Formel-1-Technik: Ferraris einzigartiger Kupplungsmechanismus
Ferrari ist bislang das einzige Formel-1-Team, das auf die Vorgabe für ein Lenkrad mit nur einer Kupplungswippe direkt reagiert hat: Video-Analyse des Lenkrads im SF16-H.
Foto: : Giorgio Piola
Formel-1-Technik mit Giorgio Piola
Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!
Um die Verantwortung beim Start eines Formel-1-Rennens wieder mehr auf den Fahrer zu übertragen, gab die FIA Im vergangenen Jahr eine technische Direktive heraus. Inhalt dieser Vorschrift war, dass die Kupplung in der Saison 2016 nur noch von einer Hand bedient werden darf.
Die Folge waren einige interessante Starts in dieser Saison, wobei Ferrari meist den besten Eindruck hinterließ.
Die Philosophie in Maranello war es, das Design des Lenkrads unmittelbar zu verändern. Überflüssige Hebel wurden entfernt. Stattdessen wurde ein Lenkrad geschaffen, das besser auf die neuen Vorgaben zugeschnitten ist.
So hat man bei Ferrari den komplexen Mechanismus, bestehend aus vier Kupplungshebeln hinter dem Lenkrad, durch eine einzige Kupplungswippe ersetzt. Der Kupplungshebel als solcher ist nun deutlich länger. Somit haben Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen die Möglichkeit, die Kupplung wesentlich feinfühliger zu kontrollieren.
Unsere 3D-Animation zeigt die Veränderungen, die Ferrari für die Saison 2016 vorgenommen hat, im Detail. Gleichzeitig werden die Unterschiede zwischen Vettel und Räikkönen deutlich.
Natürlich werden andere Teams über kurz oder lang nachziehen, indem sie nicht nur gemäß dem Vorbild Ferrari das Lenkrad verändern, sondern auch das gesamte Kupplungssystem überarbeiten. In diesem Zusammenhang hat man bei Mercedes bereits um Unterstützung von Daimler angefragt.
Um zu verdeutlichen, wie stark sich das Ferrari-Lenkrad von anderen abhebt, sei erwähnt, dass das Lenkrad im Mercedes von Nico Rosberg unterhalb der Schaltwippe nach wie vor eine Zwillings-Kupplungswippe aufweist.
Allerdings dürfte bei Mercedes gemäß Vorgabe der FIA nur einer der beiden Hebel für die Kupplung zuständig sein. Den zweiten Hebel haben die Ingenieure aller Wahrscheinlichkeit nach deaktiviert, um zu verhindern, dass er in der Stresssituation eines Rennstarts versehentlich vom Fahrer betätigt wird.
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