Formel-1-Technik: Das Aufhängungsdesign der Topteams
Mit der Zeit gleicht sich alles an? Von wegen! In diesem Technikfeature zeigen wir, dass die Topteams bei ihrer Aufhängung ganz unterschiedliche Wege gehen
Foto: : Giorgio Piola
Formel-1-Technik mit Giorgio Piola
Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!
Je länger ein Reglement Bestand hat, umso mehr gleichen sich die technischen Lösungen der Teams. So lautet eine populäre Motorsport-Weisheit. Dass aber in solchen Weisheiten nicht nur Wahrheit steckt, das zeigen die Fahrzeuge für die Formel-1-Saison 2020. Denn unser Technikvergleich zeigt: Die Topteams gehen sehr wohl unterschiedliche Wege!
Unsere Formel-1-Technikexperten Giorgio Piola und Matthew Somerfield haben sich den Mercedes W11, den Ferrari SF1000 und den Red Bull RB16 genau angesehen und jeweils auch die Vorgängerfahrzeuge analysiert. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Lenkungsgeometrie, der Aufhängung und der Federung der Rennautos.
Piola und Somerfield erklären die Vorzüge der jeweiligen Lösung und zeigen auf, weshalb die Teams bei ihrer Entwicklung derart unterschiedlich vorgegangen sind.
Mercedes W11
Alle Formel-1-Teams nutzen Zusatzsysteme bei der Aufhängung, um eine möglichst effektive aerodynamische Plattform zu haben. Mercedes hat sich seit seinem Wiedereinstieg in die Formel 1 im Jahr 2010 aber als besonders innovativ erwiesen.
Im Vergleich zum Vorjahresauto W10 hat sich gerade am Schott in der Frontpartie des Fahrzeugs einiges verändert. Natürlich: Mercedes musste diesen Autobereich modifizieren, um die neue zweiaxiale Lenkung (DAS) zu integrieren.
Unser Video zeigt: Die Lenkungskomponenten im Mercedes waren vorher schon etwas größer als bei der Konkurrenz. Durch das Zusatzsystem DAS ist die Lenkung noch einmal größer und schwerer geworden. Bedeutet: DAS muss ein wesentlicher Zugewinn für den W11 darstellen, um die Kompromisse beim Einbau ins Auto zu rechtfertigen.
Ferrari SF1000
Bei der Gestaltung der Frontpartie war Ferrari weniger innovativ als Mercedes und Red Bull. Stattdessen setzt man beim italienischen Traditionsteam auf eine Fortsetzung der bisherigen Designrichtung und eine logische Weiterentwicklung. Damit verhindert man natürlich auch, einen Fehlgriff zu tätigen.
Die Vorderradaufhängung jedenfalls scheint Ferrari zufrieden zu stimmen. In den vergangenen Saisons wurden hier nur wenige Änderungen umgesetzt. Der Rennstall beschäftigte sich deutlich mehr mit anderen Bereichen seines Fahrzeugs.
Red Bull RB16
"Einfach mehr wagen." Das scheint das Motto von Red Bull in der Saison 2020 zu sein. Denn das Team zeigt sich technisch sehr innovativ.
So hat man am RB16 die komplette Vorderradaufhängung etwas nach hinten versetzt, um die Spurstange (2) noch effizienter mit dem unteren Querlenker (3) zu kombinieren.
Apropos Querlenker: Der untere Querlenker ist Teil eines komplexen Aufbaus. Der vordere Abschnitt (1) besteht dabei aus einem Stück, das mitten durch das Chassis hindurchgeführt wird - und setzt damit nicht links und rechts nur am Chassis an.
Red Bull Racing RB16
Foto: Giorgio Piola
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