Für Macao-Sieg: Wie Sato seine Formel-1-Karriere aufs Spiel setzte
Gegen den Willen von Eddie Jordan wollte Takuma Sato 2001 unbedingt am Macao-Grand-Prix teilnehmen und setzte dafür sogar seinen Formel-1-Vertrag aufs Spiel
Um den prestigeträchtigen Macao-Grand-Prix zu gewinnen, setzte Takuma Sato einst sogar seine ganze Formel-1-Karriere aufs Spiel. Nachdem er das Rennen im Jahr 2000 souverän anführte, bevor er mit einem Unfall ausschied, wollte er 2001 als amtierender Meister der Britischen Formel 3 einen weiteren Anlauf unternehmen. Das Problem: Eddie Jordan war dagegen.
"Als wahrer Formel-3-Champion musst du an Macao teilnehmen. Du musst der Beste der Besten sein", betont Sato im Podcast 'Beyond the Grid' die Bedeutung des Formel-3-Rennens. Denn das hatten zuvor auch Größen wie Ayrton Senna, Michael Schumacher oder David Coulthard gewonnen.
Sato hatte für die kommende Saison jedoch bereits einen Vertrag als Formel-1-Fahrer bei Jordan unterschrieben - und Teamchef Eddie Jordan wollte nicht, dass sein Fahrer auf dem Guia Circuit antritt. "Eddie sagte: 'Taku, du gehst nicht nach Macao. Du wirst alles verlieren, aber nichts gewinnen. Jeder einzelne Fahrer wird dich besiegen wollen, weil du jetzt ein Formel-1-Fahrer sein wirst. Warum solltest du das machen?'"
Doch der Japaner erklärte seinem zukünftigen Chef, wie wichtig das Rennen für ihn sei. "Es gibt so viel Druck und man muss Erfolg haben. Wenn ich mich nicht unter Druck messen kann, dann hätte ich auch keinen Erfolg in der Formel 1", meint Sato und setzte dem Iren sogar die Pistole auf die Brust.
"Ich habe dann zu Eddie gesagt: 'Ich möchte wirklich gehen. Ich muss gehen. Wenn du mich nicht nach Macao lässt, dann fahre ich nicht für dich.' So entschlossen war ich", erinnert sich Sato. Das heißt, er hätte sich im Notfall für das Rennen die Formel-1-Chance verbaut.
Doch der Teamchef lenkte ein: "Eddie sagte: 'Okay, dann geh. Aber du musst gewinnen!' Jetzt war der Druck natürlich 100 Mal so hoch", so Sato. Und tatsächlich: Der Japaner holte den Sieg und konnte im nächsten Jahr Formel 1 fahren. Der erste Anruf damals ging natürlich an Eddie Jordan. "Es war ein unglaublicher Moment", lacht Sato.
Für den Japaner hat sich der Ausflug nach Macao gelohnt Foto: Motorsport Images
Außerdem sei Jordan damals für junge Fahrer ideal gewesen. "Das beste Beispiel ist Michael Schumacher", sagt Sato. "Eddie war ein Racer und mochte junge Talente. Ich denke, dass er das als seine Aufgabe sah. Die Privatteams wie Minardi, Sauber und so fehlen heutzutage."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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