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GP Japan 2018: Hamilton cruist zum Sieg, Vettel kollidiert mit Verstappen

Lockerer Mercedes-Doppelsieg in Suzuka - Sebastian Vettel (Ferrari) nach Crash mit Max Verstappen (Red Bull) Sechster - Wieder Ferrari-Taktikfehler bei Kimi Räikkönen

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09, leads Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W09 and Sebastian Vettel, Ferrari SF71H

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09, leads Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W09 and Sebastian Vettel, Ferrari SF71H

Andy Hone / Motorsport Images

Lewis Hamilton (Mercedes) hat den Grand Prix von Japan in Suzuka gewonnen und ist damit seinem fünften WM-Titel einen großen Schritt näher gekommen. Denn sein großer Rivale Sebastian Vettel (Ferrari) belegte nach einem für ihn äußerst unglücklichen Rennverlauf nur Platz sechs. Somit wächst der Abstand zwischen den beiden vier Rennen vor Schluss auf 67 Punkte an.

Nach dem geschenkten Sieg in Sotschi (Stallorder) war jener in Suzuka für Hamilton ein Spaziergang. So sehr, dass er die Muße hatte, bei seinem still gewordenen Renningenieur nachzufragen, ob der überhaupt noch da ist. Dass er zwischenzeitlich - wie schon vor einer Woche - über Motoraussetzer klagte, wechselte sich mit schnellsten Rennrunden ab. Am Ende hatte er 12,9 Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Valtteri Bottas.

Auch wenn es Toto Wolff nicht zugeben will: Suzuka 2018 war für Mercedes ein Spaziergang. Bottas bestätigt das, wenn er sagt: "Wir konnten den Motor schonen, weil unser Tempo so gut war." Und trotzdem will noch niemand von einer WM-Entscheidung sprechen: "Ferrari", bremst Wolff, "ist ein starker Gegner." Aber: "Jetzt haben wir einen guten Sprung gemacht."

 

Vettels WM-Traum löste sich in der achten Runde (so gut wie) in Luft auf. Vom achten Platz hatte er einen guten Start erwischt und gleich beide Toro Rossos überholt - wichtig, weil die sonst versucht hätten, Max Verstappen (Red Bull) abzuschirmen. Wenig später war auch Romain Grosjean (Haas) dran.

Aber dann der Schock: Kollision mit Verstappen in der Spoon-Kurve! "Überaggressiv von Vettel", urteilt Alexander Wurz, und Anthony Davidson findet: "Sebastian war derjenige, der die Kollision ausgelöst hat. Max wusste, dass er kommt, aber Spoon ist keine Kurve, in der man sich innen daneben schiebt."

"Dort kann man nicht überholen. Er ist mir einfach reingefahren", schimpft Verstappen mit Rückendeckung der Experten. In der Schlussphase freilich bewies Vettel das Gegenteil, als er Grosjean vor Spoon mühelos überholte. Aber Grosjean ist nicht Verstappen, und der Haas ist kein Red Bull.

Vettel hadert mit der Situation: "Unglaublich, was dieser Kerl macht. Er gibt mir überhaupt keinen Platz!", kritisierte er direkt am Boxenfunk. Bei der Zieldurchfahrt dann noch einmal: "Ich habe eine Lücke gesehen. Die Lücke war da. Ich bereue die Attacke nicht. Im Nachhinein ist man immer klüger. Aber ich glaube nicht, dass es in dem Moment ein Fehler war." 

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Verstappen ist bei Ferrari jetzt Persona non grata. Denn bevor er Vettels WM-Traum platzen ließ, war er in der Schikane schon mit Kimi Räikkönen kollidiert. Verstappen hatte sich verbremst - und beim Zurückfahren auf die Strecke rutschte er etwas unglücklich in den Ferrari rein, bei vollem Lenkeinschlag. Für die Rennleitung eine Fünf-Sekunden-Strafe, die er beim Boxenstopp absitzen musste.

Verstappen zeigt dafür kein Verständnis: "Ich finde die Strafe wirklich lächerlich." Dass er für die Vettel-Situation nicht bestraft wurde, sei hingegen richtig: "Ich habe ihm Platz gelassen. Aber er hat in mein Auto untersteuert."

Ferrari wäre schlecht beraten, die Schuld nur auf Verstappen zu schieben. Wie schon im Qualifying hat sich die Scuderia nicht mit Ruhm bekleckert. Räikkönens früher Boxenstopp zum Beispiel führte dazu, dass der Finne plötzlich im Verkehr steckte - und Daniel Ricciardo (Red Bull) an ihm vorbeigehen konnte. Zwischen den beiden ging's um Platz vier.

 

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In der Schlussphase hätte Ferrari Gelegenheit gehabt, Vettel mittels Stallorder an Räikkönen vorbeizuschleusen, als die beiden auf den Positionen fünf und sechs fuhren. Aber wegen 40 Sekunden Abstand und der ohnehin aussichtslosen Lage in der WM verzichtete man darauf, in Sachen Unsportlichkeit ein Fass aufzumachen.

Spannend war in den letzten Runden nur noch das Duell zwischen Bottas und Verstappen um Platz zwei, und auch das nur in einer Situation. Als Fernando Alonsos McLaren in der Haarnadel zu überrunden war, rutschte Bottas nach außen. Verstappen konnte die Minichance nicht nutzen. Alonso beschwerte sich: "Das hat mich vier Sekunden gekostet!"

Als Hamilton nach 53 Runden über die Ziellinie fuhr, gratulierte sein Renningenieur Peter Bonnington zum "Grand Slam" aus Pole-Position, Sieg und schnellster Rennrunde. Die Rechnung hatte Mercedes ohne Vettel gemacht, denn der Ferrari-Star fuhr in der letzten Runde noch 1:32.318 Minuten und spuckte Hamilton so ein wenig in die Suppe.

 

In der "zweiten Liga" der Formel 1, in der die Positionen sieben bis 20 ausgemacht wurden, ging's in einem ereignisreichen, aber nicht in jeder Phase spannenden Grand Prix von Japan munter zur Sache. Siebter wurde letztendlich Sergio Perez (Force India), mit über einer Minute Rückstand, vor Grosjean, Esteban Ocon (Force India) und Carlos Sainz (Renault).

Kevin Magnussen (Haas) war der Auslöser der Safety-Car-Phase zu Beginn. Weil er in der Bremszone vor Kurve 1 beim Anbremsen Spur wechselte, rutschte ihm Charles Leclerc (Sauber) hinten rein. "Der ist dumm und wird immer dumm bleiben!", tobt Leclerc. Leclerc hatte doppelt Pech: Während der Safety-Car-Phase (!) schubste ihn vor der Haarnadel ausgerechnet Teamkollege Marcus Ericsson an! Später stellte Leclerc ab: "Irgendwas ist kaputt."

Eine salomonische Fünf-Sekunden-Strafe handelten sich Alonso (14.) und Lance Stroll (17./Williams) ein, als die in der Haarnadel aneinandergerieten. Alonso wegen Verlassens der Strecke, Stroll wegen Verursachens einer Kollision.

Fernando Alonso, McLaren MCL33, runs off the track behind Lance Stroll, Williams FW41

Fernando Alonso, McLaren MCL33, runs off the track behind Lance Stroll, Williams FW41

Foto: Steven Tee / LAT Images

Ein weiteres Mal griff die Rennleitung ein, als Ocon im Duell mit Grosjean während einer virtuellen Safety-Car-Phase am Haas vorbeiging. "Wie ist das möglich?", forderte Grosjean am Boxenfunk seinen Platz zurück - und setzte sich damit durch. Letztendlich gewann er das Franzosen-Duell um 0,9 Sekunden.

In der WM ist die Entscheidung nun so gut wie gefallen. Selbst wenn Vettel von nun an alle Rennen gewinnen sollte, braucht Hamilton nur noch 33 Punkte. Das wäre zum Beispiel ein zweiter Platz bei einem seiner Lieblingsrennen in Austin (wo er theoretisch schon Weltmeister werden kann) plus ein dritter Platz bei einem der anderen drei Rennen.

Auch in der Konstrukteurs-WM ist die Entscheidung zwischen Mercedes und Ferrari (538:460) praktisch gefallen. Spannend geht's noch zu im Kampf um Platz vier zwischen Renault (92) und Haas (84). Force India (7./43) setzt noch zum Überholen von McLaren (6./58) an. Das nächste Rennen findet am 21. Oktober in Austin, Texas (USA) statt.

 

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