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Großes Meeting: Formel-1-Fahrer debattieren laxe Strafen-Handhabung

Die seit Ende 2017 geltende Bestrafungs-Philosophie in der Formel 1 wurde am Rande des Bahrain-Rennens besprochen - Ein Thema bewegt die Fahrer besonders

Der Paradigmenwechsel auf der Rennstrecke im Winter 2016/17 hin zu weniger Eingreifen durch die Sportkommissare bei Formel-1-Rennen war beim Großen Preis von Bahrain 2019 Thema in einem großen Meeting aller Fahrer mit FIA-Kommissaren. Ursprünglich von FIA-Präsident Jean Todt als eigenständiges Meeting geplant, wurde die Sitzung an die Fahrerbesprechung in Bahrain angehängt. Jeder Fahrer konnte seine Meinung zur seit zwei Jahren geltenden "Let-them-race"-Philosophie kundtun.

Ziel war es, einen Konsens zu finden, was die Fahrer unter "Let them Race" (Deutsch: "Lasst sie fahren") verstehen. Nachdem über viele Jahre hinweg die Strafen in der Formel 1 immer weiter verschärft wurden, wurden infolge der Diskussionen um den "Verstappen-Chop" nach der Formel-1-Saison 2016 die Regeln wieder liberalisiert und generell weniger Strafen ausgesprochen. Nach zwei Jahren war es nun an der Zeit für eine Bestandsaufnahme.

"Es war eine wirklich gute Maßnahme, dass sie sich anhören, was wir zu sagen haben", sagt Romain Grosjean, Vorsitzender der Fahrer-Gewerkschaft GPDA (Grand Prix Drivers Association). "Als GPDA-Chef liegt mir der Sport sehr am Herzen und ich möchte ihn besser machen. Wir Fahrer wollen nicht mit dem Gefühl in einen Ausbremsversuch gehen, dass wir eine Strafe zu befürchten haben, wenn wir uns verbremsen. Wir wollen einfach gutes Racing. Über 21 Rennen passiert der eine oder andere Mist, aber meines Erachtens gleicht es sich am Ende immer aus."

"Natürlich sollten wir nicht komplett auf der Strecke ausflippen, aber ich denke, dass es nicht das Ende der Welt ist, wenn man versehentlich ein Überholmanöver startet, sich verbremst und den anderen umdreht. Natürlich, wenn man einen Grosjean in Spa 2012 macht oder Hülkenberg an selber Stelle 2017, dann muss es bestraft werden, weil es zwar keine Absicht ist, aber große Konsequenzen hat", übt sich der 32-Jährige in etwas Selbstironie.

Fokus-Thema: Linienwechsel beim Anbremsen

Die vier FIA-Kommissars des Bahrain-Grand-Prix waren ebenso vor Ort wie andere FIA-Kommissare, die an diesem Wochenende nicht im Einsatz sind (zum Beispiel Gerd Ennser). Die Fahrer hatten teilweise unterschiedliche Standpunkte, waren sich aber auch in einem Punkt einig, wie Garry Conelly, Chefsteward beim Großen Preis von Bahrain, erläutert: "Ein Thema, das intensiv debattiert wurde, war der Linienwechsel beim Anbremsen. Alle glauben, dass das sehr gefährlich sein kann."

Alexander Albon, Daniil Kwjat

Fahrer mehrheitlich für "Shit happens", wenn es im Eifer des Gefechts mal kracht

Grosjean bestätigt: "Es gibt ein paar Dinge, die wir nicht sehen möchten. Und das Rüberziehen in einer Anbremszone ist eine ziemlich dicke Sache. Für mich ist das die größte Gefahr überhaupt heutzutage. Das ist einer der wenigen Aspekte, bei dem wir streng sin sollten. Was den Rest betrifft, sollte man uns fahren und Spaß haben lassen. Aber wir wollen natürlich auch keine Formel E, da ist man ein bisschen zu weit ins anderen Extrem gegangen."

Grosjeans Haas-Teamkollege Kevin Magnussen brachte ein anderes Anliegen hervor, das die Fahrer seit Jahren bemängeln: "Eine große Sache ist die Konstanz [der Bestrafungen]. Das ist natürlich auch am schwersten zu bewerkstelligen. Ich kann nachvollziehen, dass ihre Position da nicht gerade einfach ist. Aber das braucht noch Verbesserungen, selbst wenn es mittlerweile auf einem ganz guten Niveau ist. Man muss sich als Fahrer absolut sicher sein können, nach den festgeschriebenen Richtlinien fahren zu können, ohne für etwas bestraft zu werden, das nicht strafwürdig ist."

Das Meeting kam noch auf Anraten des mittlerweile verstorbenen Ex-Rennleiters Charlie Whiting zustande. Es wird keine sofortigen Änderungen geben, aber die FIA verspricht, sich mit dem Feedback der Fahrer auseinanderzusetzen und Vorschläge in einem künftigen Meeting zu machen. "Es gibt drei oder vier große Punkte, die wir aus dieser Sache mitnehmen", sagt Connelly. "Man kann es wohl so zusammenfassen: Sie wollen frei fahren, aber es muss sicher und fair sein."

Mit Bildmaterial von LAT.

 

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