Formel-1-Teamchefs erneuern scharfe Kritik am neuen Qualifyingformat
Von „so kann es nicht weitergehen“ über „schrecklich“ bis hin zu „wir müssen etwas ändern“: Die Teamchefs der Formel 1 äußern sich auch nach dem zweiten Qualifying der Saison 2016 abfällig über das neue Format.
Foto: : XPB Images
Denn auch in Bahrain blieb aus, was der neue Modus mit Ausscheidungsfahren eigentlich bringen sollte: Spannung und reichlich Fahrbetrieb.
Bildergalerie: Formel 1 in Bahrain
Meist standen die Piloten, die jeweils von der Countdown-Uhr angezählt wurden, nämlich bereits wieder an der Box und versuchten gar nicht erst, ihre Rundenzeit zu verbessern.
„Das war aber keine große Überraschung“, sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Dergleichen hatte sich schließlich schon beim Auftakt der Formel-1-Saison 2016 in Melbourne zugetragen.
Keine Reifen, kein Fahrbetrieb
„Am Anfang jeder Einheit ist viel los, aber dann tröpfelt es einfach vor sich hin, man braucht seine Reifen auf und kann dann erst recht nicht mehr kontern“, sagt Horner.
Und das ist auch, was Williams-Teamchefin Claire Williams kritisiert: „Das große Problem ist, dass wir nicht genug Reifen haben, um ein solches Qualifyingformat sinnvoll umzusetzen.“
„Wären unsere Piloten in Q2 nicht noch einmal gefahren, weil wir einen Satz Reifen übrig hatten, dann hätten wir vier Minuten lang überhaupt kein Auto auf der Strecke gehabt.“ Für sie stehe daher fest: „Wir müssen etwas ändern.“
„Jetzt haben wir zweifelsfrei bewiesen, dass das nicht der richtige Weg ist.“ - Christian Horner
Mercedes-Sportchef Toto Wolff bezeichnet das zweite Qualifying des Jahres ebenso als „schrecklich“ und fügt hinzu: „Wir müssen die Sache einfacher machen und nicht noch verkomplizieren. Wir haben schließlich eine Verantwortung gegenüber dem Zuschauer.“
Die Rufe nach dem 2015er-Format werden lauter
Und deshalb spricht sich Wolff für eine Rückkehr zum bisherigen Qualifyingmodus aus, der bis 2015 genutzt wurde. „Lasst uns darüber nachdenken, ob wir dieses Format verbessern können. Und wenn ja, dann sollten wir es 2017 in die Tat umsetzen“, sagt Wolff.
Horner stimmt zu. Auch er will zurück zu den alten Regeln. Er meint: „Was wir hatten, hat funktioniert. Und wenn etwas nicht kaputt ist, sollte man auch nicht daran herumbasteln.“
Bleibt nur abzuwarten, was die Formel-1-Verantwortlichen am Sonntag entscheiden. Zum Krisentreffen kommen neben Bernie Ecclestone auch der Präsident des Automobil-Weltverbands (FIA), Jean Todt, sowie die Teamvertreter zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beratschlagen.
Mit Informationen von Adam Cooper
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