Größtes Update der Saison 2021: Aston Martin lässt nicht locker!
Aston Martin hat dem AMR21 beim Grand Prix von Österreich ein weiteres Update verpasst, das in dieser Größenordnung noch kein anderes Team hatte
Aston Martin AMR21 new fins
Giorgio Piola
Sebastian Vettels Aston-Martin-Team hat einen schwierigen Start in die Formel-1-Saison 2021 erlebt. Die neuen Aerodynamikregeln mit dem Einschnitt im hinteren Bereich des Unterbodens haben den Rennstall aus Silverstone, argumentiert zumindest Teamchef Otmar Szafnauer, härter getroffen als andere. Bis zu einer Sekunde soll die Änderung gekostet haben.
Aston Martins Vorgängerteam Racing Point hat einen sogenannten "Low-Rake"-Ansatz verfolgt, also einen relativ flachen Anstellwinkel des Chassis in Fahrtrichtung. Dass ein Dreieck aus dem Unterboden geschnitten wurde, wo sonst Anpressdruck generiert worden wäre, hat Teams wie Aston Martin und Mercedes zurückgeworfen.
Aber während das Teammanagement damit beschäftigt war, Interviews darüber zu geben, wie unfair diese Regeländerung sei, hat sich das Technikteam rund um Andrew Green darauf konzentriert, sich aus dem Loch zu befreien, das man sich letztendlich selbst gegraben hatte.
Eine ganze Reihe technischer Updates trug im ersten Saisonabschnitt dazu bei, eine Wende einzuleiten. Holte Aston Martin in den ersten vier Rennen nur fünf Punkte, so kamen in den nächsten vier Rennen gleich 39 dazu. Auch wenn Vettels zweiter Platz in Baku (18 Punkte) natürlich etwas glücklich zustande kam.
Beim Grand Prix von Österreich vor einer Woche gab es zwar keine weiteren WM-Punkte, doch das Team hat mit dem vielleicht umfangreichsten Update aller Teams in der kompletten bisherigen Saison für hochgezogene Augenbrauen im Fahrerlager gesorgt.
Aston Martin AMR21: Vergleich Frontflügel
Foto: Uncredited
Die Änderungen beginnen vorne am Auto, mit einer auf den ersten Blick unscheinbaren neuen Form des oberen Frontflügelflaps. Die Modifikation verändert den Luftstrom, der etwas weiter hinten von den Bargeboards aufgefangen wird.
Aston Martin AMR21: Vergleich Bargeboards
Foto: Giorgio Piola
Die veränderten Bargeboards sind das Herzstück des Österreich-Updates. Weil diese neuen Teile bisher lediglich in einfacher Ausführung zur Verfügung standen, waren sie zunächst nur am Auto von Lance Stroll. Was am sogenannten Bargeboard-Cluster wirklich neu ist, markieren die Pfeile.
Aston Martin AMR21: Neue Finnen
Foto: Giorgio Piola
Auf dem Flügelprofil vor dem Seitenkasten wurden zwei zusätzliche Winglets hinzugefügt, die den Luftstrom möglichst optimal über den Seitenkasten hinweg leiten sollen. Man nennt diese Winglets "Wirbelgeneratoren" ("vortex generators").
Aston Martin AMR21: Vergleich Unterboden
Foto: Giorgio Piola
Auch beim neuen Unterboden stand in Spielberg nur ein Teil für Stroll zur Verfügung. Neu ist unter anderem eine zusätzliche Finne (grün markiert). Dafür wurden weiter hinten Finnen komplett entfernt (rot markiert).
Aston Martin AMR21: Detail Unterboden
Foto: Giorgio Piola
Ein heißes Eisen ist im Entwicklungsrennen die Oberseite des Unterbodens unmittelbar vor den Hinterrädern. Wo vorher eine Stufe war (kleines Foto), wurde nun ein fließender Verlaufsübergang geschaffen (großes Foto).
Aston Martin AMR21: Vergleich Diffusor
Foto: Giorgio Piola
Am Diffusor hat das Designteam rund um Andrew Green die Gurney-Flaps im Außenbereich abgerundet (grün). Bisher waren diese kantiger. Außerdem haben die Designer die Position der Metallversteifungen (gelb) marginal verändert.
Aston Martin AMR21: Neue Halo-Finnen
Foto: Giorgio Piola
Bereits vor Österreich hat Aston Martin aerodynamische Profile im Bereich der Rückspiegel und des Halo eingeführt. Auch diese Teile hatte Lance Stroll schon vor Sebastian Vettel.
Das große Österreich-Update folgte auf eine ganze Reihe kleinerer Schritte. Ein erstes Paket war beim Grand Prix von Portugal gekommen, ein weiteres dann, zunächst nur für Lance Stroll, beim Grand Prix von Aserbaidschan.
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