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Hat Mercedes die Weltmeisterschaft jetzt unter Kontrolle?

Max Verstappen kann sich in Saudi-Arabien schon zum Weltmeister krönen, allerdings gilt Lewis Hamilton aufgrund der aktuellen Form als Favorit

Max Verstappen oder Lewis Hamilton? In spätestens zwei Wochen (hoffentlich!) werden wir wissen, wer von beiden Formel-1-Weltmeister 2021 wird. Schwingt sich Hamilton mit seinem achten Titel zum neuen Rekordweltmeister auf oder kann Verstappen die Dominanz von Mercedes zum ersten Mal seit 2013 brechen?

Die Ausgangslage könnte ausgeglichener kaum sein. Denn die Punkte sprechen zwar aktuell für Verstappen, die Form aber für Hamilton. Acht Punkte hat der Niederländer vor den beiden Rennen in Saudi-Arabien und Abu Dhabi noch Vorsprung, dafür hat Hamilton allerdings die vergangenen beiden Rennen gewonnen und zudem auch noch den einigermaßen frischen Motor als Faustpfand.

In Saudi-Arabien kann allerdings nur Verstappen Weltmeister werden. Dafür müsste eines von folgenden vier Szenarien eintreten:

1. Verstappen gewinnt mit schnellster Runde, dann darf Hamilton maximal Sechster werden

2. Verstappen gewinnt ohne schnellste Runde, dann darf Hamilton maximal Siebter werden

3. Verstappen wird mit schnellster Runde Zweiter, dann darf Hamilton maximal Zehnter werden

4. Verstappen wird ohne schnellste Runde Zweiter, dann darf Hamilton nicht punkten

In allen anderen Szenarien würde die Weltmeisterschaft erst in Abu Dhabi entschieden werden - und davon gehen die meisten aus. Ein wahrscheinliches Szenario wäre, dass Hamilton in Dschidda vor Verstappen gewinnt und die schnellste Runde holt. Dann würden beide punktgleich zum Saisonfinale kommen. Wer dann dort vor dem anderen liegt, gewinnt den Titel.

¿pbsky|316|pb¿Scheiden dort beide aber etwa durch eine Kollision aus, wäre Verstappen Weltmeister, weil er mehr Saisonsiege auf dem Konto hat.

Es kommt also mehr denn je auf jeden einzelnen Punkt an. Daher war für Red Bull auch wichtig, dass sich Verstappen in Katar den Zusatzpunkt für die schnellste Runde sichern konnte. "Das ist etwas ärgerlich", muss auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei 'Sky' zugeben, "aber es ist großartig, dass Lewis das Rennen gewonnen hat."

"Achillesferse" Katar überstanden

Denn Mercedes hat den Titel dadurch weiter in der eigenen Hand. Gewinnt Hamilton beide Rennen, ist ihm die achte Fahrermeisterschaft sicher - und mit dem starken Mercedes-Antrieb ist ihm das auf alle Fälle zuzutrauen.

Laut Wolff besitzt Mercedes aktuell ein so starkes Paket wie noch nie zuvor in dieser Saison: "Das Auto ist schnell auf den Geraden und auch schnell in den Kurven. Und der Reifenabbau hat auch in den Rennen in Nahost ganz gut funktioniert" - auch das galt eigentlich als Stärke von Red Bull.

Mercedes verlässt Katar daher gut gelaunt und mit einem positiven Gefühl. Für Wolff war Katar von den drei verbliebenen Rennen nämlich eine "kleine Achillesferse", doch da konnte Red Bull Lewis Hamilton zu keiner Zeit gefährlich werden. Fast eine halbe Sekunde Vorsprung hatte er im Qualifying, und im Rennen starteten Pierre Gasly, Fernando Alonso und Lando Norris hinter ihm, nicht Verstappen.

Der hatte sich, wie auch Valtteri Bottas, eine Startplatzstrafe eingefangen, konnte aber die bestmögliche Schadensbegrenzung betreiben und innerhalb von fünf Runden wieder auf Platz zwei nach vorne fahren. Nah an Hamilton kam er aber nie.

Mercedes als Favorit nach Saudi-Arabien

Der fährt nun als großer Favorit nach Saudi-Arabien. Die Strecke sollte Mercedes mit den langen Geraden in die Karten spielen, zudem besitzt er dann wieder den Vorteil des frischen Motors, den man sich in Katar gespart hatte. "Definitiv sollte Saudi-Arabien zu unserem Vorteil sein", sagt Wolff. "Aber vielleicht fällt mir das auf die Füße, weil wir denken, dass es gut sein sollte - und dann ist es nicht so."

Denn gerade diese Saison hat gezeigt, dass die Kräfteverhältnisse nicht immer so waren, wie sie im Vorfeld ausgemalt wurden. Vor allem Brasilien ist dafür ein gutes Beispiel: Die Strecke galt als klares Red-Bull-Land, in dem Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko sogar großspurig einen Doppelsieg unter normalen Umständen angekündigt hatte.

Doch gegen Hamilton war in Sao Paulo kein Kraut gewachsen - und das obwohl er vom Qualifying ausgeschlossen wurde und für das Rennen eine weitere Strafversetzung schlucken musste. Doch der Weltmeister arbeitete sich durch das Feld und ließ sich auch von einem rüden Manöver des Niederländers nicht aus der Ruhe bringen.

Bei Red Bull herrscht derzeit das Prinzip Hoffnung. Man klammert sich an das Bewusstsein, noch mit acht Punkten Vorsprung in die letzten beiden Rennen zu gehen, und an die Tatsache, dass man in Katar mit dem Speed von Mercedes mithalten konnte. Denn Zeit habe man dort vor allem in den Kurven verloren, nicht auf den Geraden - das war sonst andersherum.

Red Bull wirft alles rein

Trotzdem weiß man bei den Bullen, dass man an den kommenden Wochenenden nicht gerade Favorit ist. "Die nächste Strecke sollte Mercedes Vorteile bringen, und in Abu Dhabi haben sie auch einige Veränderungen vorgenommen, also wer weiß?", meint Teamchef Christian Horner bei 'Sky'. "Es wird auf jeden Fall sehr eng werden. Wir sind auf dem Höhepunkt dieser Meisterschaft."

"Vor uns liegen zwei wichtige Wochenenden, in denen es um alles geht", so der Brite. "Wir fahren nach Hause und werden hart arbeiten, um das Auto so gut es geht für die neue Strecke zu verbessern. Dann kommen wir wieder und schauen, was wir erreichen können."

"Ich bin froh, dass wir einen Vorsprung von acht Punkten mitnehmen", sagt er weiter. "Wir müssen einfach unser Bestes geben und unsere Chancen maximieren. Ich habe zu Beginn des Jahres gesagt, dass die Entscheidung erst in Abu Dhabi fallen wird, und ich habe meine Meinung nicht geändert."

Ralf Schumacher: Max hat normal keine Chance

Auch Toto Wolff glaubt, dass die Entscheidung unter normalen Umständen in Abu Dhabi fallen sollte. Und obwohl Mercedes in Saudi-Arabien als großer Favorit gilt, kündigt der Österreicher für Dschidda volle Attacke an: "Wir müssen ein paar Punkte aufholen", betont er. "Und genau das werden wir auch tun. Hoffentlich kann Valtteri [Bottas] auch mit ganz vorne sein, denn wir brauchen ihn."

Ein starker zweiter Fahrer wäre für Mercedes tatsächlich ein Vorteil. Denn wenn Bottas die Stärke des W12 in Saudi-Arabien ausspielen kann und sich vielleicht vor Verstappen platziert, dann könnte Hamilton sogar mit einem Vorsprung ins letzte Rennen gehen und wäre nicht der Gefahr einer Kollision ausgesetzt, die Verstappen den Titel bringen würde.

Sky-Experte Ralf Schumacher würde im Saisonendspurt auch auf Mercedes setzen, die für ihn das derzeit stabilere Paket haben. "Max gibt alles und zeigt, wie gut er ist. Unter normalen Umständen hat er allerdings keine Chance", lautet das klare Urteil des Ex-Piloten.

"Vielleicht hat er das Glück, welches ihm bisher gefehlt hat. Wenn er dies bereits zu Beginn der Saison gehabt hätte, wäre er nun vielleicht bereits Weltmeister", so Schumacher.

Wolff: Nie aufgehört, daran zu glauben!

Denn zwischenzeitlich hatte Red Bull deutlich die Oberhand gegenüber Mercedes. Zwischen den Rennen in Monaco und in Monza konnte Hamilton gerade einmal einen Sieg feiern, Verstappen deren fünf.

"Ich habe aber nie aufgehört, daran zu glauben, dass wir es schaffen können", sagt Wolff. "Keiner im Team gibt auf, und ich bin dankbar, wie sich die Meisterschaft gewandelt hat. Wenn mir jemand zu Beginn des Jahres gesagt hätte, dass wir in Saudi-Arabien und Abu Dhabi direkt mit im Kampf sind, dann hätte ich das so genommen."

Gefragt, ob Mercedes die Meisterschaft unter Kontrolle hat, sagt er aber: "Das wünschte ich! Aber ich habe die Reise genossen, weil es echt richtig Spaß gemacht hat, wenn es so schwierig ist. Genau darum sind wir in diesem Sport, und ich genieße jede Minute." Und Wolff betont auch: "Wer auch immer am Ende gewinnt, der hat es verdient."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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