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Formel 1 Silverstone 2018: So knapp war Hamiltons Pole im Qualifying!

Kimi Räikkönen hatte die Pole-Position vor Augen, verschenkte sie aber in Kurve 16 - Sebastian Vettel trotz Beschwerden nur knapp von Lewis Hamilton geschlagen

Pole sitter Lewis Hamilton, Mercedes-AMG F1 W09 celebrates in parc ferme

Pole sitter Lewis Hamilton, Mercedes-AMG F1 W09 celebrates in parc ferme

Manuel Goria / Motorsport Images

Drei Autos innerhalb von 0,1 Sekunden: Das Qualifying zum Grand Prix von Großbritannien in Silverstone war die erwartet spannende Angelegenheit zwischen Mercedes und Ferrari. Und am Ende stand der Richtige vorne, zumindest aus Sicht der englischen Fans: Lokalmatador Lewis Hamilton (Mercedes) fuhr auf seiner Heimstrecke zum fünften Mal in den letzten sechs Jahren auf Pole-Position!

Der Tausendstel-Krimi in Zahlen:

Am Ende waren es 0,044 Sekunden Vorsprung auf Sebastian Vettel, die den Unterschied machten, und auch Kimi Räikkönen (+0,098) war beim dramatischen Showdown in Schlagdistanz. Der "Iceman" war im ersten Sektor um 0,008 und im dritten um 0,076 Sekunden schneller als Hamilton, verlor aber im Mittelsektor mehr als zwei Zehntelsekunden.

"Ich hatte alles in der Hand für die Pole, aber dann habe ich in Kurve 16 die Vorderräder blockiert", ärgert er sich. Bei Vettel blieben die Chancen eher in Kurve 13 liegen, aber der Deutsche ist froh, im Qualifying überhaupt dabei gewesen zu sein. Ein fettes Pflaster am Hals zeugt davon, dass er körperlich angeschlagen war.

Sebastian Vettel, Ferrari, congratulates Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, after qualifying

Sebastian Vettel, Ferrari, congratulates Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, after qualifying

Foto: Steven Tee / LAT Images

"Heute Morgen war ich nicht sicher, ob ich das Qualifying fahren kann", verrät Vettel, der im Abschlusstraining auf die Qualifying-Simulation verzichtet hatte, weil er plötzlich mit Nackenbeschwerden zu kämpfen hatte. Über Mittag ließ er sich von seinem Physiotherapeuten behandeln, sodass er im Kampf um die Pole nicht entscheidend beeinträchtigt war.

Valtteri Bottas verlor die drei Zehntelsekunden, die ihm fehlten, um Hamilton die Pole streitig zu machen, genau wie Räikkönen in Kurve 16. Sagt er zumindest: "Dort habe ich ein paar Zehntel liegen gelassen." Das ist freilich nicht die ganze Wahrheit: Schon nach der zweiten Zwischenzeit lag Bottas 0,154 Sekunden hinter Hamilton und lag damit nur auf Kurs zu Platz vier.

Teamchef Toto Wolff sagt dementsprechend die halbe Wahrheit, wenn er analysiert: "Valtteri hat in den letzten zwei Kurven zweieinhalb Zehntel verloren. Und der dritte Platz wäre für den Rennstart wichtig gewesen." Generell hatte sich Mercedes in Silverstone "ein bisschen mehr Marge" erhofft. Insbesondere, weil die dünneren Reifen-Laufflächen dem W09 eigentlich liegen sollten.

Aber es war nicht die lockere Pole, auf die Hamilton insgeheim gehofft hatte. Wie sehr er sein Auto ausquetschen musste, zeigte sich bereits in Q1 und Q2, als er jeweils neben der Strecke war. Und als er sich dann endlich feiern lassen konnte, war er emotional so aufgewühlt, dass er neben seinem Silberpfeil auf die Knie sackte.

"Diese Fans sind die besten", sagte er mit fast gebrochener Stimme. "Ich habe alles gegeben, was ich hatte. Es war so eng mit den Ferraris. Die haben in Q3 noch was rausgeholt. Ich habe nur gebetet, dass ich es schaffe." Auf die Frage von Interviewer Martin Brundle, wo er in der letzten Runde den Unterschied gemacht habe, entgegnete er nur: "Ich kann mich gar nicht mehr erinnern ..."

Max Verstappen, Red Bull Racing RB14

Max Verstappen, Red Bull Racing RB14

Foto: Manuel Goria / Sutton Images

Keine Rolle spielte diesmal das Red-Bull-Team. Bei Daniel Ricciardo ist das begründbar: In den Kurven 4 bis 6 funktionierte sein DRS nicht. "Hat schon ein paar Zehntel gekostet, hätte aber nicht die Welt geändert", gibt er zu. Denn Ricciardo landete auf dem sechsten Platz, 1,207 Sekunden hinter Polesetter Hamilton und 0,415 Sekunden hinter Teamkollege Max Verstappen.

Teamchef Christian Horner hatte schon vor der Q3-Entscheidung befürchtet: "Wenn wir auf eine Sekunde ranfahren können, dann haben wir einen guten Job gemacht. Unser Fokus liegt sehr auf dem Rennen morgen." Denn für das wittert er eine Chance: "Wenn man sich diese Temperaturen ansieht, dann könnte das strategisch mit den Reifen ein interessantes Rennen werden.

"Immerhin ist es Ricciardo diesmal gelungen, keinen Haas durchschlüpfen zu lassen, auch wenn es erneut denkbar knapp war. Kevin Magnussen (7./+1,352) fehlten nur 0,145 Sekunden auf die dritte Startreihe. Der Däne landete vor seinem Teamkollegen Romain Grosjean (+1,563), Esteban Ocon (Force India/+2,302) und Sauber-Wunderkind Charles Leclerc (keine Zeit) in den Top 10.

Kevin Magnussen, Haas F1 Team VF-18

Kevin Magnussen, Haas F1 Team VF-18

Foto: Simon Galloway / Sutton Images

Nico Hülkenberg (Renault) kann auch mit P11 ganz gut leben: "Auf den habe ich ein bisschen spekuliert, weil uns das ein bisschen Flexibilität und Freiheit für morgen gibt", sagt er und bilanziert: "Wir haben das ganze Wochenende schon Schwierigkeiten gehabt, und heute Morgen sogar ganz gravierende. Das haben wir gut gerettet."

Im Qualifying-Stallduell gegen Carlos Sainz führt der Deutsche jetzt mit 7:3 - und das, obwohl Sainz in den Trainings wesentlich besser mit dem Renault zurechtkam. Aber als es in Q2 um die Entscheidung ging, konnte sich von den fünf Fahrern, die auf den Wackelpositionen lagen, nur noch einer verbessern - und Pierre Gasly (Toro Rosso) schob sich auch nur von P15 auf P14.

Sainz hatte es diesmal schon in Q1 erwischt, was sicher nicht seinen Möglichkeiten entspricht. Aber er wurde von Magnussen irritiert, und so verlor er im ersten Sektor die entscheidenden 57 Tausendstelsekunden, die am Ende auf Gasly fehlten. Bereits ein Klassiker die Einschätzung von Fernando Alonso (13.): Es war wieder einmal sein bestes Qualifying der Saison.

Sergey Sirotkin, Williams FW41, in the gravel

Sergey Sirotkin, Williams FW41, in the gravel

Foto: Sam Bloxham / LAT Images

Ein echtes Fiasko erlitt indes das Williams-Team, und das ausgerechnet beim einzigen Saisonrennen vor den Augen von Frank Williams. Zuerst flog Lance Stroll bei Brooklands ab und bohrte sich im Kies fest, wenig später stand auch Sergei Sirotkin neben der Strecke. Am Ende wurden sie Vorletzter und Letzter - nur vor Brendon Hartley (Toro Rosso), der nach seinem FT3-Crash gar nicht antreten konnte.

Das Auto sei "sehr plötzlich" ausgebrochen, seufzt Stroll - und verwendet Worte wie "geschockt" und "seltsam", um die Situation zu umschreiben. Williams-Berater Alexander Wurz hat einen Verdacht: "Ich glaube, dass es ein kurzer Strömungsabriss war, und dass es Stroll deswegen das Heck verschlagen hat." Wahrscheinlich wegen eines DRS-Fehlers, wie sich inzwischen herausgestellt hat.

Sebastian Vettel, Ferrari, and Kimi Raikkonen, Ferrari, celebrate after qualifying

Sebastian Vettel, Ferrari, and Kimi Raikkonen, Ferrari, celebrate after qualifying

Foto: Glenn Dunbar / LAT Images

Für das Rennen wird ein Duell zwischen Hamilton und Vettel erwartet, auch wenn sich Red Bull weiterhin Außenseiterchancen ausrechnet: "Morgen wird es heißer. Ich bin wirklich optimistisch, dass es kein langweiliges Einstopprennen wird", vermutet Ricciardo. Und Mercedes-Teamchef Wolff weiß: "Es muss schon alles Glück der Welt zusammenkommen, damit wir vorne bleiben."

Was Wolff damit meint: Nach dem Start und der Arena geht's erstmal in eine Hochgeschwindigkeitspassage bis Brooklands. Und selbst wenn Hamilton den Start gewinnen sollte, könnte er wegen des Windschattens von den Ferraris überholt werden. Denn die - und das ist in Silverstone neu - scheinen mehr Geradeaus-Performance zu haben als Mercedes.

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