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Formel-1-Technik: Was ist neu am McLaren-Renault MCL33?

Unsere Formel-1-Experten Giorgio Piola und Matthew Somerfield inspizieren und analysieren den neuen McLaren-Renault MCL33 von Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne

McLaren MCL33 halo detail

McLaren MCL33 halo detail

McLaren

Formel-1-Technik mit Giorgio Piola

Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!

McLaren steht vor einem Neuanfang. Nach etlichen Pleiten, Pech und Pannen in der Zusammenarbeit mit Honda müssen nach dem Wechsel zu Renault endlich wieder Ergebnisse her. Doch kann der neue MCL33, den das britische Formel-1-Traditionsteam nun vorgestellt hat, die hohen Erwartungen erfüllen? Unsere Experten Giorgio Piola und Matthew Somerfield haben den McLaren-Neuwagen für die Formel-1-Saison 2018 und dessen Neuerungen analysiert.

Das wichtigste Merkmal des MCL33 im Vergleich zu seinem Vorgänger MCL32 ist freilich der Antriebsstrang. Zuletzt schienen vor allem die vergleichsweise schwachen Honda-Motoren die Achillesferse der McLaren-Boliden zu sein. Und ein Wechsel des Motorenpartners ist nicht ohne: McLaren musste den kompletten Heckbereich seines Fahrzeugs von Grund auf neu entwickeln. Dies gilt sowohl für die mechanischen als auch für die aerodynamischen Komponenten des Autos.

2014 stieß der frühere Red-Bull-Aerodynamiker Peter Prodromou zu McLaren. Mit ihm kehrte eine neue Designphilosophie ein. Inzwischen setzt nämlich auch McLaren auf ein ebenso steil angestelltes Fahrzeug wie Red Bull. Und einige aerodynamische Ansätze erinnern nicht zufällig an Lösungen, wie sie auch beim österreichisch-britischen Konkurrenten verwendet werden.

In der Formel-1-Saison 2017 war an den jeweiligen Autos noch eine gewisse "Design-Verwandtschaft" zu erkennen. Nun allerdings gehen McLaren und Red Bull deutlich unterschiedliche Wege. Die DNS jedes Teams hat ihren Beitrag zur finalen Gestaltung des Formel-1-Rennwagens beigetragen.

Im Fall von McLaren ist dies zum Beispiel am Frontflügel ersichtlich. Auf der Außenseite, unmittelbar vor der seitlichen Endplatte, wurden zahlreiche Einschnitte und Kanten eingebaut. Sie dienen dazu, den Luftstrom über den Frontflügel noch gezielter auf die aerodynamisch sensiblen Komponenten weiter hinten am Fahrzeug zu leiten.

 

McLaren MCL33 front wing detail

Der vorgestellte Frontflügel weist insgesamt aber große Ähnlichkeiten zum Frontflügel aus der Formel 1 2017 auf und wird wahrscheinlich bereits beim Wintertest in Barcelona durch ein neues Modell ersetzt werden. Zweifelsohne aber stellt die 2017er-Variante eine solide Grundlage für den Beginn der Weiterentwicklung auf der Rennstrecke dar.

Unmittelbar vor den Seitenkästen wurde viel Designarbeit investiert, um die Ansätze von 2017 zu verfeinern. So ist der Splitter, auf dem auch die seitlichen Windabweiser angebracht sind, nun mit etlichen Einschnitten versehen (1). Auch der Unterboden wurde in diesem Bereich neu gestaltet und vergrößert (2). Vor den eigentlichen Windabweisern hat McLaren kleinere Vorflügel installiert (3), weiter hinten wurden einige zusätzliche Luftleitbleche im Miniaturformat eingebaut (4). Alles, um die Luftführung vor den Seitenkästen zu optimieren.

 

McLaren MCL33

Insgesamt muten diese Neuerungen wenig aggressiv an. Das ist auch verständlich: McLaren hat im Winter den Motorenpartner gewechselt. Deshalb wird es dem Team bei den Tests vor Saisonbeginn vorrangig darum gehen, erste Daten zu sammeln und Kilometer abzuspulen. Es gilt, ein generelles Verständnis des Neuwagens in seiner neuen Konfiguration mit Renault aufzubauen. Und so versteht sich der MCL33 in vielen Belangen als logische Weiterentwicklung des MCL32, dessen Potenzial aufgrund des Honda-Antriebs womöglich nicht voll entfaltet wurde. Der MCL33 ist allerdings kein MCL32, dem einfach nur ein Renault-Motor ins Heck gesetzt wurde. Einige clevere Lösungen zeigen klar auf, dass sich der MCL33 sehr wohl vom Vorjahreswagen unterscheidet.

2017 haben sämtliche Formel-1-Teams mit Toleranzwerten bei ihren Aufhängungen gearbeitet, denn die dort wirkenden Kräfte hatten von 2016 auf 2017 durch das neue Reglement mit größeren und schwereren Pirelli-Reifen entscheidend zugenommen. Für die Formel-1-Saison 2018 wurde daher in erster Linie auf eine Gewichtsersparnis hingearbeitet. Die Aufhängungen wirken daher schlanker und noch filigraner.

 

McLaren MCL33 rear suspension detail

Am Heck des Fahrzeugs von McLaren ist allerdings ein Novum zu erkennen: Das Team hat die Ansetzpunkte des oberen Querlenkers an der Hinterachse verändert und der gesamten Struktur eine neue Form verpasst, diese noch dazu deutlich angehoben. Das Ziel dieser Maßnahmen liegt auf der Hand: Die gesamte Aufhängung soll aerodynamisch möglichst effizient gestaltet sein.

An den Seitenkästen, die von anderen Teams emsig umgebaut wurden, hat sich indes nicht sehr viel getan. McLaren setzt dort auf eine Fortführung des bisherigen Designs und ist damit einer der wenigen Rennställe, die sich nicht von der Ferrari-Lösung 2017 haben inspirieren lassen. Vielleicht, weil größere Änderungen in diesem Bereich als zu großes Störfeuer empfunden wurden – zumal der MCL33 ja schon einen komplett neuen Antriebsstrang unter seiner Motorhaube weiß.

Die Seitenkästen von McLaren sind außerdem ohnehin schon so schlank wie möglich. Die seitliche Crash-Struktur ist hoch angebracht, unten ist ein aggressiver Einschnitt der Seitenkästen zu erkennen. Die Kühlöffnung vorn ist betont kompakt gehalten. Die weitere Form der Seitenkästen orientiert sich am Renault-Antriebsstrang und dessen zusätzlichen Aggregaten. Den Abschluss bildet das bekannte Cola-Flaschen-Heck.

 

McLaren MCL33 sidepods detail

An der Schulter der Seitenkästen sind versetzt eingebaute Luftleitelemente zu sehen (5). Sie sind parallel zu den Finnen installiert, die McLaren bereits 2017 am Auto hatte. Zwischen diesen aerodynamischen Hilfsflächen und dem Cockpit ist zudem ein waagrechtes Luftleitblech verbaut (6). All dies dient dazu, den Luftstrom gezielt über den Seitenkasten zum Heck des Fahrzeugs zu leiten.

Seitlich der Seitenkästen sind zwei sehr lange Einschnitte im Unterboden (7) zu erkennen, die fast über die komplette Länge reichen.

Insgesamt entsteht der Eindruck, dass der MCL33 das Auto ist, das sich optisch am wenigsten von seinem Vorgängermodell unterscheidet. Unter der Haube aber ist vieles neu, allen voran natürlich der Renault-Antriebsstrang. Und das McLaren-Chassis galt schon 2017 als sehr gut.

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