Überwachen der Einhaltung der Regeln. Niemand wusste so viel über die Technik der verschiedenen Formel-1-Autos wie er. Wenn jemand eine Innovation im Graubereich des Reglements entwickelt hatte, war es Whiting, der seine Einschätzung abgab, ob etwas legal ist oder nicht.

Dieses Insiderwissen wollte sich in den 1990er-Jahren der damalige Benetton-Teamchef Flavio Briatore sichern. Er unterbreitete Whiting ein millionenschweres Angebot. Die beiden waren sich schnell einig. Als McLaren-Boss Ron Dennis davon Wind bekam, lief er allerdings Sturm. Die FIA würgte das Thema ab, indem Whiting mit einer stattlichen Gehaltserhöhung langfristig an den Verband gebunden wurde.

Ende 2016 lief sein Vertrag aus, und Gerüchten zufolge wollte Präsident Todt diesen aufgrund der hohen Personalkosten nicht mehr verlängern. Letztendlich einigte man sich doch. Marcin Budkowski und Laurent Mekies, die eigentlich als Whiting-Nachfolger vorgesehen waren, sind inzwischen nicht mehr bei der FIA. Budkowski arbeitet heute für Renault, Mekies für Ferrari.

Unklar ist, wer beim Grand Prix von Australien und in den nächsten Wochen Whitings vielfältige Aufgaben übernehmen wird. Zumindest interimistisch könnte das Scot Elkins sein, der Rennleiter der Formel E und Whitings Stellvertreter in der Formel 1. Elkins ist außerdem COO der Motorsport Safety Foundation. Sein Job wird unter anderem sein, das Rennen zu starten und zu beenden. Aber das ist nur ein Bruchteil davon.

 

Im Paddock ist die Trauer über Whitings Tod groß. "Ich kannte Charlie mein ganzes Motorsport-Leben lang", sagt etwa Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn. "Wir haben als Mechaniker zusammengearbeitet, wurden Freunde und haben auf Rennstrecken weltweit viel Zeit zusammen verbracht." Er sei "am Boden zerstört" und spricht von einem "großen Verlust", nicht nur auf persönlicher Ebene.

Günther Steiner erklärt, dass es das Haas-Team ohne die Ratschläge Whitings heute nicht geben würde. Er konnte die Nachricht gar nicht glauben, als er sie erhielt. Für Christian Horner war Whiting "der Schiedsrichter und die Stimme der Vernunft" in der Formel 1: "Ein Mann mit größter Integrität, der eine schwierige Aufgabe sehr ausgewogen ausgeübt hat. Und im Herzen war Charlie immer ein Racer."

Auch Toto Wolff schließt sich der Kondolenz an. Der Mercedes-Teamchef sagt: "Charlie war ein Eckpfeiler unserer Formel-1-Familie. Ausgewogen in seiner Herangehensweise, raffiniert in seinem Verständnis der Dinge und immer mit den Interessen der Formel 1 im Herzen. Er war ein fantastischer Botschafter unseres Sports und ein Behüter seiner Interessen. Jeder, der das Glück hatte, ihn zu kennen, wird sein Lächeln und seinen Sinn für Humor vermissen."

"Charlie", sagt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto, "war ein Vollprofi. Er hatte extrem viel Wissen, war aber darüber hinaus auch ein wunderbarer Mensch, der jeden immer mit Respekt behandelt hat. Als rastloser und aufgeklärter Motorsport-Experte hatte er maßgeblichen Anteil daran, dass die Formel 1 sicherer und besser geworden ist. Wir haben einen Freund verloren und werden ihn sehr vermissen."

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