
Formel-1-Technik mit Giorgio Piola
Formel-1-Technik 2022: Wie Mercedes gegen das Porpoising kämpft
Mercedes gehört zu den Teams, die die größten Probleme mit Porpoising haben - Am letzten Testtag in Bahrain hat man daher zu einer radikalen Maßnahme gegriffen

Wie groß sind die Probleme bei Mercedes vor der Formel-1-Saison 2022 wirklich? Während Lewis Hamilton im Rahmen des Wintertests in Bahrain erklärte, dass die Silberpfeile aktuell kein Siegkandidat seien, kaufen ihm Carlos Sainz und Max Verstappen diese Aussagen nicht ab.
Fakt ist auf jeden Fall, dass der W13 aktuell nicht so ruhig auf der Strecke liegt, wie Mercedes das gerne hätte. Neben heftigem Porpoising war außerdem zu beobachten, dass Hamilton und sein neuer Teamkollege George Russell immer wieder mit Übersteuern zu kämpfen hatten.
Offiziell hat Mercedes keine detaillierte Erklärung zu seinen Problemen abgegeben. Allerdings geben einige Modifikationen am Samstag einen Anhaltspunkt, wo genau es beim neuen Silberpfeil noch hapern könnte. So wurde unter anderem ein Teil des Unterbodens komplett entfernt.
Nach Bahrain brachte Mercedes einen neuen Unterboden mit Foto: Giorgio Piola
Davon erhoffte sich Mercedes, den Luftstrom an dieser Stelle besser nachvollziehen zu können. Letztendlich geht es bei dem radikalen Experiment darum, das Porpoising-Problem zu lösen, ohne die Fahrhöhe so sehr erhöhen zu müssen, dass darunter der maximale Abtrieb leidet.
Um dieses Ziel zu erreichen und das Auto ins richtige Fenster zu bekommen, hat Mercedes den Unterboden getrimmt, angepasst und sogar neue Details hinzugefügt. In Bahrain war der komplette Unterboden Teil eines neues Pakets, das auch die radikalen Seitenkästen beinhaltete.
Die Unterböden bei Ferrari und McLaren Foto: Giorgio Piola
Mercedes sah sich gezwungen, eine Metalstrebe einzusetzen, die den kompletten Unterboden davon abhalten soll, sich zu sehr zu verbiegen (blauer Pfeil). Ferrari setzt zwar ebenfalls auf eine solche Strebe, allerdings stützt diese dort lediglich den hinteren Teil des Unterbodens.
Bei den letzten Runs der Testfahrten fuhr Mercedes außerdem mit etwas mehr Frontflügel, um die Balance des Autos nach vorne zu bringen. Das schien dabei zu helfen, das Untersteuern in den Griff zu bekommen und auch das Heck etwas anzuheben, was auch gegen das Porpoising helfen könnte.
Weitere Co-Autoren: Ruben Zimmermann. Mit Bildmaterial von Giorgio Piola.
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