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"Gewaltiger" Aufschwung: Sauber überrascht sich selbst

Punkte in sieben von zwölf Formel-1-Rennen 2018: Mit einer derart guten Leistung hätten selbst die Sauber-Piloten vor Saisonbeginn nicht gerechnet

Marcus Ericsson, Sauber C37

Marcus Ericsson, Sauber C37

Jerry Andre / Motorsport Images

Welches Team war die größte Überraschung der bisherigen Formel-1-Saison 2018? Sauber dürfte zumindest gute Karten auf diesen "Titel" haben. Denn die Tabellenletzten von 2017 präsentieren sich in diesem Jahr nicht nur in einem neuen Look, sondern auch wesentlich verbessert: In der vergangenen Saison hatte Sauber gerade mal in zwei Rennen Punkte geholt. Jetzt, nach zwölf Grands Prix, steht die Mannschaft aus der Schweiz bereits bei sieben Top-10-Ergebnissen.

Selbst die Fahrer sind baff angesichts des rasanten Aufschwungs im Team. "Unsere erste Saisonhälfte war unglaublich", sagt etwa Marcus Ericsson. "Wenn man bedenkt, wo wir in den vergangenen beiden Jahren standen, dann ist das mehr als wir uns erträumt hätten." Mit seiner bisherigen Ausbeute von 18 Zählern hat Sauber die Jahre 2016 (2) und 2017 (5) längst übertroffen und damit auch die "rote Laterne" der Formel 1 an Williams weitergereicht. Der Rennstall belegt zwar dennoch nur den vorletzten Tabellenplatz, doch die Stimmung ist wesentlich besser als in den Vorjahren.

Auch Charles Leclerc, der für 2018 zum Team stieß und erstmals eine Formel-1-Saison bestreitet, spricht von "gewaltigen Fortschritten". Speziell ihm ist es zu verdanken, dass Sauber in diesem Jahr deutlich verbessert wahrgenommen wird: Er trumpfte mit mehreren Top-10-Startplätzen im Qualifying auf und holte die Mehrheit der Punktepositionen – nämlich fünf von sieben – für seine Mannschaft.

Baku als Initialzündung für Sauber

Doch er meint: Der Saisonverlauf lässt die Sauber-Story runder wirken als sie es eigentlich ist. Dies sei teilweise seiner Unerfahrenheit als Formel-1-Neuling geschuldet, so Leclerc. "Beim ersten Rennen zum Beispiel bin ich einfach nicht gut gefahren. Durch mich fiel die Gesamtleistung schlechter aus." Die Zeiten von Sauber in der letzten Startreihe waren 2018 aber alsbald vorbei. Schon beim vierten Lauf präsentierten sich Fahrer und Team deutlich stärker. "Ab Baku haben wir hauptsächlich die Fortschritte des Fahrzeugs gesehen", sagt Leclerc.

Inzwischen ist Sauber zumindest mit Leclerc am Steuer ein Kandidat auf regelmäßige Top-10-Startplätze, was vor Saisonbeginn niemand für möglich gehalten hätte. "Unsere Fortschritte bis hierher sind wirklich groß", meint Leclerc. "Das ist ein positives Zeichen und es motiviert das Team sehr."

Marcus Ericsson, Sauber

Marcus Ericsson, Sauber

Foto: Mark Sutton / Sutton Images

Einzig Ericsson zieht nicht richtig mit: Im Vergleich zu Leclerc fällt er im Qualifying mit 3:9 deutlich ab, ist nur im Rennen auf Augenhöhe unterwegs. Wobei Leclerc mit Platz sechs aus Baku als persönlicher Bestleistung immer noch klar vorneliegt gegenüber zwei neunten Plätzen von Ericsson aus Bahrain und Deutschland. Vieles davon, glaubt Ericsson, ist der Qualifikation geschuldet. Es falle Leclerc einfacher, das Auto optimal am Limit zu bewegen. Ericsson wiederum gesteht hier Nachholbedarf ein.

Was Leclerc im Qualifying besser macht

Der Schwede erklärt: "Auf einer schnellen Runde habe ich Probleme damit, ein Gefühl für das Fahrzeug zu entwickeln. Ich finde da einfach nicht den idealen Punkt." Und so steht Leclerc auf einem Top-10-Startplatz, Ericsson im Schwesterauto dagegen im breiten Mittelfeld. Das schmerzt den langjährigen Sauber-Piloten. Vor allem, weil er keine Erklärung dafür hat: "Es ist schon ein bisschen seltsam. Ich weiß wirklich nicht, warum ich dieses Jahr so große Schwierigkeiten habe. Denn ich suche noch immer nach einer Lösung."

Inzwischen habe er schon vieles probiert, meint Ericsson weiter, "auch darum herumzufahren", wie er sagt. "Charles gelingt es einfach gut, im Qualifying ans Limit zu gehen. Aber ich kann nicht einfach sein Set-up übernehmen, weil wir unterschiedliche Fahrstile pflegen." Der Schlüssel zum Erfolg sei in einer besseren Reifennutzung zu finden, sagt Ericsson. "Es geht da allmählich in die richtige Richtung." Er wolle sich in Zukunft auch nicht mehr zu sehr von den Leistungen des Teamkollegen ablenken lassen.

Charles Leclerc, Sauber C37

Charles Leclerc, Sauber C37

Foto: Steven Tee / LAT Images

Zumal Leclerc selbst von sich sagt, gerade die Qualifikation akribisch vorzubereiten. "Es ist mein Lieblingsmoment am Rennwochenende. Ich gehe da immer ans Limit. Das hat zuletzt auch sehr gut funktioniert. In den Rennen muss ich hingegen noch einiges lernen, nicht nur über den Reifenhaushalt." Weshalb Ericsson in den Grands Prix gegenüber seinem Stallgefährten aus Monaco weitaus weniger abfällt als im Qualifying.

Und wohin kann das führen in der zweiten Saisonhälfte? Bei aller Euphorie um den Aufschwung in Hinwil sind die Aussichten begrenzt: Selbst wenn es Ericsson und Leclerc gelingt, in den verbleibenden Rennen noch einmal 18 Punkte zu holen, sie würden ihr Team nur von Platz neun auf Rang acht nach vorne bringen. "Nur" – das würde in diesem Fall einen Unterschied von mehreren Millionen Euro an Preisgeld bedeuten, wäre also ein erstrebenswertes Ziel. Zumal Toro Rosso in diesem Jahr nicht zu den konstanten Punktefahrern zählt, Sauber dagegen schon. Alle weiteren Teams sind wohl schon zu weit weg für Sauber. Es sei denn, das Team aus der Schweiz weiß auch im Herbst noch einmal zu überraschen …

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