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Für den Fall der Fälle: Welche Formel-1-Ersatzfahrer bereitstehen

Wer bei welchem Team als Ersatzfahrer einsteigen würde, sollte ein Formel-1-Stammfahrer in der Corona-bedingt verkürzten Saison 2020 kurzfristig ausfallen

"Wenn sich ein Fahrer infiziert, dann stehen Ersatzfahrer bereit. Es ist einfach so, wie wenn ein Fahrer eine Lebensmittelvergiftung bekommt oder sonst etwas Unerwartetes auftritt." Das sind die Gedanken von Formel-1-Chef Chase Carey zu einer möglichen Coronavirus-Infektion eines Grand-Prix-Fahrers und wie die Teams damit umgehen könnten.

Aber hat wirklich jeder Formel-1-Rennstall explizit einen Ersatzfahrer nominiert? Wer würde im Zweifelsfall das Auto eines Stammfahrers übernehmen? Und was, wenn gleich mehrere Fahrer auf einmal ausfallen sollten?

Vor allem Renault sollte sich dringend mit diesen Fragen auseinandersetzen. Denn: Das französisch-britische Werksteam hat bislang keinen Ersatzfahrer vorgestellt und die eigenen Nachwuchsfahrer verfügen noch nicht über eine Formel-1-Superlizenz. Sie könnten also nicht kurzfristig einspringen.

Comeback-Chance für Nico Hülkenberg?

Renault-Teamchef Cyril Abiteboul ist sich der Problematik bewusst und sagt: "Wir schauen uns diverse Optionen an und werden unsere Pläne noch im Verlauf des Monats vorstellen."

Theoretisch denkbar wäre eine Verpflichtung von Nico Hülkenberg in der Rolle des Renault-Ersatzmanns, zumal der Deutsche bis 2019 für das Team gefahren ist. Die Frage ist nur, ob Hülkenberg just bei dem Rennstall aushelfen wollen würde, der ihn vergangenes Jahr vor die Türe gesetzt und damit aus der Formel 1 gedrängt hat.

Update: Kurz vor dem verspäteten Saisonstart in Spielberg hat Renault angekündigt, mit Sergei Sirotkin als Ersatzfahrer weiterzuarbeiten. Der Russe hatte diese Funktion bereits im Vorjahr inne. Er wird bei allen Formel-1-Rennen dieser Saison vor Ort sein.

Nico Hülkenberg fuhr bis 2019 für Renault

Nico Hülkenberg fuhr bis 2019 für Renault

Foto: Jerry Andre / Motorsport Images

Bei McLaren und Racing Point ist die Sachlage anders: Beide Teams haben Verträge mit Mercedes abgeschlossen, die auch die Ersatzfahrer-Situation klären. Denn bei Bedarf könnten die Mercedes-Kundenteams auf die Mercedes-Männer Esteban Gutierrez und Stoffel Vandoorne zurückgreifen. Racing Point hätte hierbei allerdings Vorrang.

Bei welchem Team sich Ferrari bedienen würde

Gutierrez und Vandoorne stehen natürlich primär bereit, um bei Mercedes entweder Valtteri Bottas oder Lewis Hamilton zu vertreten. Doch auch andere Teams leisten sich dezidierte Ersatzfahrer: Sergio Sette Camara käme bei AlphaTauri und Red Bull zum Einsatz, wobei im Zweifel Pierre Gasly und Daniil Kwjat in das A-Team aufrücken könnten; bei Williams ist der bisherige Renault-Tester Jack Aitken der neue Reservist.

Wieder anders ist die Situation bei Ferrari geregelt: Für den Fall eines Ausfalls der Stammfahrer Charles Leclerc oder Sebastian Vettel müsste Alfa Romeo auf Ferrari-Junior Antonio Giovinazzi verzichten. Giovinazzi ist einerseits Alfa-Stammfahrer, andererseits Ferrari-Ersatzfahrer.

Bei Alfa Romeo würde dann Testfahrer Robert Kubica im Auto sitzen, eventuell auch IndyCar-Fahrer Marcus Ericsson, der bereits vergangenes Jahr die Rolle des dritten Fahrers im Rennstall aus der Schweiz innehatte. Und: Mick Schumacher hat zumindest bereits einmal für Alfa Romeo (und für Ferrari) getestet.

Ersatzfahrer muss nicht Ersatzfahrer sein

Das andere Ferrari-Kundenteam, Haas, hat sogar gleich zwei Nachwuchsfahrer unter Vertrag, die beide einspringen könnten: Louis Deletraz und Weltmeister-Enkel Pietro Fittipaldi.

So weit die Theorie. Was im Ernstfall passieren würde, das lässt sich kaum vorhersagen. Möglich ist vieles, wie zum Beispiel Ferrari-Testfahrer Luca Badoer einst erfahren musste: Nach dem Beinbruch von Michael Schumacher 1999 in Silverstone durfte eben nicht Ersatzmann Badoer ins Auto steigen, sondern Ferrari holte mit Mika Salo einen externen Fahrer dazu.

Erschwerend kommt in der Coronakrise hinzu: Aufgrund möglicher Reisebeschränkungen reduziert sich die Auswahl potenzieller Ersatzfahrer vielleicht auf die Fahrer, die ohnehin bereits vor Ort sind oder unkompliziert und vor allem kurzfristig anreisen könnten.

Die Formel 1 setzt darüber hinaus einen negativen Coronavirus-Test voraus, dass ein Fahrer (oder ein anderer Mitarbeiter eines Teams) überhaupt zum Grand-Prix-Tross stoßen kann.

Das sind Gründe, die zum Beispiel dazu führen könnten, dass die Teams ihre Ersatzleute nicht im Werk Simulatorarbeit verrichten lassen, sondern lieber gleich mit an die Strecke nehmen. Um das Risiko zu minimieren, am Ende ohne eigenen Ersatzfahrer dazustehen.

Mit Bildmaterial von LAT.

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